Kreis Viersen Eine historische Urkunde

Kreis Viersen · Oberbürgermeister Frank Meyer hat bei der Gründung der Metropolregion die Gründungsurkunde fotografiert. Das Bild strahlt historische Tiefe aus - ob die Region mehr wird als schöner Schein, muss sich zeigen.

 Suchbild: Wo ist Krefeld und die Unterschrift von Frank Meyer? Die Urkunde versammelt Stadtwappen und Logos der beteiligten IHK'en. Meyer hat das Foto auf unsere Bitte hin der Redaktion zur Verfügung gestellt.

Suchbild: Wo ist Krefeld und die Unterschrift von Frank Meyer? Die Urkunde versammelt Stadtwappen und Logos der beteiligten IHK'en. Meyer hat das Foto auf unsere Bitte hin der Redaktion zur Verfügung gestellt.

Foto: Frank Meyer

Diese Urkunde hat schon die Anmutung eines historischen Vorgangs: Allein die dort versammelten Stadtwappen strahlen geschichtliche Tiefe aus, erzählt doch jedes Wappen Grundlegendes über die Stadt, die es repräsentiert. Insofern war der Impuls von Oberbürgermeister Frank Meyer, ein Handyfoto von dem Schriftstück zu machen, nachvollziehbar: Mit Verlaub, die Urkunde ist schön. Ob sie auch bedeutend sein wird, muss die Zukunft zeigen.

Sie steht für einen schönen Anlass: Im Beisein der Regierungspräsidentinnen von Düsseldorf und Köln, Anne Lütkes und Gisela Walsken, hat sich der Verein Metropolregion Rheinland in Düsseldorf gegründet, dem auch die Stadt Krefeld angehört.

Der neue Verein wird die Kooperation zwischen zehn kreisfreien Städten und 13 Landkreisen stärken und die Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern intensivieren. Hochrangige Vertreter von Kommunen, Kreisen, der Städte-Region Aachen, des Landschaftsverbandes Rheinland und der Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammern haben die Satzung unterzeichnet und damit ihren Willen zur engeren Zusammenarbeit bekundet. Zum Vorstand des Vereins gehören auch der Krefelder Ratsherr Benedikt Winzen und Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer setzt große Hoffnungen in die neue Zusammenarbeit: "Die Gründung der Metropolregion ist ein großartiges Zeichen des regionalen Schulterschlusses im Rheinland. Ich erwarte durch die Bündelung gemeinsamer Interessen, dass die Stimme des Rheinlands vermehrt Gehör in Land, Bund und in Europa finden wird", erklärte er. Er hofft, dass die Vermarktung des Rheinlandes bei der Ansiedlung von Unternehmen besser werde. Meyer hat diese Gründung stets positiv begleitet; auch im Oberbürgermeisterwahlkampf hatte er angekündigt, sich für eine bessere Zusammenarbeit mit den Nachbarn einzusetzen.

Inwieweit sich diese Hoffnungen erfüllen, wenn es konkret wird, ist die Frage - letztlich zahlen sich für Kommunen Ansiedlungen nur dann in hartem Steuergeld aus, wenn Unternehmen sich auf ihrem Grund und Boden niederlassen. Bislang sind Kreise, Gemeinden und Städte eher als beinharte Konkurrenten um Neuansiedlungen angetreten. Die Frage ist, ob die Gründer der neuen Region tatsächlich Einzelinteressen dem Interesse der "Region" unterzuordnen bereit sind, wenn es um lukrative Standortentscheidungen geht.

Regierungspräsidentin Anne Lütkes hofft jedenfalls, über die Zusammenarbeit den Ausbau einer modernen und ökologisch vertretbaren Infrastruktur vorantreiben zu können: "Ein Beispiel könnte ein in der gesamten Region gültiges ÖPNV-Ticket sein", sagte sie. Bei solchen Fragen dürften sich die Interessen der Kommunen weniger gegenseitig ins Gehege kommen.

Seinen Sitz wird der Verein in Köln haben. Die Positionierung der Metropolregion Rheinland soll in ihren Ausprägungen (Arbeits-, Wohn-, Wirtschafts-, Wissens-, Verkehrs-, Planungs-, Tourismus-, Kultur- und Sportregion) als zusammenhängender gemeinsamer Lebensraum erfolgen. "Der Zusammenschluss dient zur Verbesserung der Wettbewerbs- und Handlungsfähigkeit der Mitglieder sowie der Akquise von Fördergeldern und Bündelung von Interessen gegenüber Land, Bund und EU", erläutert die Stadt Krefeld dazu.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort