Stadt Kempen Feuchttücher verstopfen die Pumpen im Abwasserkanal

Stadt Kempen · Die Stadt Kempen bittet, Feuchttücher nicht mit der Toilettenspülung, sondern mit Hausmüll zu entsorgen.

Kempens Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder erstaunte die Mitglieder und Besucher der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung und Klimaschutz mit drastischen Fotos, die in ihrer Deutlichkeit keine Fragen offen ließen. Das Tiefbauamt hat ein bislang ungeahntes Problem: Feuchttücher, die Bürger mit der Toilettenspülung entsorgen, verstopfen zunehmend die Pumpen der städtischen Abwasserpumpstationen. Schröder zeigte Aufnahmen von mit Feuchttüchern völlig zugesetzten Pumpen, die ihren Dienst quittiert hatten und aufwendig repariert werden mussten.

Auch wenn der Absatz von feuchten Toilettentüchern seit Jahren steigt, scheinen sich die Verbraucher bislang wenig für deren Entsorgung interessiert zu haben. Es ist ja auch so bequem, sie nach der Benutzung mit dem kleinen oder großen Geschäft in der Toilette gleich herunter zu spülen. Dabei müssen solche Tücher korrekterweise als Abfall über die Restmülltonne entsorgt werden. Das Problem dieser Hygieneartikel ist laut Tiefbauamtsleiter deren Zusammensetzung: Sie bestehen nicht wie Toilettenpaper aus Zellstoff, der sich im Abwasser auflöst, sondern sie bestehen aus reißfesten Kunstfasern. "Diese verdrallen sich durch den Fließvorgang im Kanal zu langen Zöpfen oder verklumpen mit anderen Inhaltsstoffen", so Abwasser-Experte Schröder.

Schon mehrfach seien verstopfte Pumpen beschädigt worden. Dies habe dazu geführt, dass eine gesamte Pumpstation ausgefallen sei. Nicht unerheblich sind die Kosten, die so entstandenen Schäden zu beseitigen. Die Kosten werden übrigens in die städtische Abwassergebühr, die die privaten Haushalte oder Gewerbebetriebe zahlen müssen, einkalkuliert.

Nicht nur deshalb appelliert der Tiefbauamtsleiter an die Bürger, benutzte Feuchttücher nur über den normalen Hausmüll zu entsorgen.

(RP)
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