Stadt Kempen Gesunde Lebensweise hilft gegen Krebs

Stadt Kempen · "Bewegung gegen Krebs" hieß es jetzt erstmals beim Aktionstag des Turnvereins St. Hubert 1968. Unter dem Stichwort der Prävention lud der Verein zu einem bunten Sportangebot sowie zu Informationen rund die gesunde Ernährung ein.

Beim Aktionstag leitete Ulrike Dahms, zweite Vorsitzende des Turnvereins St. Hubert (Mitte im weißen T-Shirt), gestern eine Gymnastikstunde.

Beim Aktionstag leitete Ulrike Dahms, zweite Vorsitzende des Turnvereins St. Hubert (Mitte im weißen T-Shirt), gestern eine Gymnastikstunde.

Foto: Kaiser

"Die Hälfte aller bösartigen Tumore ließe sich durch einen gesunden Lebensstil vermeiden. Es gibt zwar keine Garantie, von Krebs verschont zu bleiben, aber es bietet die Chance, ein gewisses Basisrisiko zu vermeiden", erläutert Professor Dr. Winand Lange den aufmerksam zuhörenden Besucher zum Auftakt des Aktionstages vom Turnverein in St. Hubert. Der Mediziner kann die Aussagen mit weiteren Daten untermauern. Untersuchungen haben gezeigt, dass gerade bei Dickdarm- und Brustkrebs allein durch Bewegung das Risiko abnimmt, daran zu erkranken. Fakten, an denen niemand vorbeikommt und die deutlich machen, dass es jeder ein stückweit selbst in der Hand hat, das Krebsrisiko zu senken. Und das ist im Anschluss an die Informationen durch den Arzt, der selber dem Turnverein angehört, direkt möglich. In der kleinen Turnhalle am Hohenzollernplatz ist nämlich Sport angesagt.

Mit seinem traditionellen Aktionstag schloss sich der Turnverein erstmals dem neuen Projekt "Bewegung gegen Krebs" an, das der Deutsche Olympische Sportbund, die Deutsche Krebshilfe und die Sporthochschule in Köln ins Leben gerufen haben. "Kein Medikament erzielt so gute Effekte, wie die Bewegung an sich", sagt Professor Lange. Sport erhöht die Muskelmasse, verbessert Knochendichte und Sauerstoffversorgung, stabilisiert den Blutdruck, vergrößert das Herzvolumen und steigert den Grundumsatz. Dazu normalisiert Bewegung den Blutzuckerspiegel, reguliert die Blutfettwerte, unterstützt Reparaturprozesse, verhilft zu einem besseren Immunsystem und beflügelt Psyche als auch Geist. Im Gegensatz dazu verursacht Bewegungsarmut den Abbau von diversen Strukturen, darunter auch die Muskelmasse. Es kommt zu einem Verlust an Leistungsfähigkeit, die rasche Erschöpfung mit sich bringt. Die daraus resultierende Schonung und Rückzugstendenz haben weiteren Bewegungsmangel zur Folge. "Ein Kreislauf, der sich selber verstärkt", warnt Lange. Welche Art von Sport dem entgegensetzt wird, ist ganz egal. Die von A wie Aerobic bis Z wie Zumba reichende Sportpalette bietet für jeden Menschen das für ihn Passende an. "Dazu kommt die Bewegung im Alltag. Wer Treppen steigt, anstatt den Aufzug zu nehmen, oder mit dem Fahrrad den Einkauf erledigt, tut auch schon etwas für sich", sagt Ulrike Dahms, die zweite Vorsitzende des Turnvereins. Generell gilt: Wer 30 Minuten am Tag körperlich aktiv ist, den Puls dabei ein bisschen in die Höhe treibt und schwitzt, unternimmt etwas für seine Gesundheit.

Beim Aktionstag gab es drei Sportangebote. Übungsleiterin Franziska Lange startete so mit "Spielerisch fit". Untermalt von Musik ging es mit viel Bewegung los. "Beim Sport kann man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden", meinte Frank Dahms, der seit Jahren Sport treibt. Sport gehöre zum Leben. Die vielen positiven Aspekte sprächen für sich, schloss sich Kerstin Kowolik an. Die Besucher konnten gestern auch bei der Gymnastik sowie beim Nordic Walking und Joggen mittrainieren. Dazu gab es Informationen zu gesunder Ernährung. Die Besucher konnten zudem anhand von Fragebögen ihren Fitnessstatus prüfen und herausfinden, welcher Sporttyp sie sind. Der Turnverein St. Hubert wollte mit dem Aktionstag auch deutlich machen, dass Bewegung vor allem Spaß macht.

(tref)
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