Stadt Kempen Expertin erläutert geplante Pflegereform

Stadt Kempen · SPD-Bundespolitiker sprachen mit Verantwortlichen aus dem Gesundheitswesen aus der Region.

 Udo Schiefner, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Kempen, hatte zum Fachgespräch eingeladen.

Udo Schiefner, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Kempen, hatte zum Fachgespräch eingeladen.

Foto: Urban

Noch ist es so, dass die Ausbildung in Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege getrennt voneinander läuft. Dies soll sich aber nun nach dem Willen der Bundesregierung ändern. Ein Thema, das nicht nur die Pflegenden selbst, sondern auch die Leitungen von Krankenhäusern, Pflegediensten und Seniorenheimen aktuell sehr beschäftigt. Deshalb hatte der Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner (SPD) am Mittwochabend Verantwortliche aus der Region zu einem Expertengespräch ins Hospital zum Heiligen Geist nach Kempen eingeladen. Als Referentin hatte Schiefner seine Parteikollegin Petra Crone, gesundheitspolitische Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion, gewinnen können.

Die SPD-Gesundheitsexpertin wies auf die langjährigen Überlegungen zur Reform der Ausbildung in der Pflege hin. Zwar gibt es einen Entwurf, der auch in der nächsten Woche im Bundestag beraten wird, aber es bestehe noch immer Beratungsbedarf, so die Politikerin aus Olpe. Daher sei ihr das Gespräch mit Verantwortlichen an der Basis wichtig. Geplant ist es, demnächst die Ausbildung aller drei Bereiche zusammen zu legen. Die Berufsbezeichnung nach Abschluss lautet dann Pflegefachfrau oder Pflegefachmann. Außerdem soll ein duales Studium zur Befähigung für Leitungsaufgaben eingeführt werden. Jeder Auszubildende kann sich dann später für einen Pflegebereich entscheiden, aber auch immer noch einmal wechseln. Das in manchen Bundesländern übliche Schulgeld für Auszubildende soll wegfallen. Die Vergütung während der Ausbildung soll angemessen sein, genauso die spätere Bezahlung der Pflegekräfte. Noch ist das Gesetz in Beratung, es wird wohl erst in einem Jahr in Kraft treten. Auch wird es Übergangsregelungen für bestehende Ausbildungsverhältnisse geben müssen.

Bei den rund zwanzig Besucher gab es viele Fragen und Anregungen. Nicht alle konnten sich vorstellen, dass die gemeinsame Ausbildung aller Pflegebereiche funktionieren könne. Mancher Einrichtungsleiter befürchtete, dass die Auszubildenden dann viel zu wenig Zeit in ihrem eigentlichen Ausbildungsbetrieb verbringen würden. Auch fragten sie nach der Organisation der Schulen und forderten bessere Ausstattung. Die Fachanleiter sollten mehr Zeit für die Auszubildenden haben. Dies sei in der Praxis oft kaum zu bewältigen. Eine weitere Frage angesichts des Fachkräftemangels war auch, warum es so schwierig ist, für eine ausländische Ausbildung hier die Anerkennung zu erhalten.

Letztendlich hatten Udo Schiefner und Petra Crone einen lange Liste mit Anregungen gesammelt, die sie nun nach Berlin mitnehmen. Zwar können sie nichts tun, was die Vergütung der Pflegekräfte angeht, aber sie versprachen, viele andere Anregungen in die Diskussion einfließen zu lassen.

(RP)
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