Stadt Kempen Flüchtlinge: Haus kann bald bezogen werden

Stadt Kempen · Endspurt für die Handwerker im Haus Tönisberger Straße 89 in St. Hubert: Das seit mehreren Jahren leer stehende Mehrfamilienhaus, das der Stadt gehört, wird derzeit saniert. Wie schon vor Jahren sollen dort Flüchtlinge untergebracht werden.

In der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend berichtete Hochbauamtsleiter Christian von Oppenkowski über den Stand der Arbeiten. Ursprünglich sollten die ersten der insgesamt sechs Wohnungen in dem Haus bereits jetzt bezugsfertig sein. Von Oppenkowski rechnet damit, dass die ersten Flüchtlingsfamilien in zwei Wochen einziehen können. Im Mai soll das Haus dann komplett zur Verfügung stehen.

Das Mehrfamilienhaus wurde 1994 als Unterkunft für Asylbewerber gebaut und im Rahmen eines Mietkaufes mit 15-jähriger Laufzeit von der Stadt erworben. Es sei damals in einfachster Bauweise errichtet worden, weil die Stadt seinerzeit kurzfristig und preiswert zusätzliche Unterkünfte benötigte, berichtete der Hochbauamtsleiter. Auf Grund der langjährigen, intensiven Nutzung, der einfachen Ausstattung und des Leerstandes in den vergangenen Jahren habe nun ein erhöhter Sanierungsbedarf vor allem bei den sanitären Einrichtungen bestanden, so von Oppenkowski. Die Bäder wurden inzwischen grundsaniert, in den Küchen die Fliesenspiegel vergrößert. Auch die Elektrik wurde nachgerüstet.

Die Renovierung des Gebäudes wird vermutlich weniger als die kalkulierten 150 000 Euro kosten. Für die Unterhaltung der Asylbewerberheime sind im Haushalt für 2015 derzeit rund 102 000 Euro angemeldet. Sollte die Summe nicht ausreichen, könnten weitere Mittel durch Verschiebung anderer Projekte wie die Sanierung der Duschen in der Turnhalle in St. Hubert bereit gestellt werden.

Das Haus Tönisberger Straße 89 bietet Platz für 36 Flüchtlinge. Da der Druck auf die Stadt Kempen - wie auch auf andere Kommunen bundesweit -, Asylbewerber aufzunehmen, aber weiter wächst, sucht die Stadt derzeit nach weiteren Möglichkeiten. In erster Linie werden Häuser oder Wohnungen gesucht, die die Stadt anmieten kann. Eine Unterbringung der Flüchtlinge in Turnhallen soll weiterhin vermieden werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort