Serie Zuhause Im . . . Oedter Heimatverein Eine Heimat und ihr Verein

Kempen · Heinz Panzer und Karl A. Wilmen haben den Grefrather Ortsteil entscheidend mitgeprägt.

 Im Heimatmuseum im Keller des Rathauses an der Johannes-Girmes-Straße finden regelmäßig Führungen statt.

Im Heimatmuseum im Keller des Rathauses an der Johannes-Girmes-Straße finden regelmäßig Führungen statt.

Foto: achim Hüskes

Oedt Heinz Panzer, der noch in diesem Jahr sein 80. Lebensjahr vollendet, und Karl A. Willmen sind gebürtige Oedter und seit Generationen "möt Üh" tief verwurzelt. Sie sind begeistert von ihrem Oedt und sie sind lebende Beispiele dafür, wie man Heimat gestalten kann und erlebbar machen kann, als langjährige erste Vorsitzende des Oedter Heimatsvereins. Der ist inzwischen 68 Jahre alt und hat Oedt in diesen knapp sieben Jahrzehnten seinen Stempel aufgedrückt. Es war Johannes Lipp, den man nicht nur als Mitgründer kennt, sondern der auch Motor, Macher und Ideengeber für den Heimatverein Oedt war.

Ein paar Zeilen aus dem Gedicht "Mein Oedt" sagen ganz viele über das "Straßendorf an der Niers." Da heißt es unter anderem: "Mein schönes Oedt am Niederrhein, als Kleinod oft genannt. Mag jeder Ort 'ne Perle sein, du bist der Diamant." Diese Zeilen unterstreichen Panzer und Willmen mit Nachdruck. Heinz Panzer hat immer in Oedt gelebt, war Ratsmitglied 27 Jahre, war im Pfarrgemeinderat von St.Vitus, oder auch in der Straßengemeinschaft der Hochstraße. "Es ist die Kommunikation unter den Menschen", umschreibt Heinz Panzer seine Begeisterung für Oedt. Und weiter: "Hier bei uns im Dorf ist der Kontakt zur Bevölkerung immer gegeben."

Das sieht auch Karl. A. Willmen so. Auch er ist angetan von dem, was die Vereine und Menschen im Dorf für Oedt tun. "Hilfe zur Selbsthilfe." Er hatte "richtige Sehnsucht" nach Oedt, als er einige Jahre in Hüls lebte und war froh, dass er dann in Oedt ein Haus bauen konnte. Panzer und Willmen haben in den zurückliegenden Jahrzehnten Oedt mitgestaltet mit den gut 600 Mitgliedern des Oedter Heimatvereins, und das an führender Stelle.

Der Heimatverein gehört heute zu den größten Oedter Vereinen. Und er blickt nach vorn, denn in fünf Jahren, im Jahr 2020, kann Oedt (der älteste Ortsteil der Gemeinde Grefrath) sein 850-jähriges Bestehen feiern. Die letzte große Feier war das 800-jährige Bestehen im Jahr 1970, als Oedt auf Grund der kommunalen Neugliederung seine Selbstständigkeit aufgeben musste. Panzer und Willmen sind sich einig, dass der Oedter Heimatverein dennoch dazu beigetragen hat, dass Oedt als "Kleinod" sich weiter entwickelt hat.

Die beiden Heimatfreunde erinnern an den vor 25 Jahre begonnenen Aufbau des Oedter Heimatmuseums, für das Johannes Lipp immer gekämpft hat. Wenn man bedenkt, dass Oedt und Mülhausen zusammen rund 5500 Einwohner haben, ist das Museum eine heimatgeschichtliche Meisterleistung. Der Heimatverein hat das Museum im Keller des Oedter Rathauses immer weiter entwickelt, ein großes Archiv wurde zum Beispiel aufgebaut. Doch die vor zwei Jahren vollendete Restaurierung der jetzt über 700 Jahre alten Burg Uda war sicherlich die mit Abstand bemerkenswerteste Leistung des Heimatvereins. Die Burg Uda ist heute sicherlich das heimatgeschichtliche Aushängeschild Oedts. Die Begehung der Burg ist eine Attraktion, auf die im vergangenen Jahr mehr 4000 Menschen nicht verzichten wollten. Mehr denn je spielt heute die Burg Uda die herausragende Rolle. "Auf unsere Burg sind wir sehr stolz und dankten an dieser Stelle noch einmal alle denjenigen, die zur Verwirklichung der Restaurierung beigetragen haben", so Panzer und Willmen übereinstimmend. Sie blicken ebenso stolz zurück auf die Renaturierung des Niersauenprojektes Burgbenden. Doch auch für interessante Skulpturen in Oedt und Mülhausen hat der Heimatverein gesorgt, wie auch für das jährliche "Üdsche Heimatblättche", von dem Bürgermeister Manfred Lommetz Jahr für Jahr aufs Neue begeistert ist. Der Heimatverein hatte ein Mundartquartett, hat für bemerkenswerte Ausstellungen gesorgt und immer wieder den Blick auf das "Zuhause von Oedt und Mülhausen" gelenkt. Noch ein letzter Blick zurück. Vor 60 Jahren sorgte der Heimatverein dafür, dass die Ausgrabungen an der Burg Uda stattfinden konnten. Die Forschungsarbeiten wurden 1964 fortgesetzt. Weitere Grabungsarbeiten begannen 1966 und 1988/89. Die erste Skulptur, die der Heimatverein anschaffte war 1970 der Gänsebrunnen im Herzen von Oedt.

(RP)
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