Stadt Kempen Evergreens - Wenn Musik jung hält
Stadt Kempen · Das Salonorchester der Senioren-Initiative Kempen spielt jeden ersten Donnerstag im Monat zum Tanztee auf. Um 15 Uhr werden dann im "Haus Wiesengrund" bekannte und beliebte Melodien präsentiert.
Wenn der Begriff "Evergreens" passt, dann bestimmt als Name für das Salonorchester der Senioren-Initiative Kempen. Die Musiker, allesamt zwischen 67 und 80 Jahren, werden durch ihre Musik wirklich jung gehalten. Selbst beim vielen Schleppen und Auspacken, um alle Instrumente auf die Bühne zu bringen, wird viel gelacht und es macht sich direkt gute Stimmung breit. Das haben sie auch mit ihrem Publikum vor. Deshalb laden sie jeden ersten Donnerstag im Monat zum Tanztee ins Begegnungszentrum "Haus Wiesengrund" in Kempen (Wiesenstraße 59) ein. Ein Nachmittag, der allen Beteiligten jedes Mal viel Freude bringt, so Dr. Hans Günter Heesen, Leiter der Evergreens.
Gegründet wurden die Evergreens als Salonorchester für gehobene Unterhaltungsmusik im Herbst 1980. Anfang der 1990er-Jahre wurde dann populäre Tanzmusik ins Programm aufgenommen. Im Repertoire befinden sich sowohl Standardtänze als auch lateinamerikanische Rhythmen. Das geht vom klassischen Walzer über Ländler, Polka, den Foxtrott bis Cha-Cha, Rumba oder Begiune. Im Laufe der Jahre haben viele beliebte, bekannte Stücke Eingang in den Ordner mit den Noten gefunden. Blättert man ihn durch, kommen einem unwillkürlich die Melodien in den Kopf. Darüber schmunzelt Hans Günter Heesen. Wie war das noch einmal mit der "Zuckerpuppe in der Bautanztruppe" oder dem "Kriminaltango"? Das macht wohl den Erfolg der Gruppe aus, ihr Programm hat stets einen hohen Wiedererkennungswert. Man kann nicht nur tanzen, sondern auch mitsingen. Deshalb werden die "Evergreens" oft eingeladen. Sie spielen häufiger im Von-Broichhausen-Stift in Kempen, waren in Oedt und in Krefeld in Seniorenzentren zu Gast. Nach Elmpt wurden sie eingeladen, ebenso spielen sie zum Karneval, an Silvester oder zu Sommerfesten, aber auch zu privaten Anlässen wie runden Geburtstagen oder Ehejubiläen.
Beim letzten Tanztee Anfang April erklangen zum Beispiel ein Walzer von Michael Jarry oder der Klassiker "Mr. Sandman". "Spaniens Gitarren" sorgten für Schwung, "Schau mich bitte nicht so an" für eine stillere Gangart auf dem Parkett. Hans Günter Heesen und Sigrid Friedrich (Akkordeon), Heinz Reichel (Klavier), Gerd Rütten (Bass), Hubert Glasmachers und Klaus Bernd Reinke (Schlagzeug) bemühen sich stets um eine gute Mischung.
Das bestätigen auch zwei Paare, die regelmäßig zum Tanztee kommen. Etwa 15 Jahre kommen sie wohl schon, schätzt die eine Tänzerin. Ihr Mann findet die Atmosphäre im "Haus Wiesengrund" schön. Die Tische sind hübsch gedeckt, Kaffee und Kuchen gibt es zu zivilen Preisen, ein Eintritt wird nicht erhoben. Und auch die Anfangszeit mittags um 15 Uhr gefällt ihnen. Man kann in Ruhe zu Mittag essen und ist abends nicht so spät zu Hause. Besonders im Winter finden das viele, vor allem die Damen, wichtig, wird in der Runde ergänzt. Während an diesem Tisch noch geplauscht wird, drehen schon der ersten Paare ihre Runden. Man sieht, dass der Mittag für Manche ein Anlass ist, sich schick zu machen. Und, wie wurde am Tisch gesagt, "mal vor die Tür zu kommen. Besser als fernsehen." Dass noch mehr Tänzer den Weg am ersten Donnerstag im Monat finden, wünschen sich Heesen und seine Musiker sehr.
