Stadt Kempen Ferienspaß: Kinder gehen auf Weltreise

Stadt Kempen · Gestern begann die zentrale Betreuung der daheimgebliebenen Kinder im Sportpark an der Berliner Allee in Kempen. Rund 270 Kinder sind bislang angemeldet. Am Ende der Ferien werden es wohl doppelt so viele Teilnehmer sein.

 Beim Kempener Ferienspaß wurde gestern bereits eifrig gewerkelt und gespielt.

Beim Kempener Ferienspaß wurde gestern bereits eifrig gewerkelt und gespielt.

Foto: Wolfgang Kaiser

"In 80 Tagen um die Welt" ist das Motto des diesjährigen Ferienspaß. 80 Tage haben die Kinder nicht zur Verfügung. Lediglich sechs Wochen Sommerferien. Aber in der der Zeit wird auf dem großen Gelände an der Berliner Allee in Kempen getobt, gespielt, gemalt, gebastelt, Sport getrieben und fleißig in der Werkstatt gearbeitet.

Gestern, am ersten Tag, war erst einmal die Erkundung des Geländes und der Spielmöglichkeiten angesagt. Da wirbelten die Kinder durcheinander. Die Spielzeugausgabe hatte viel zu tun. Da hieß es schnell: "Es gibt leider keine Stelzen mehr". Mit denen waren einige der Kinder schon unterwegs. Dafür gab es aber ebenso heiß begehrte Hüpfbälle und Gokarts.

Stadtjugendpfleger André Fitzner, für den der Ferienspaß seine Kempener Premiere ist, versuchte, seine Augen überall gleichzeitig zu haben. Nein, hinter das Zelt gehen, da sollen die Kinder nicht hin. Das war ihnen eigentlich gesagt worden, aber nur widerwillig kommt der Trupp zurück. Kurz vorher brauchte Fitzner einen Kühlakku für ein lädiertes Knie. Auch auf geschrammte Knie gehören nun einmal zum Ferienspaß dazu. Sandra Müller vom Kempener Jugendamt versuchte derweil, ihre eigene Handschrift beim Studieren des Tagesplans zu entziffern. Sie ist schon etliche Jahre beim Ferienspaß dabei. Ebenso wie viele andere Betreuer. Dies sind Schüler und Studenten, die einen Teil ihrer Ferien hier helfen.

Sandra Pilters und Kristin Doetsch sind gerade mit einer Gruppe Mädchen an einem großen Bild zu Gange. Kristin Doetsch ist nicht nur erfahrene Betreuerin, sondern selbst früher ein Ferienspaßkind gewesen. "Einmal Ferienspaß, immer Ferienspaß", sagt sie lachend. Gleichzeitig achtet sie darauf, dass die neue junge Malerin in der Gruppe doch bitte einen Kittel anzieht, bevor sie loslegt. Sandra Pilters ist das erste Mal als Betreuerin dabei. Kristin Doetsch hatte ihr davon erzählt und sie hat sich dann gleich beim Jugendamt beworben. Die nächsten zwei Wochen werden die Beiden jetzt dabei sein, bevor für die Schülerin und die Studentin dann die eigenen Ferien beginnen.

Es ist gar nicht so selten, sagt André Fitzner, dass ehemalige Kinder aus dem Ferienspaß später als Betreuer wieder dabei sind. Seit gestern macht einer als Betreuer mit, der im vergangenen Jahr noch als 16-jähriger Ferienspaß-Jugendlicher war. In dieser Woche sind zwölf Betreuer mit dabei, durchschnittlich werden es zehn pro Woche sein. Alle hatten noch einmal eine Schulung mit allen wichtigen Dingen, die sie wissen müssen. Hinzu kommen noch der stellvertretende Bürgermeister Otto Birkmann und Hubert Zens, die mit den Kindern in der Bauwerkstatt arbeiten. Dort wurde gestern schon heftig gehämmert und gebohrt.

Es gibt auch viele Kinder, die immer wieder kommen. Die achtjährige Josina ist so ein Kind. Eigentlich soll sie nur eine Woche teilnehmen, aber eine zweite wäre auch schön, sagt sie. Sie wird zu Hause wohl gute Chancen haben, das durchzusetzen, denn ihre Mutter war auch Ferienspaßkind.

(sr)
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