Stadt Kempen Experten untersuchen Schulbauten

Stadt Kempen · Das auf zehn Jahre angelegte Sanierungsprojekt für die Kempener Schulgebäude ist angelaufen. Architekten und IT-Techniker prüfen die bauliche Substanz der Schulen. Parallel dazu hat die schulpädagogische Planung begonnen.

 Der Pavillon auf dem Gelände des Thomaeums, in dem Klassenräume untergebracht waren, steht seit längerer Zeit leer. Er wird nicht mehr benötigt, ist marode und soll demnächst abgerissen werden.

Der Pavillon auf dem Gelände des Thomaeums, in dem Klassenräume untergebracht waren, steht seit längerer Zeit leer. Er wird nicht mehr benötigt, ist marode und soll demnächst abgerissen werden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Es ist das wohl umfassendste Projekt für die weiterführenden Schulen in Kempen, das es bislang gab. Was in der städtischen Schul- und Bauverwaltung unter dem Titel "Campus Kempen" firmiert, soll zu einer umfassenden Sanierung und Modernisierung der Gebäude der beiden Gymnasien Thomaeum und Luise-von-Duesberg, der neuen Städtischen Gesamtschule sowie der auslaufenden Erich Kästner Realschule und der ebenfalls auslaufenden Martin-Schule führen. Stadtverwaltung und Politik wollen, dass das Projekt dazu beiträgt, die Gebäude für die nächsten Jahrzehnte zu ertüchtigen. Dabei geht es um so wichtige Fragen wie den Brandschutz, die Barrierefreiheit oder IT-Ausstattung sowie schulpädagogischen Erfordernisse.

Die Stadt kauft sich dafür bekanntlich externen Sachverstand ein, weil mit eigenen Bordmitteln - sprich: Personal und Know-How - das ehrgeizige Vorhaben nicht zu stemmen ist. Kempen soll als Schulstandort weiterhin beliebt bleibt. Das bedeutet: Derzeit kommt alles auf den Prüfstand. Das von der Stadt mit dm Projekt beauftragte Architekturbüro pbs aus Aachen ist schon fleißig bei der Bestandsaufnahme. Das Team um pbs-Geschäftsführer Edgar Krings ist in den Schulen, schaut sich die Gebäude an, spricht mit den Schulleitungen. Jeder Raum wird dabei unter die Lupe genommen. Noch vor Weihnachten sollen die Begehungen abgeschlossen sein, wie Architekt Krings kürzlich im Bauausschuss berichtete.

Parallel werden derzeit von einem anderen Fachbüro sämtliche verfügbaren Baupläne und Zeichnungen sowie Daten zu den Schulgebäuden zusammengetragen und digitalisiert. Die Stadt hat darüber hinaus ein weiteres Büro hinzugezogen, dass sich um die schulpägagogische Planung kümmert. Alle Büros bringen viel Erfahrung für das Projekt mit.

Die pbs-Architekten wollen Anfang kommenden Jahres mit der Auswertung ihrer Untersuchungsergebnisse beginnen. Auf deren Grundlage soll eine Planung für die notwendigen Arbeiten in den nächsten zehn Jahren erstellt werden. Vorrangig und sozusagen außerhalb des Gesamtkonzeptes wird derzeit mit Hochdruck an den Planungen für die beiden Aufzüge für die Gebäude von Real- und Gesamtschule gearbeitet. Wie mehrfach berichtet, sollen die Aufzüge zum Ende der Sommerferien fertig sein und dann für eine barrierefreie Nutzung der Gebäude sorgen.

Fest steht: Sanierungs- oder Modernisierungsarbeiten, die dringend erledigt werden müssen - siehe Aufzüge -, werden in der Zeitplanung als vordringlich eingestuft. Bis zum Ende der Sommerferien 2017, so schätzt Experte Krings von pbs, kann sein Büro ein Konzept vorlegen, das auch mit den anderen beteiligten Büros abgestimmt ist. Daran soll sich ein Workshopverfahren anschließen, bei dem in mehreren Runden über das Konzept beraten wird. Beteiligt an diesem Prozess sind neben der Politik auch die jeweiligen Schulleitungen. Auch die Schulkonferenzen werden informiert. Der Stadtverwaltung ist sehr an einem transparenten Verfahren gelegen.

Zu kleinere Arbeiten, die außerhalb des Gesamtkonzepts bereits vorgenommen wurden oder werden, zählen unter anderem die Anlage einer behindertengerechten Rampe mit Türanlage am Gebäude der Gesamtschule oder - demnächst - der Abriss eines leer stehenden, maroden Pavillons auf dem Gelände des Thomaeums.

Fortgesetzt wird zudem ein über mehrere Jahre laufendes Programm für Malerarbeiten während der Schulferien. Pro Schule und Jahr werden nach Angaben von Hochbauamtsleiter Christian von Oppenkowski jeweils vier Räume renoviert, die Schulleitungen können selbst bestimmen, welche Zimmer gestrichen werden sollen.

(RP)
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