Gemeinde Grefrath Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus

Gemeinde Grefrath · In Grefrath versammelten sich gestern rund 100 Bürger am Mahnmal an der Laurentiuskirche.

 Viele Grefrather kamen gestern zur Gedenkfeier.

Viele Grefrather kamen gestern zur Gedenkfeier.

Foto: norbert prümen

Rund 100 Bürger waren am gestrigen Morgen der Einladung der Pfarrei St. Benedikt, der Evangelischen Kirchengemeinde Grefrath und der Zivilgemeinde Grefrath gefolgt und gedachten am Gedenkstein im Schatten der Laurentiuskirche der jüdischen Familien aus Grefrath, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Die Namen der Opfer sind in dem Stein eingemeißelt. Sie wurden bei der der Gedenkstunde von Irmgard Tophoven vorgelesen. Schüler der Mülhausener Liebfrauenschule trugen Fürbitten vor und erinnerten mit kurzen Wortbeiträgen an die Geschichte, an das Leid der jüdischen Mitbürger zwischen 1933 und 1945. Die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung sangen und beteten gemeinsam und sprachen Fürbitten aus. Die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Grefrath, Barbara Münzenberg, griff den Artikel einer Tageszeitung auf, wo auf die Teilnahme eines jüdischen Mottowagens am Düsseldorfer Rosenmontagszug ausführlich hingewiesen wurde. Sie fand die Teilnahme höchst erfreulich, meinte jedoch, dass es noch besser sein würde, wenn diese Teilnahme selbstverständlich wäre und keiner besonderen Erwähnung bedurft hätte. Sie bat die Besucher, sich an die Gräueltaten der Nationalsozialisten zu erinnern und sich das Leid vor Augen zu führen. Sie erinnerte die Menschen an die Verantwortung, die sie haben, und bat darum, die Erinnerung wach zu halten. Wichtig seien Begegnungen. Sie wünschte sich, dass "Zeichen gesetzt werden gegen den Antisemitismus". Irmgard Tophoven rief noch einmal in Erinnerung, dass viele jüdische Mitbürger auch in Grefrather Vereinen aktiv waren. Bürgermeister Manfred Lommetz meinte: "Zwischen 1933 und 1945 sind Menschenleben auf bestialische Art und Weise ausgerottet worden. Sie wurden zu Tode gequält und gefoltert." Lommetz sprach von "unfassbaren Grausamkeiten" und von der Tatsache, dass auch aus Grefrath Juden deportiert worden seien: "Es darf sich derartiges nie wiederholen."

(mab)
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