Stadt Kempen Gemälde aus Schokolade

Stadt Kempen · Im Café Peerbooms durften sich jetzt drei Künstler im Malen mit Schokolade versuchen. Die Konditorei hatte verschiedene Töpfe mit Schokolade in verschiedenen Farben bereit gestellt. Die Bilder sind demnächst zu sehen.

Kinder wären neidisch gewesen: Manfred Oomen, Inhaber des Cafés Peerbooms am Kempener Buttermarkt, hatte Künstler eingeladen, mal so richtig tief in Töpfe mit süßer Schokolade zu greifen. Das allerdings, wie es sich für Künstler gehört, mit dem Pinsel. Roland Heik, Max Müller und Barbara Hermann-Lange folgten der Einladung und hatten richtig Spaß. Marita Bongard, Mitarbeiterin der Konditorei, hatte alles vorbereitet.

Zartbitterkuvertüre, Vollmilchschokolade und weiße Schokolade, dazu Schokolade, die durch Lebensmittelfarbe knallrot, grasgrün, sonnengelb oder himmelblau gefärbt war, stehen in großen Behältern flüssig in der Backstube. Vollkommen überrascht stellen die drei Künstler fest, dass sich die Schokolade wie ihre sonst üblichen Farben verarbeiten lässt. Da die heiße Masse schnell fest wird, ergeben sich interessante Strukturen auf der Leinwand.

Mit dem Fön flüssig machen

Marita Bongard hat die passenden Ratschläge: "Wenn die Schokolade zu fest wird oder Sie etwas verändern möchten, einfach den heißen Fön drauf halten, dann wird die Schokolade wieder flüssig." Der Fön ist allerdings so heiß, dass er nicht mit dem aus dem Badezimmer zu vergleichen ist, warnt sie vor ungeschicktem Umgang damit.

Mit Schwung gehen die Künstler ans Werk und füllen die Leinwände zügig mit Farbe, pardon mit Schokolade. Reinhold Heik zum Beispiel schwelgt in den Farben und grundiert seine Leinwand zunächst einmal mit den unterschiedlichen Farbtönen. Dann setzt er farbige Akzente mit dicken Schokoladelinien. Umgekehrt beginnt Barbara Hermann-Lange eher minimalistisch und greift dann erst richtig in die Farbtöpfe. Und Max Müller malt direkt mit kräftigen Strichen los. Zum Schluss nutzt er die gute alte Ritzeltechnik, die viele vielleicht noch von den Wachsmalbildern aus der Kindheit kennen. Und leckt zwischendurch genüsslich den Pinselstiel ab – so viel Schokolade auf einmal verlockt halt. Auch Barbara Hermann-Lange kann der süßen Versuchung nicht widerstehen und probiert immer wieder am Pinsel.

In ganz kurzer Zeit sind die drei Leinwände fertig. So schnell geht das mit Farbe nicht, meinen die Künstler übereinstimmend. Die Idee zu der ganzen Kunstaktion hatte Oomen gemeinsam mit Adrian Zirwes. Nachdem die Hundertwasserpralinen vor zwei Jahren so erfolgreich waren, lag das einfach nahe, so Oomen.

Noch ist nicht klar, was mit den farbenfrohen Kunstwerken später passiert. Dass sie in den Schweineeimer wandern, wäre aber viel zu schade. Vielmehr kann man ja einen Spachtel nehmen und die Schokolade abkratzen und sich schmecken lassen.

(RP)
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