Gemeinde Grefrath Erinnerung an einen bedeutenden Orgelbauer

Gemeinde Grefrath · Johann Heinrich Titz lebte von 1745 bis 1826 und baute Orgeln in Grefrath für Kirchen in der Region.

Die Laurentiuskirche verfügt seit nunmehr 20 Jahren über eine wohltuend klingende Fischer-Orgel, die 1996 die alte alte Fabritiusorgel von 1929 ersetzte. Vor dieser Fabritiusorgel gab es in St. Laurentius die "Rütter-Orgel", die Wilhelm Rütter aus Kevelaer im Jahre 1854 einbaute. Aber Grefrath hatte auch einen eigenen Orgelbauer, Unterlagen im Kreisarchiv geben darüber Auskunft. Es war Johann Heinrich Titz, der von 1745 bis 1826 lebte und somit vor 190 Jahren gestorben ist.

Geboren wurde er in Korschenbroich. Er entstammt deiner niederrheinischen Orgelbaufamilie. Sein Vater Henricus Hendrich wirkte am Niederrhein, in den Niederlanden und Belgien. Johann Heinrich Titz heiratete am 19. Januar 1768 in Grefrath die gebürtige Grefratherin Sophia Jansen. In der Grefrather Haushaltliste ist 1770 die Rede von einem Fahnensticker und Orgelbauer Peter Jansen, der möglicherweise der Vater der Braut war, oder zumindest ein naher Verwandter.

Dafür sprechen weitere Unterlagen. Er hat möglicherweise im Laufe der Jahre die Werkstatt übernommen. Nach dem Taufbuch von St. Laurentius wurden dem Orgelbauer Johann Heinrich und seiner Gemahlin vier Kinder geboren. Johann Henrich Titz reparierte und erweiterte die Orgel an St. Laurentius. Darüber gibt es mehrere Aufzeichnungen. So wurden ihm für die Stimmung der Orgel zwei Reichstaler "clevisch" bezahlt. Der Grund: Im Geldrischen rechnete man damals nach Reichstalern und Gulden "clevisch" ab.

Er erhielt später ebenso Vergütungen als Organist. Titz hat auch in späteren Jahren die Orgel in Sankt Laurentius repariert und verstärkt. Unter anderem heißt es in den Dokumenten: Der Spielschrank mit Tastatur und Registerzügen wird auf die Seite verlegt. Das bedeutet eine einschneidende Veränderung der Traktur. Zu Weihnachten anno 1798 sollte die Orgel fertig sein. Als Bezahlung erhielt er 60 Reichstaler "clevisch". Titz war in weiteren Orten am Niederrhein tätig.

So in Lobberich, Wachtendonk, St. Hubert und Viersen. Orgeln wurden in der Grefrather Werkstatt gefertigt. So auch die Orgel für die St. Huberter Pfarrkirche, die von Grefrath ins Kendeldorf gebracht wurde.

(mab)
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