Gemeinde Grefrath Eisstadion: Kann der Kreis helfen ?

Gemeinde Grefrath · Die Verwaltung soll prüfen, inwieweit der Kreis finanzielle Hilfe leisten kann. Das besagt ein gemeinsamer Antrag von CDU, SPD, Grünen und FDP. Der jährliche Bedarf liegt bei 150.000 Euro jährlich.

 Zahlreiche Eislauffreunde können es gar nicht erwarten, bis wieder Winter ist und sie ihre Runden drehen können.

Zahlreiche Eislauffreunde können es gar nicht erwarten, bis wieder Winter ist und sie ihre Runden drehen können.

Foto: Sport- und Freizeit gGmbH

Die Verantwortlichen im Grefrather EisSport & EventPark können sich berechtigte Hoffnungen machen, künftig vom Kreis unterstützt zu werden. CDU, SPD, Grüne und FDP haben nämlich einen gemeinsamen Antrag an den Kreistag gestellt, die Verwaltung solle prüfen, wie man die "langfristige finanzielle Sicherheit" des Eisstadions sichern kann. In dem Schreiben der Fraktionen an den Landrat ist von einem Bedarf von jährlich 150.000 Euro die Rede.

Als Geschäftsführer Bernd Schoenmackers im Jahr 2012 seinen Dienst antrat, stand ein Minus von 300.000 Euro zu Buche. Der neue Geschäftsführer fuhr einen strikten Konsolidierungskurs - und das mit Erfolg: Im operativen Geschäft hat man zuletzt sogar schwarze Zahlen geschrieben. Das ist durchaus erfreulich, sichert aber den Bestand der Halle nicht. In den kommenden Jahren muss tüchtig investiert werden. Aus der Grefrather Rathaus kommt bereits seit längerem das deutliche Signal, dass eine Gemeinde in einer Größenordnung von Grefrath mit der Unterhaltung einer solche großen Anlage wie dem Eisstadion finanziell überfordert ist. "Für die Gemeinde ist dieser Investitionsstau nicht alleine finanzierbar", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Jochen Monhof.

Um an Mittel seitens des Kreises zu gelangen, hat Geschäftsführer Schoenmackers in den vergangenen Monaten zahlreiche Gespräche mit Verantwortlichen geführt. Offenbar mit Erfolg, das zeigt der jetzt gestellte Antrag. Konkret soll, so heißt es, geprüft werden, unter welchen Voraussetzungen der Kreis Viersen durch eine Beteiligung an der Sport- und Freizeitstätten gGmbH und der Sportstätten- und und Freizeitgestaltungs-Betriebsgesellschaft eine finanzielle Unterstützung leisten kann.

Die Fraktionen sind voll des Lobes über die Bedeutung des Eisstadions: Es habe über die Grenzen Grefraths hinaus einen großen Nutzen als Sport- und Freizeiteinrichtung. Auch der Schul- und Vereinssport profitieren in hohem Maße von der Anlage, die einzigartig am Niederrhein sei.

Die Eisfläche sei die größte in Nordrhein-Westfalen und die zweitgrößte in Deutschland. Hinzu kommen beliebte Veranstaltung wie Konzerte, Comedy und "Holiday on Ice", dem jährlichen Höhepunkt Ende November. "Es ist deshalb folgerichtig, dass sich der Kreis Viersen an der langfristigen Sicherstellung dieser Einrichtung beteiligt", heiß es in dem gemeinsamen Antrag der vier Fraktionen.

Alle Beteiligten attestieren den Verantwortlichen im EisSport & EventPark, mit den laufenden Konsolidierungsmaßnahmen auf einem guten Weg zu sein. Zuletzt hat man 350.000 Euro in den Wärme- und Kühlbereich investiert. Die Kosten sollen sich in 6,5 Jahren amortisiert haben, da man nach den Sanierungsarbeiten deutlich weniger Energie verbraucht. Externer Partner bei diesem Projekt sind unter anderem die Gemeindewerke.

Trotzdem reicht das Geld vorne und hinten nicht, besonders am Außenring muss etwas getan werden. Nach Aussage der Geschäftsführung wäre ein Zuschuss von je 150.000 Euro in den nächsten Jahren erforderlich, um vernünftig über die Runden zu kommen und den Investitionsstau zu beseitigen. So ein jährlicher Zuschuss würde, so die Fraktionen, allerdings den Ergebnishaushalt des Kreises dauerhaft belasten. Außerdem könnte die Zahlung als Dienstleistung umsatzsteuerpflichtig sein. Die Politiker haben allerdings bereits eine alternative Idee: "Eine Kapitalerhöhung und Beteiligung des Kreises Viersen an beiden Gesellschaften ist dagegen ergebnisneutral und und betrifft lediglich die Liquidität. Damit erhöhen sich auch die Chancen, mögliche Fördermittel zu nutzen."

Bernd Schoenmackers ist froh über den Konsens der vier Parteien im Kreistag: "Entscheidend für mich ist, dass alle an einem Strang ziehen", sagte er gestern auf Anfrage der Rheinischen Post. Vertreter aller Fraktionen hätten sich im Eisstadion selber ein Bild von der aktuellen Lage gemacht und am Ende überstimmend erklärt: Da sollten wir etwas tun. Schoenmackers ist nach dem Prüfantrag zuversichtlich, dass sich die Dinge im Sinne des Eisstadions und seiner zahlreichen Besucher positiv entwickeln.

(RP)
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