Kempen Gewinn für die Schüler

Kempen · Unterricht in Kleingruppen: Am Luise-von-Duesberg-Gymnasium in Kempen wird er seit einigen Monaten angeboten. In Mathe, Deutsch und Englisch geht es bei den Fünfklässlern klein zu.

„Guten Morgen, Frau Caspari“, schallt es 17-fach der Mathelehrerin der Klasse 5c2 des Kempener Luise-von-Duesberg (LvD) Gymnasiums entgegen. Hildegard Caspari grüßt lächelnd zurück. „Na, dann wollen wir mal mit den Hausaufgaben anfangen und zwar mit der Aufgabe vier“, meint sie. Bücher und Hefte werden aufgeschlagen, Finger fliegen in die Luft und es geht ans Vergleichen der Aufgaben, die sich mit Addition und Substration von natürlichen Zahlen beschäftigen.

Ganz normaler Matheunterricht, oder? Es fällt schon auf, dass die Klasse besonders klein ist. Gerade einmal 17 Mädchen und Jungs sitzen in dem großen Zimmer. Der Betrachter denkt an Winterzeit und damit an einen erkältungsbedingten Ausfall der Schüler. Doch dem ist nicht so. Die Klasse zählt nur 17 Schüler, zumindest im Mathematik-, Deutsch- und Englischunterricht. Mit Beginn des Schuljahres setzt das LvD bei den Fünftklässlern auf kleine Lerngruppen in den Hauptfächern. „Wir unterlagen dem Sachzwang, nur drei fünfte Klasse bilden zu dürfen. Dadurch waren die Klassen sehr groß und wir überlegten, wie wir dies am besten handhaben konnten“, erklärt Schulleiter Dr. Rainer Helfenbein. Die Idee der kleinen Lerngruppen entstand. Ein Projekt, das in einigen anderen Ländern schon länger betrieben wird. „Die Vorteile liegen auf der Hand. Der Lehrer kann individueller auf die Schüler eingehen und die Lernleistung kann verbessert werden“, betont Helfenbein.

Die bislang am LvD gemachten Erfahrungen sprechen für sich. „Es ist großartig“, lobt auch Caspari. Sie könne sich intensiver um die Stärken und Schwächen der einzelnen Schüler kümmern und jedes Kind erhalte in der Stunde die Chance dran genommen zu werden. Dass das so ist, spiegelt sich allein schon bei der Überprüfung der Hausaufgaben wieder. Jeder kann einen Lösungsweg samt Ergebnis vortragen. In aller Ruhe geht es an die Aufgaben. Einer trägt vor und die anderen hören ruhig zu. Die ganze Atmosphäre im Klassenzimmer ist locker und entspannt. Auch die Schüler sind von den kleinen Lerngruppen in den Hauptfächern begeistert. „Man kommt öfter dran“, freut sich die zehnjährige Carina. Es sei nicht so laut, als wenn die ganze Klasse zusammen sei, meint die gleichaltrige Lena und Patrick fügt an, dass man viel besser lernen könne. Nicht nur an seine Vorteile denkt Alexander. „Für die Lehrer ist es bestimmt auch nicht so stressig, wenn die Klasse kleiner ist“, ist sich die Zehnjährige sicher. Während die eine Hälfte, die 5c2, bei Caspari Mathe hat, geht es im Nebenraum auch mathematisch zu. Dort unterrichtet Ralf Heuser die andere Hälft der Klasse, die 5c1. Meinung

(RP)
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