Stadt Kempen Eltern bemängeln Verpflegung für OGS-Kinder der Regenbogenschule

Stadt Kempen · Auch wenn sich der Service des Caterers verbessert habe, reiche der derzeitige Qualitätsstandard fürs Schulessen nicht aus. Die Politik berät heute Abend.

Barbara Eirmbter ist eine sehr engagierte junge Frau. Die Kempenerin ist um das Wohl ihrer eigenen und anderer Kinder besorgt. Vor der Sitzung des Kempener Jugendhilfeausschusses am heutigen Dienstag, 23. Februar, ab 18 Uhr im Rathaus am Buttermarkt schlägt sie Alarm. Das Gremien wird sich unter anderem mit einem Bericht der Stadtverwaltung über die Entwicklung der Verpflegung in den städtischen Kindergärten und Offenen Ganztagsschulen (OGS) beschäftigten. Der zuständige Beigeordnete Michael Klee schlägt dem Ausschuss vor, den Vertrag mit dem Caterer aus Willich, der für die Zubereitung und Lieferung des Mittagsessens in den städtischen Kitas und Schulen zuständig ist, für das Kindergarten- und Schuljahr 2016/2017 zu verlängern.

Barbara Eirmbter hat als Sprecherin des Arbeitskreises "OGS-Eltern" der Regenbogenschule im Kempener Süden Bedenken dagegen, dass die Stadt den Konzessionsvertrag mit dem Caterer verlängert. "Auch wenn sich das Service-Niveau verbessert hat, so sind wir der Auffassung, dass die aktuelle Qualitätsverbesserung nicht ausreicht", sagt die besorgte Mutter. Eine Vertragsverlängerung müsse an Bedingungen geknüpft sein, "die garantieren, dass eine weitere Verbesserung stattfinden wird", so die Sprecherin der OGS-Eltern. Auch der Elternbeirat der Kindertagesstätten äußere sich sehr kritisch zu dem Thema.

Und tatsächlich hat es in den vergangenen Monaten häufig Kritik aus der Elternschaft gegeben. Abfragen des Jugendamtes ergaben kein einheitliches Bild. Speziell der OGS-Arbeitskreis an der Regenbogenschule hatte mehrfach gegenüber der Stadt Verbesserungen angemahnt. Die Eltern der Kinder der St. Huberter Grundschule dagegen meldeten stets "absolute Zufriedenheit" zurück. Regelmäßige Befragungen von Grundschulkindern ergaben, dass die Kinder das Essen überwiegend als gut bewerteten.

Kurios ist das Ergebnis von Befragungen des Jugendamtes in den Kindertagesstätten: Während den Kindern das angelieferte Mittagessen durchaus schmeckte, beklagten die Erzieherinnen qualitative Mängel. Die wurden sogar durch Fotos oder Kostproben gegenüber dem Jugendamt anschaulich dokumentiert. Es gab zudem Lieferprobleme. Zuweilen erhielten Kitas zu wenig Mittagessensportionen, Nachlieferungen waren nicht möglich. Wie Dezernent Klee in der Vorlage für die heutige Sitzung des Jugendhilfeausschusses weiter ausführt, habe der Caterer nach einem Gespräch im Oktober vorigen Jahres ein Konzept zur Qualitätssicherung vorgelegt. Es wurde ein Fragebogen entwickelt, der täglich von den Einrichtungen ausgefüllt wird. Er soll jetzt ausgewertet werden.

Was Eltern ebenfalls kritisieren, ist die Einführung des über die Sparkasse eingerichteten Bezahlsystems. Die Kosten dafür übernimmt der Caterer. Er kann sie auf den Essenspreis umlegen.

(RP)
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