Stadt Kempen Finale nach 777 Tagen im Amt

Stadt Kempen · Das Kempener Prinzenpaar Rainer I. und Angelika I. nimmt heute Abschied von seinem närrischen Ehrenamt.Die St. Huberter begeisterten gemeinsam mit ihren Kindern Christoph und Simone als Pagen drei Jahre im Karneval.

 Begeisterten mit ihrem natürlichen Charme und der besonderen Freude am Prinzenspiel: Simone, Rainer, Angelika und Christoph Pasch auf der Bühne beim Auftakt der tollen Tage an Altweiber im Festzelt auf dem Buttermarkt.

Begeisterten mit ihrem natürlichen Charme und der besonderen Freude am Prinzenspiel: Simone, Rainer, Angelika und Christoph Pasch auf der Bühne beim Auftakt der tollen Tage an Altweiber im Festzelt auf dem Buttermarkt.

Foto: Kaiser

Gestern hatten sie noch einmal einen großen Auftritt bei der närrischen Karnevalsparty des Kempener Karnevals-Verein (KKV) im Festzelt an der Otto-Schott-Straße. Dort zog das Kempener Prinzenpaar Rainer I. und Angelika I. (Pasch) mit seinen beiden Kindern Christoph und Simone als Pagen gegen Mittag ein. Heute feiern sie am selben Ort mit vielen Freunden den 70. Geburtstag von KKV-Präsident Heinz Börsch. Am Abend endet die dreijährige Amtszeit des Kempener Prinzenpaares mit dem traditionellen Fischessen im Kolpinghaus im kleinen Kreis.

Am morgigen Aschermittwoch ist nicht nur die närrische Zeit für dieses Jahr vorbei. Das Kempener Prinzenpaar hängt sein Ornat endgültig in den Kleiderschrank. Denn nach drei Jahren ist das Narrenspiel für die Familie Pasch aus St. Hubert vorbei. Für Rainer, Angelika, Simone und Christoph Pasch beginnt nach rund 777-tägiger närrischer Regentschaft in der Thomasstadt wieder das bürgerliche Leben. Sie haben, wie schon ihre Vorgänger, die Familie Kox, bewiesen, wie erfrischend der Karneval ein Familienleben bereichern kann. Was die Prinzenfamilie Pasch ausstrahlte, war natürlicher Charme, Herzlichkeit, Menschlichkeit, Heimatgefühl und ganz viel "Spaß an de Freud".

Die Orden hängen noch an einer Lampe im Wohnzimmer, die prinzlichen Narrenkleider sind weggeräumt. Das Prinzenpaar hat Zeit und Muße zurückzublicken. Sie tun es mit Sachverstand, Feingefühl und Dankbarkeit. "Uns ist ganz viel Frohsinn und Freude entgegen gebracht worden", so das Prinzenpaar übereinstimmend. "Wir waren stets willkommen, ich trage das im Herzen", so Prinzessin Angelika. Prinz Rainer erinnert sich an eine Begebenheit, die erst wenige Tage zurückliegt und sich bei einer Veranstaltung im Altstadtlokal "Treppchen" in Kempen sich ereignete. Dort saß eine etwa 70-jährige Frau, die Prinz Rainer schon länger beobachtet hatte und dann den Mut fasste, zum Prinz zu gehen und ihm zu offenbaren: "Ich möchte sie einmal küssen." Sie tat es, Rainer genoss es und wird daran noch lange zurück denken.

Rainer und Angelika Pasch (beide 56 Jahre alt) hatten schon lange, bevor man dem KKV die Bereitschaft zum Prinzenspiel signalisierte, mit dem Gedanken gespielt, einmal das närrische Ehrenamt zu übernehmen. Nachdem auch ihre Kinder damit einverstanden waren mitzumachen, waren die närrischen Weichen gestellt.

Von gut 200 Terminen in den drei Jahren der Regentschaft sprechen Rainer und Angelika. Darunter waren auch drei Landtagsbesuche in Düsseldorf. In Essen war man sogar bei einer närrischen Ratssitzung. Rainer und Angelika kommen auf die Höhepunkte zu sprechen. Sie bezeichnen die Proklamation im Kolpinghaus als eine "persönliche Veranstaltung", die man mit dem Rosenmontagszug nicht vergleichen könne. Es folgen in der Aufzählung dann der Rosenmontagszug, der Sturm auf das Rathaus und die Narrenmesse. Und immer leuchten ihre Auge. Man spürt ihre tiefe Verbundenheit zur Heimat und zum Winterbrauchtum. Das Fazit wurde schon früh gezogen, dass da kurz und knapp lautete: "Wir würden es immer wieder machen."

Das Prinzenpaar erinnert sich an glänzende und fast ungläubige Kinderaugen in den Kindergärten, an Schüler in Schulen, die ebenso begeistert wie neugierig waren, an Senioren in Altenheimen, die sich an den Karneval in ihrer Jugend und Kindheit erinnerten. Dazu kommen die vielen Auftritte bei den Veranstaltungen der Karnevalsvereine. "Da waren wir ab und an auch die letzten Besucher, die den Saal verließen", erzählt Rainer Pasch.

Mit einer besonderen Enttäuschung musste das Prinzenpaar fertig werden: Das war die Absage des Rosenmontagszugs gleich zu Beginn ihrer Amtszeit. "Für uns war aber gleich klar, dass wir den Zug nachholen", berichten sie. Rainer und Angelika Pasch waren das letzte Prinzenpaar, das - im vergangenen Jahr - in der Köhlerhalle gefeiert hat.

"Es ist alles gut gelaufen, es ist so gewesen, wie wir uns es vorgestellt haben", zieht Rainer Pasch eine positive Bilanz. Am Ende bleibt der Dank der Beiden an all diejenigen, die dazu beigetragen haben, ihr Prinzenspiel zu unterstützen. So war auch der erfahrene Karnevalist und Ex-Prinz Heinz Kox als Adjutant für sie eine große Stütze.

(mab)
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