Kreis Viersen Eine Entlastung für die Seelsorger

Kreis Viersen · Dass sich Pfarrer vor Ort auch um Verwaltungskram für die katholische Kita kümmern müssen, gehörte vor zehn Jahren noch zum Standard. Dann wurde das Verwaltungszentrum Krefeld-Kempen/Viersen gegründet. 35 Pfarreien nutzen es.

 Positive Bilanz nach zehn Jahren kirchlichem Verwaltungszentrum zogen bei einer Feier dessen Leitung Hildegard Trosky-Michalek (links), Pfarrer Alexander Schweikert und Sylwia Digiacomo.

Positive Bilanz nach zehn Jahren kirchlichem Verwaltungszentrum zogen bei einer Feier dessen Leitung Hildegard Trosky-Michalek (links), Pfarrer Alexander Schweikert und Sylwia Digiacomo.

Foto: Knappe

Es war nicht immer einfach und es musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Wenn Hildegard Trosky-Michalek, Leiterin des Verwaltungszentrums (VWZ) Viersen vom Katholischen Kirchengemeindeverband Krefeld-Kempen/Viersen, an die Anfangszeit zurückdenkt, dann kann sie von Anlaufschwierigkeiten sprechen.

Der Start des VWZ gestaltete sich schwierig, da die Planung am "grünen Tisch" erfolgte und es allein an Erfahrungswerten für den Personalbedarf fehlte. Bereits im Jahr 2007 stellte sich heraus, dass mit der vorgesehenen Anzahl von Mitarbeiter die Aufgaben nicht bewältigt werden konnten. So standen im Finanz- und Rechnungswesen nur 2,5 Stellen für 52 Mandanten zur Verfügung. Zeitgleich mit dem Start des VWZ wurde das Buchhaltungssystem von der kameralistischen auf das kaufmännische Rechnungswesen umgestellt - eine Umstellung, die ein weiteres Problem mit sich brachte. Doch all das gehört der Vergangenheit an, obwohl die Erinnerungen daran noch lebendig sind, wie sich kürzlich bei der Jubiläumsfeier in Viersen zeigte.

Das VWZ Viersen ist eines von vier Zentren im Bistum Aachen. In Erkelenz, Aachen und Schleiden sind die anderen drei. Die Zentren sind für die angeschlossenen Kirchengemeinden Dienstleister in der Finanz-, Personal-, Bau- und Liegenschaftsverwaltung. Von hier erfolgen Koordination und Planung, obwohl jede Kirchengemeinde als solche selbstständig agiert. Träger sind die vier Kirchengemeindeverbände in den acht Regionen des Bistums Aachen.

Was die Arbeit vor Ort angeht, so belegen es die Ergebnisse einer Befragung im Jahr 2012: Die Kirchengemeinden sind mit der Arbeit des KGV Krefeld-Kempen/Viersen zufrieden. Das zeigt sich auch in der hohen Beitrittsquote, die im Laufe der Jahre immer weiter stieg. Was anfangs skeptisch beäugt wurde, wird heute akzeptiert und als Arbeitserleichterung auf der ganzen Linie angesehen.

Von 37 Kirchengemeinden und Pfarren der Region Krefeld-Kempen/Viersen gehören 35 dem KGV an und lassen ihre Verwaltungsaufgaben im VWZ erledigen. Das VWZ, das im Jahr 2007 mit großen Schwierigkeiten startete, hat sich zu einem "Dienstleistungszentrum auf Augenhöhe" entwickelt, wie es in den Festreden hieß. "Der KGV ist sowohl qualitätsmäßig wie auch personell super aufgestellt", lautete das aktuelle Lob. Ein großer Schritt in der Geschichte war die Gründung der Horizonte GmbH als Kita-Träger für die Region Krefeld-Kempen/Viersen. Dieser Prozess konnte am 23. Dezember 2013 mit der Eintragung ins Handelsregister abgeschlossen werden.

Die Horizonte GmbH ist eine Tochter des KGV. Pfarrer Alexander Schweikert führt den Verband dabei in einem kooperativen Miteinander von Kirchengemeinden und Verwaltungszentrum. Das Verwaltungszentrum ist personell stetig gewachsen, hat bereits 2008 sein Domizil in gemietete Räume im Haus an der Schützenstraße 13 in Viersen-Bockert - schräg gegenüber der Kirche St. Peter - verlegt. Ein Jahr später wurde die zweite Etage angemietet. Die gesamte Abteilung Finanz- und Rechnungswesen ist dort untergebracht. Zugleich wurde ein Besprechungs- und EDV-Schulungsraum eingerichtet.

Die Zahl der Mitarbeiter von zehn beim Start hat sich heute auf 25 erhöht. Hinzu kommen drei Auszubildende. Bis heute haben fünf junge Menschen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. "Das Verwaltungszentrum hat sich zu einem Kompetenzzentrum für die kirchengemeindliche Verwaltung entwickelt", betonte Trosky-Michalek. Der engagierte Einsatz aller Beteiligten hat dazu geführt, dass auch anfänglich schwierige Sachverhalte gut bearbeitet werden konnten.

(RP)
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