Gemeinde Grefrath Flüchtlinge besuchen Schulen und Kitas

Gemeinde Grefrath · Um Flüchtlinge ging es im Grefrather Sozialausschuss. Die Sitzung dauerte drei Stunden. Die Verwaltung musste eine Menge Kritik von der Politik einstecken. Auf der anderen Seite gibt es viele Schritte zur Integration.

 Beim Fest der Begegnung, das kürzlich am Reinersbach stattfand, konnte man sehr gut sehen, wie die Integration Flüchtlingen gelingen kann.

Beim Fest der Begegnung, das kürzlich am Reinersbach stattfand, konnte man sehr gut sehen, wie die Integration Flüchtlingen gelingen kann.

Foto: wolfgang kaiser

Drei Stunden tagte am Montagabend der Jugend-, Sozial-und Seniorenausschuss. Erst der Antrag der Grünen machte es möglich, das Thema Flüchtlinge im öffentlichen Teil zu behandeln. Roland Angenvoort (SPD) kritisierte die Vorlage zur Sitzung, die keinerlei Unterlagen beinhalte, es gab sie erst erst als Tischvorlage. "Das ist eine oberflächliche Vorgehensweise. Am Thema Flüchtlinge muss vernünftig gearbeitet werden", sagte Angenvoort. Bettina Wimmers (Grüne)) kritisierte, dass das Thema Flüchtlinge in Grefrath von der Verwaltung nicht ernst genommen werde. Asylbewerber bekämen einen Zettel in die Hand gedrückt, wohin sie mit dem Bus fahren sollen. "Doch die Menschen kennen sich nicht mit Busverbindungen aus, wissen auch nicht wo sie aussteigen sollen" sagte Wimmers.

Sozialamtsleiter Volkmar Josten wies auf Sprachprobleme hin, doch Birgit Jahrke (FDP) meinte: "Man kann sich schon mit den Menschen unterhalten, wenn man will. Ich habe es beim Integrationsfest selbst erlebt." Dorothee Heller (SPD): "Unsere Kritik dient auch dazu, die Arbeit in der Verwaltung zu verbessern." Bernd Bedronka (SPD) verwies darauf, dass die neuen Flüchtlinge "unser System überhaupt nicht kennen." Da müsse man sie behutsam heranführen.

Mehrere CDU-Politiker forderten die Einrichtung einer Stabsstelle. Auch in Grefrath könne etwa von heute auf morgen eine Turnhalle für Flüchtlinge benötigt werden. Bernd Bedronka und Jochen Monhof (beide SPD) rechnen mit weiteren Flüchtlinge die kommen werden und bleiben. Nach Ansicht der Grünen müssten die Bürger besser über die Lage informiert werden. Wimmers sprach weiter die Koordination der Ehrenamtsarbeit, das Informationsmaterial für die Flüchtlinge in mehreren Sprachen sowie die medizinische und psychologische Betreuung an. Eine Rahmenvereinbarung des Landes Nordrhein-Westfalen mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen sehen vor, ab 2016 auch Flüchtlinge mit einer elektronischen Krankenkarte auszustatten. Derzeit ist es in Grefrath so, dass Leistungsberechtigte sagen können, zu welchem Arzt sie gehen möchten. Der Arzt erhält dann einen Behandlungsschein vom Sozialamt. Derzeit leben in den Wohnungen am Bruchweg in Oedt und Am Reinersbach in Grefrath 62 Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren. 14 sind unter zwei Jahren, elf von drei bis sechs, zehn von sechs bis zehn und 27 von elf bis 18. Fünf Kinder besuchen eine Kindertageseinrichtung. Die überwiegende Zahl der neun Kitas hat jedoch keinen freien Platz mehr. Man war sich einig, dass der Kindergartenbedarfsplan der aktuellen Situation angepasst werden müsse.

In der Schule an der Dorenburg ist geplant, eine Klasse mit 16 Flüchtlingskindern einzurichten und sie später in den normalen Unterricht zu integrieren. Sechs Kinder besuchen die Oedter Grundschule, zwei die in Grefrath..

Monhof bat Bürgermeister Manfred Lommetz, mit dem Gemeindesportverband ein Gespräch zu führen, um die Flüchtlinge in die Sportvereine zu integrieren. Von der Mülhausener Liebfrauenschule kam ein positives Signal, sie will bei der Sprachförderung helfen.

Ein Problem wird es in Grefrath sein, vernünftige Wohnungen für Flüchtlinge zu finden, denn der Wohnungsmarkt gibt nicht allzu viel her. Darüber wurde jedoch überwiegend im nichtöffentlichen Teil beraten.

(mab)
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