Kreis Viersen Flüchtlinge: Katholikenrat fordert mehr Hilfe

Kreis Viersen · Der Katholikenrat für die Region Kempen-Viersen ist entsetzt über den Tod der zahlreichen Flüchtlinge im Mittelmeer. "Es sind wieder Hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken. Sie kamen aus der Hölle ihrer Herkunftsländer und sterben, weil die Europäische Union die italienische Rettungsaktion ,mare nostrum' nicht finanzieren wollte und zu wenig Rettungsboote im Einsatz sind", so Altfrid Spinrath, Vorsitzender des regionalen Katholikenrats.

"Wenn christliche Politiker erklären, man dürfe den Schlepperbanden nicht in die Hände spielen und müsse deshalb Rettungsaktionen minimieren, dann ist das unerträglich. Diese Politiker nehmen Tote bewusst in Kauf." Spinrath richtet einen dringenden Appell an alle demokratischen Politiker, die im und für den Kreis Viersen Verantwortung tragen, in ihren Parteien deutlich zu machen: "Schluss jetzt mit den vielen Toten im Mittelmeer! Die europäischen Werte, die von der humanistischen Antike und der christlichen Religion beeinflusst sind, verlieren jeden Tag, an dem Flüchtlinge sterben, mehr an Gültigkeit.

Politiker, die sich jetzt nicht für eine Wende in der europäischen Flüchtlingspolitik einsetzen, sollten für Christen unwählbar sein." Angesichts der Katastrophen im Mittelmeer fordert der Katholikenrat, den Flüchtlingen, die im Kreis Viersen auf die Entscheidung ihres Asylverfahrens warten und hoffen, in Deutschland eine sichere Bleibe zu finden, mit noch mehr Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit begegnen.

Spinrath: "Jede Aktion gegen Flüchtlinge oder geplante Unterkünfte zeigt die Fratze des Bösen. Diesem Bösen gilt es Widerstand zu leisten."

(jon)
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