Gemeinde Grefrath Grefrather Flieger sind sauer auf Weeze

Gemeinde Grefrath · Die Landtagsabgeordnete Martina Maaßen (Grüne) war zu Gast auf dem Flugplatz Niershorst. Mit dem Kandidaten Renè Heesen informierte sie sich über die Arbeit der beiden Luftsportvereine.

 Beim Ortstermin auf dem Flugplatz (v.l.): Martina Maaßen, Torsten Beyer, Heiko Meertz und Renè Heesen.

Beim Ortstermin auf dem Flugplatz (v.l.): Martina Maaßen, Torsten Beyer, Heiko Meertz und Renè Heesen.

Foto: wolfgang kaiser

Da am 14. Mai der NRW-Landtag neu gewählt wird, hatten sich Vorsitzender und Geschäftsführer des Luftsportvereins Grenzland (LVG), Heiko Meertz und Torsten Beyer, etwas überlegt. Sie hatten Landtagsabgeordnete und Kandidaten angeschrieben und ihnen angeboten, die Arbeit der beiden Vereine, die es am Verkehrslandeplatz in Grefrath gibt, zu vorzustellen.Sie wollten mit den Politikern ins Gespräch zu kommen, sie auch auf ihre Sorgen hinweisen.

Nach Dr. Marcus Optendrenk, CDU-Landtagsabgeordneter aus Nettetal, war jetzt Martina Maaßen, Abgeordnete der Grünen mit dem Landtagskandidaten Renè Heesen und dem Geschäftsführer des Kreisverbandes der Grünen, Jens Ernesti, zu Gast. Sie wundert sich schon etwas, wie selbstverständlich junge Mitglieder mit anpacken, draußen bei den Anlagen helfen oder andere Arbeiten verrichten.

Meertz erinnert beim anschließenden Gespräch im clubeigenen Restaurant daran, dass der Verein mit seinen damals wenigen Ehrenamtlern den Platz 1996 von Kreis und Gemeinde gepachtet habe und es geschafft hatten, die Kritiker zu überzeugen, die so eine Initiative nicht für möglich hielten. Meertz: "Viele glaubten, dass so etwa ohne einen Full-Time-Manager überhaupt nicht gehe."

Kontinuierlich wurde das Angebot erweitert, inzwischen sind über 430 Luftsportbegeisterte in den zwei Vereinen mit von der Partie. 340 sind es beim LSV Grenzland, 90 bei Motorflug Grenzland. Außerdem gibt es beim LSV eine 65-köpfige Jugendgruppe, die die Anlage mit in Ordnung hält und alles dafür macht, dass sie nach etwa zweijähriger Ausbildung im Alter von 16 Jahren ihren ersten Segel-Führerschein hat. Einige junge Leute aus dem Nachwuchs haben sich auch gerade zum Fluglehrer beziehungsweise zum Assistenten ausbilden lassen.

Meertz ergänzt, dass man sich auf Ultraleicht-, Sport- und Segelflugzeuge spezialisiert habe. Fallschirmsport gibt es auf Niershorst auch, und an ruhigen Tagen sind Ballonstarts möglich. Dass sich der Grefrather Flugplatz im Laufe der Zeit zu einem beliebten Ausflugsziel etabliert hat, macht Beyer deutlich: "Bei schönem Wetter kommen schon mal am Wochenende täglich bis zu 1500 Besucher auf die Anlage." Stolz sind die Vereins-Verantwortlichen darauf, dass sie ohne jede Fördermittel alles gestemmt haben. Neben dem jahrelangen Ehrenamt haben sich dort drei Flugschulen etabliert,es gibt eine Werft, ein Ingenieur-Büro, eine Versicherungsagentur und die Gaststätte. Insgesamt sind somit 16 Arbeitsplätze geschaffen worden. So langsam wird Martina Maaßen, die im nächsten Landtag nicht mehr sitzen wird, an die Problematik herangeführt. Es geht um den Luftraum, der für den Verkehrslandeplatz Grefrath immer komplexer und zu immer kleiner werdenden Korridoren führe. Vor allem auf Weeze mit dem Billig-Anbieter "Ryanair" sind die Vereins-Verantwortlichen alles andere als gut zu sprechen. Kritisiert wurde jetzt erneut, dass Weeze im Vergleich zu den relativ geringen Starts und Landungen einen immer größeren Luftraum erhalte, sich teilweise daran aber noch nicht einmal halte. So ließen sich aus vielen Radarfrequenz-Messungen ersehen, dass Tempo-Limits nicht eingehalten oder dass zu tief geflogen werde. "Man sollte uns alle gleich behandeln und nicht jedes Mal aus starken kommerziellen Interessen heraus den Luftraum verändern", erinnerte Beyer an die Fördermittel, die Weeze im Vergleich zu Grefrath erhalte. Zumal die Luftbewegungen in Weeze und Grefrath ähnlich seien. In Grefrath seien es im Jahr etwa 14.000 Starts oder Landungen, in Weeze nach den letzten Zahlen rund 15.360.

Jedenfalls machte der Luftsportverein Grenzland mit seiner Arbeit weiter, macht sich und den Sport weiter bekannt und arbeitet bei einigen Projekten sogar mit dem Nabu zusammen. "Ich möchte Ihnen gerne helfen, zumal wir Grünen grundsätzlich eine gerechte Verteilung der Zuschüsse wünschen", sagte Maaßen.

(wsc)
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