Stadt Kempen Eine Idylle mitten in der Innenstadt

Stadt Kempen · Bei schönem Wetter sitzen viele Bewohner der Alten Schulstraße und der Tiefstraße gern auf den "Schwätzbänkchen" vor ihren Häusern.

Eine Idylle mitten in Kempen
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Für viele Besucher Kempens sind sie ein Muss: die Alte Schulstraße und die Tiefstraße. Ein wenig abseits der Einkaufsstraßen, aber doch mittendrin gelegen, bieten die beiden Straßen viel für Auge und Kameraobjektiv. Fachwerk- und Backsteinhäuser sowie Gebäude mit farbenfrohem Putz bieten einen freundlichen Anblick. Zudem haben viele Anwohner die Blumenkästen liebevoll bepflanzt und "Schwätzbänkchen" vor die Häuser gestellt - auch diese nicht selten mit Liebe zum Detail verziert.

Bis zur durch die kommunale Neugliederung im Jahr 1970 notwendig gewordene Umbenennung hieß die Alte Schulstraße schlicht "Schulstraße". Ursprünglich wurde angenommen, dass die Straße wegen des Standortes der ersten Elementarschule Kempens so heißt. Doch dies scheint falsch zu sein, denn eine Schule hat es dort mit ziemlicher Sicherheit nie gegeben. Doch könnte das Sträßchen ein Weg "hin zur Schule" gewesen sein und so seinen Namen erhalten haben. Die Zeile der Fachwerkhäuser wurde 1609 in einem Zuge errichtet. Die Türinschrift von Nummer 18 zeigt, dass diese Häuserzeile vor allem von Handwerkern bewohnt wurde: "Hier stehen Ahlen und Leisten; das Leder kostet am allermeisten."

Hinter den meist im 19. Jahrhundert umgestalteten Fassaden an der Tiefstraße verbergen sich häufig alte Fachwerkhäuser. Eines der ältesten wurde 1513 errichtet. Auffällig ist das Obergeschoss: Es ragt zur Straße hin vor - einmal, um in der engen Gasse Wohnraum zu gewinnen, zum anderen, um einen stattlichen Eindruck zu vermitteln. Und das tut es bis heute. Früher trug die Straße übrigens den Namen "Dyffstraat", also Taubenstraße. Denn sie führte zu einem Taubenturm nahe der Burg.

(msc)
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