Gemeinde Grefrath Eine Perlenkette offener Kunststationen

Gemeinde Grefrath · Der fünfte Gänsemarsch der Künstlergruppe "Bunte Gans" stellte an elf offenen Ateliers die Arbeiten von 16 Teilnehmern vor. Vertreten war ein breites Spektrum von Fotografie über Malerei bis zu Glaskunst.

 Morena Hommel und Ben Füsers bei der Station an der Hauptstraße.

Morena Hommel und Ben Füsers bei der Station an der Hauptstraße.

Foto: ACHIM HÜSKES

Einmal längs durch Oedt - mit Ausläufern bis nach St. Peter, Kempen und Tönisvorst - zog sich die Perlenkette der geöffneten Ateliers beim fünften Gänsemarsch der Künstlergruppe "Bunte Gans". 16 Kreative breiteten an elf Stationen vom Markierungspunkt A für Kunst und Kulturelles an der Hauptstraße bis K für Siegfried Dämkes´ Atelier ein breites Spektrum von Fotografie über Malerei und Druckgrafik bis hin zu Glaskunst und Metallobjekten aus.

Ein wenig abseits der Straße gelegen bot die Scheune Mülhausen gleich drei Künstlern Platz. Im Außenbereich zeigte Ben Füsers Beispiele seiner Metallarbeiten, fast immer Hort eines heimeligen Feuers. Zwei der mittelalterlichen Formensprache angenäherte Wandleuchter sind für den Feuerabend an der Burg bestimmt. Uschi Bolten präsentierte innen Bilder und Dekorationen, oft geometrischen Formen umspielend, aber auch mit landschaftlichen Impressionen und symbolisch umgesetzten Themen. In Objekten und Bildern bewies Morena Hommel eine aktuelle Vorliebe für die Darstellung einer geheimnisvollen Verquickung von unterschiedlichen Gesichtszügen. "Ich hatte mal eine Kopflosphase. Doch jetzt mache ich viele Köpfe, so wie ein Jeder in sich verschiedene Köpfe und Rollen hat", erzählte sie vom Wandel im Schaffensprozess. Entlang des Niersweges, wo Gail Kops, Renate Niehues und Ruth Kluthen ihre Besucher erwarteten, steigerten die duftenden Wiesen der typischen Niederrheinlandschaft das ohnehin üppige Angebot an die Sinne beim Gänsemarsch. In Garten und Garage zeigte Ruth Kluthen Beispiele ihrer Ausdrucksmalerei, deren Werdegang ein lebendig pulsierender Prozess mit lebhaften, zuweilen aber auch zarten Farben ist. Entsprechend verriet die Malerin: "Alles ist intuitiv. Ich weiß nie, was am Ende dabei herauskommt." Bei Magret Zartingen wartete eine bunte Mischung an Themen in Malerei und Skulptur. "Da ich eine Urenkelin habe, habe ich dieses Mal auch Clowns gemalt", erzählte die 76-Jährige, die gerne zwischen gegenständlicher und abstrakter Gestaltung wechselt. Ein grünes Paradies als einladender Ort für Stelen, Bilder, Mosaiken und Glasarbeiten fand sich in Claudia Mareks weitläufigen Garten. Glasmosaiken auf Stelen und Kleinobjekten funkelten im Sonnenlicht, während Drucke im oft zarten Ausdruck überzeugten. Eine gerundete, mit Schieferstücken und Glasscherben besetzte Form entfaltete ein fein changierendes Spiel aus matten und glitzernden Oberflächen. Von diesem Standpunkt aus führte ein kurzer Spaziergang zu Manfred und Jutta Küsters´ Atelier An der Kleinbahn. Sie zeigte edel bearbeitete und in Szene gesetzte Holzfundstücke, er hatte ihre Objekte fotografiert und so deren Maserungen behutsam in Szene gesetzt. Es sei eine Annäherung und ein verbindendes Element ihres eher gegensätzlichen Tuns, war sich das Ehepaar einig. Hierbei bewies Manfred Küsters erneut seine Vorliebe für feine Strukturen und Ausdrucksformen.

(anw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort