Stadt Kempen Gesamtschule: Zum Start ist alles fertig

Stadt Kempen · Handwerker legen im Gebäude letzte Hand an, aber ab morgen können 174 Kinder die Schulbank drücken.

 Sie schauten sich gestern in der Gesamtschule um (v.l.): Ute Joerißen (stellvertretende Schulleiterin), Elfie Böhm (Schulverwaltungsamt, Schulleiter Uwe Hötter, Petra Reck, Christian von Oppenkowski (Hochbauamt), Stephan Kahl (Technischer Dezernent), Bürgermeister Volker Rübo und Schuldezernent Michael Klee.

Sie schauten sich gestern in der Gesamtschule um (v.l.): Ute Joerißen (stellvertretende Schulleiterin), Elfie Böhm (Schulverwaltungsamt, Schulleiter Uwe Hötter, Petra Reck, Christian von Oppenkowski (Hochbauamt), Stephan Kahl (Technischer Dezernent), Bürgermeister Volker Rübo und Schuldezernent Michael Klee.

Foto: wolfgang kaiser

Der Countdown läuft: Morgen nimmt die neue Kempener Gesamtschule an der Wachtendonker Straße ihren Betrieb auf. Gestern machte sich die Stadtspitze ein Bild vor Ort und kam zum Ergebnis: Die Handwerker werden bis zur letzten Minute aktiv sein, aber zum Schulstart ist alles fertig - quasi eine Punktlandung. 174 Schüler werden künftig für Leben im Gebäude sorgen. 23 von ihnen kommen von außerhalb.

Die Stadt Kempen hat tief in die Tasche gegriffen: In Sanierung und Renovierung, Innenausbau, Brandschutz und Erneuerung des WC-Gebäudes wurden 620 000 Euro investiert. Hinzu kommen 116 000 Euro für Möblierung und Ausstattung. Für die Renovierung waren ursprünglich nur 140 000 Euro vorgesehen, aber man habe sich dann, so Bürgermeister Volker Rübo, dafür entschieden, alle Arbeiten in einem Rutsch zu erledigen: "Wir hätten den Rest sonst nach und nach machen müssen, in den Ferien hätte ständig Unruhe geherrscht." Die Arbeiten an anderen Schulen habe man daher verschoben, sie würden aber nachgeholt.

Das Gebäude, das bis vor einigen Monaten von der Hauptschule genutzt wurde, sei 60 Jahre alt, betonte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl: "Da reicht es nicht, einfach Farbe auf die Wände zu geben." Die gesamte Elektronik beispielsweise stamme aus den 1950er-Jahren und sei vollkommen veraltet gewesen. Nun sei man, so Hochbauamtsleiter Christian von Oppenkowski, technisch auf dem neuesten Stand. Die Schule sei per Glasfaserkabel an die benachbarte Realschule angebunden, so dass eine technische Zusammenarbeit problemlos möglich sei.

Rübo nannte gestern drei Voraussetzungen für gute Pädagogik: gute Lehrer, Zeit und Platz. Er gehe von guten Lehrern aus, die sich ausreichend Zeit nehmen. Für den Faktor Platz habe die Stadt gesorgt. Früher drückten in dem separaten Gebäude die Fünftklässler der Martinschule die Schulbank: "Diesen Schonraum werden künftig die Fünftklässler der Gesamtschule haben." Eine Riesenlob hatte Rübo für alle Handwerker parat, die am Projekt Gesamtschule beteiligt waren: "Sie waren alle bereit, die Arbeiten kurzfristig zu erledigen, haben samstags gearbeitet und Überstunden gemacht."

"Freude, Spannung und Anspannung" herrscht beim vorerst noch kommissarischen Schulleiter Uwe Hötter, der gestern Nachmittag ganz offiziell die Schlüssel zur Gesamtschule überreicht bekam. Er zeigte auch Dankbarkeit: "Es ist enorm, was hier in einem sehr engen Zeitraster geleistet worden ist." Es sei ein langer Weg der Planung und Umsetzung gewesen, der jetzt zu Ende gehe: "Es ist eine Art Neuanfang, wobei wir die beiden auslaufenden Schulsysteme nicht aus den Augen verlieren werden."

Zwischen der Realschule und der Gesamtschule wird es künftig eine enge Zusammenarbeit geben. Die meisten der Lehrer unterrichten an beiden Schulen, so dass der Stundenplan gemeinsam aufgestellt wurde. Die Fachräume der Realschule nutzen auch die neuen Fünftklässler.

(RP)
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