Stadt Kempen Eis und Schnee: Streumittel stehen bereit

Stadt Kempen · Die Baubetriebshöfe in Kempen und Grefrath sind für ihre winterlichen Einsätze gerüstet. Streumaterial ist ausreichend vorhanden. Privatpersonen dürfen kein Salz verwenden, aber es gibt Ausnahmen.

 Thomas Ebus vom Kempener Baubetriebshof vor den Salzbergen. Etwa 320 Tonnen liegen auf Halde, und die Mitarbeiter sind einsatzbereit.

Thomas Ebus vom Kempener Baubetriebshof vor den Salzbergen. Etwa 320 Tonnen liegen auf Halde, und die Mitarbeiter sind einsatzbereit.

Foto: Wolfgang kaiser

/ Grefrath "Wir sind bestens auf Schnee und Glatteis vorbereitet und gerüstet", sagt Klaus Staschok. Er leitet den Baubetriebshof in Kempen und ist daher auch für den Winterdienst zuständig. Dort sind derzeit etwa 320 Tonnen Streusalz und rund hundert Tonnen Granulat auf Halde. Gelassen sind dies auch aufgrund der relativ milden Winter in den vergangenen Jahren seine Grefrather Kollegin, Ina Weise: "Bei uns lagen derzeit etwa 70 Tonnen Trockensalz. Das reicht, wenn einmal am Tag gestreut wird, so etwa für zehn Tage, dann ordern wir nach." In der nächsten Woche sollen laut Wetterdienst die Temperaturen wieder etwas anziehen und zumindest und noch frühmorgens den Gefrierpunkt überschreiten. In Kempen gibt es einen Kontroll- und Bereitschaftsdienst, der dann ab 2 Uhr morgens neuralgische Punkte und Stellen abfährt, wo am ehesten mit Glatteis zu rechnen ist. Dazu zählt Klaus Staschok unter anderem den Achterberg in Tönisberg. "Ob Sie es glauben oder nicht, aber 20 Meter Höhenunterschied können hier schon etwas ausmachen", sagt er. Bislang habe es wegen der Reifglätte auf einigen Straßen zwei Einsätze in der Stadt Kempen gegeben.

In Grefrath und Kempen gibt es genaue Einsatz- und Routenpläne. Bezogen auf die Thomasstadt heißt das, das sich dann, sollte beispielsweise der Kontrolleur großflächig Reifglätte oder Glatteis auf den Straßen feststellen, sich in zwei Schichten jeweils 19 Mitarbeiter in Bewegung setzen. Zum einen in den insgesamt sechs Streufahrzeugen, zum anderen eine Handstreukolonne: vier Kolonnen mit jeweils drei Leuten, die unter anderem vor Kindergärten oder Schulen im Einsatz sind. Im Routenplan stehen natürlich die Hauptverkehrsstraßen, die Wege zu den Schulen und Kindergärten an der ersten Stelle. Dann folgen die so genannten Sammelstraßen, die Straßen in den Industriegebieten sowie die Rad- und Fußwege.

 Sobald es auf den Straßen kritisch werden könnte, startet der Winterdienst.

Sobald es auf den Straßen kritisch werden könnte, startet der Winterdienst.

Foto: Kaiser Wolfgang

"Das wird wohl nicht so schlimm werden", sagt die Leiterin des Grefrather Bauhofes. Wegen der Entwicklung in den vergangenen Jahren kann sie sich keinen allzu strengen Winter vorstellen. Zuletzt seien im Jahr etwa 50 Tonnen Salz gestreut worden. Drei Fahrzeuge würden sich dann bei Schnee oder Glatteis ab 4.30 Uhr auf den Weg machen. Hinzu komme dann noch zum späteren Zeitpunkt eine Handstreukolonne. Bislang habe man, so Ina Weise, nur einen Einsatz gefahren. Zu einer Vorratsstreuung komme es nicht.

Klaus Staschok weist in dem Zusammenhang auf die Verpflichtung der Eigentümer hin, dass nach oder bei Schneefällen die Gehwege an ihren Gebäuden in der Zeit von sieben bis 20 Uhr in einer Breite von 1,50 Meter freigemacht werden müssen.

Und für die Eigentümer gilt, so steht es auch in beiden Straßenreinigungssatzungen in Kempen und Grefrath geschrieben, dass die Verwendung von Salz oder sonstigen auftauenden Stoffen grundsätzlich verboten und ihre Verwendung nur erlaubt sei, wenn durch den Einsatz von abstumpfenden Mitteln keine hinreichende Streuwirkung erzielt werde.

Dies lässt Spielraum, den sicherlich auch Bauhäuser oder Genossenschaften in den nächsten Wochen nutzen, um säckeweise Salz anzubieten. In Kempen sind in der Satzung einige Ausnahmen aufgeführt. Danach darf Salz zum Beispiel bei Eisregen oder an gefährlichen Stellen gestreut werden, so unter anderem auf Gehwegen mit Gefälle. Diese relativ laxe Auslegung wird natürlich nicht nur von den Naturschützern nicht so gern gesehen. Die Wasser- und Bodenverbände warnen vor den Auswirkungen des Salzes. "Zum Beispiel kann das Streusalz in Kläranlagen nicht abgebaut werden", sagen Verantwortliche. Andere Naturschützer weisen darauf hin, dass es beim Salz zu weitreichenden Schädigungen des Bodens, des Grundwassers, der Pflanzen, ja sogar der Bauwerke kommen könnte. Punktuell werde in Kempen und Grefrath überprüft, ob die Gehwege gestreut und das richtige Streugut verwandt worden sei, aber nicht flächendeckend.

(wsc)
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