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Stadt Kempen Grippewelle: Ärzte raten zur Schonung

Stadt Kempen · In den Arztpraxen herrscht Hochbetrieb. In Schulen, bei Verwaltungen und Unternehmen häufen sich die Krankmeldungen. Wen es erwischt hat, der sollte kürzer treten und seinen Infekt auskurieren.

Grippe oder Erkältung - das ist der Unterschied
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Foto: dpa, Arno Burgi

Es hat zumindest den Anschein, als ob die Menschen in diesem Jahr häufiger an Grippe erkranken als im vergangenen Jahr. In nahezu allen Praxen der Allgemeinmediziner, auch in Kempen und Grefrath, herrscht in diesen Tagen Hochbetrieb. Schulen, Betriebe, Stadtverwaltungen und andere Dienstleister arbeiten personell derzeit auf "Sparflamme". Die Rheinische Post hat sich umgehört.

Dr. Georg Megler, praktischer Arzt in St. Hubert und Obmann der niedergelassenen Ärzte in Kempen, hat derzeit deutlich mehr Patienten, die erkältet sind und keinen so extremen Anstieg bei den Fällen einer Virus-Grippe. Sein Tipp, wie man Husten und Schnupfen am schnellsten bekämpfen kann: viel trinken und ein paar Tage das Bett hüten. Es kann nicht immer unterschieden werden, ob es sich eine Virusgrippe oder einen so genannten grippalen Infekt, etwa eine Erkältung mit Fieber, handelt. "Ein Symptom für eine Virusgrippe ist, wenn gleich zu Beginn Beschwerden mit Fieber bis zu 40 Grad auftreten", sagt die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, Martina Kruß. Die Amtsärztin spricht derzeit bei der Virusgrippe von einem höheren aber noch nicht dramatischen Niveau. Insgesamt seien dem Amt im Januar und Februar 48 Virus-Erkrankungen gemeldet worden, im Vorjahr seien es vergleichsweise sehr wenige gewesen, aber zu Beginn des Jahres 2013 sogar 97. Martina Kruß relativierte aber, dass es auch eine nicht unerhebliche Dunkelziffer gäbe.

"Am vergangenen Montag war hier Land unter, hatte ich etwa dreimal so viel Patienten als sonst", sagt Harald Hüsgen aus Schiefbahn, der in Willich der Obmann der Allgemeinmediziner ist. Und er fügt schmunzelnd hinzu: "Es wäre schön, wenn ich auch mal wieder einen Fußpilz behandeln könnte."

"Ich mache das schon seit 23 Jahren, aber so viele Krankmeldungen habe ich noch nie erlebt", berichtet Sigrid Kolodziej, die bei der Willicher Stadtverwaltung in der Personalwirtschaft arbeitet. "Es dürften bis zu 40 Prozent der Mitarbeiter sein, die krank sind, vor allem in den erzieherischen Berufen", ergänzt die Stadtbedienstete. Und auch bei der Tönisvorster Verwaltung kam es vor allem nach Karneval zu einem Anstieg, lag die Quote aller erkrankten Mitarbeiter bei mehr als 21 Prozent. Der Kommentar der Pressesprecherin Catharina Perchthaler: "Allein Ende voriger Woche sind 22 Krankschreibungen abgegeben worden. Hingegen war dem Pressesprecher der Stadt Kempen, Christoph Dellmans, die genauen Zahlen der grippekranken Kolleginnen und Kollegen nicht bekannt.

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Foto: gms

Die Ansteckungsgefahr besteht etwa eine Woche lang. In den ersten Tagen ist sie am höchsten. "Ansteckungsherde" sind auch die in diesen Tagen die vollen Wartezimmer in den Arztpraxen. Zumal die Luft einer der Übertragungsträger ist, beispielsweise beim Sprechen sowie durch Husten oder Niesen. Der Erreger könnte auch durch Türklinken oder durch die bei vielen Ärzten ausliegenden Zeitschriften übertragen werden. "Obwohl die meisten meiner Patienten auf Bestellung zu bestimmten Zeiten kommen, lässt sich so etwas bei neu erkrankten Patienten nicht regeln", meint dazu Allgemeinarzt Harald Hüsgen.

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Es gibt aber noch Ausnahmen: "Uns hat die Grippewelle noch nicht so erreicht", erklärt die Personalchefin der Stadtwerke Kempen, Claudia Seidenstricker. Und auch der Vertriebsleiter der Stadtwerke Willich, Mario Sagner, stellte für seinen Bereich (Marketing & Vertrieb) noch keinen besonderen Anstieg der Erkrankungen fest.

(RP)
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