Stadt Kempen Erfolgreicher Start der Gespräche über freies WLAN

Stadt Kempen · Stadtverwaltung und Werbering lassen das Projekt für die Kempener Innenstadt von Fachfirma ausloten.

Nachdem gerade erst Ende vergangener Woche vom Bundestag die Haftungsbedingungen für freie WLAN-Angebote geändert wurden, sind die größten Bedenken der Kempener Stadtverwaltung gegen freies WLAN in der Altstadt ausgeräumt. Bislang wurde der Betreiber freier W LAN-Verbindungen für die Inhalte, die Nutzer in Anspruch nahmen, haftbar gemacht. Dies ist nun nicht mehr der Fall, sondern allein der Nutzer ist verantwortlich.

Nun gab es ein Vorgespräch mit Vertretern der Stadt und dem Kempener Werbering sowie einer Anbieterfirma zur Einrichtung von freiem WLAN in der Altstadt. Übereinstimmend betonten gestern aber sowohl Werberingchef Armin Horst als aus Stadtsprecher Christoph Dellmans, dass dies ein erstes Vorgespräch gewesen sei. Letztlich müsse nach Prüfung von Möglichkeiten und Kosten die Entscheidung gemeinsam von Stadt, Politik und Werbering getroffen werden.

Beim ersten Gespräch sei es vor allem um die technischen Möglichkeiten in der Stadt gegangen, berichtete Horst im Gespräch mit der Rheinischen Post. Voraussichtlich Ende kommender Woche werde wohl ein konkreterer Vorschlag der Fachfirma vorliegen. Der Werbering allein könne die Kosten der Einrichtung eines WLAN-Netzes nicht finanzieren, betonte der Vorsitzende. Zudem könnten europäische Fördergelder nur von der Stadtverwaltung selbst abgerufen werden. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte das ehrgeizige Vorhaben im September 2016 angekündigt. "Wir schlagen vor, jedes europäische Dorf und jede Stadt bis 2020 mit freiem drahtlosen Internetzugang in den Innenstädten auszustatten", sagte er in seiner Rede zur Lage der Union. Es stehen Mittel für 6000 bis 8000 Kommunen in Europa zur Verfügung. Allerdings dürfen die neuen Netze nicht mit bereits bestehenden privaten Netzen konkurrieren. Da es diese in Kempen nicht gibt, hat die Stadt wohl gute Chancen, Fördergelder zu bekommen.

Ein erstes vorliegendes Angebot bezifferte Horst gestern auf rund 50.000 Euro für die Einrichtung eines freien WLAN. Hinzu kämen die monatlichen Kosten für die Nutzung. Hier ist der Werbering, der sich ja schon länger mit dem Thema befasst und dafür auch die Zustimmung seiner Mitglieder hat, gefragt. Bei den Mitgliederversammlungen in diesem Jahr war man sich allgemein einig, dass freies WLAN in der Altstadt auch ein Standortfaktor für den Einzelhandel, die Gastronomie und den Tourismus in Kempen sei. Insgesamt ist man in der Händlerschaft froh, dass die Stadt sich nun so ausführlich mit dem Thema befasst. Auf einen Zeitplan für eine mögliche Umsetzung des Vorhabens wollte und konnte sich Stadtsprecher Dellmans gestern aber nicht festlegen.

(RP)
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