Stadt Kempen Heim soll im September 2015 fertig sein

Stadt Kempen · Das Lazarus-Hilfswerk baut ein neues Pflegewohnheim am Beyertzhof. Man ist an einem guten Verhältnis zu den Nachbarn interessiert. Zurzeit laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren. Anwohner haben dagegen geklagt.

 Vera Becher-Andre präsentiert auf der Baustelle Beyertzhof die genauen Pläne für das Pflegewohnheim des Lazaruswerks. Es liegen bereits zahlreiche Anfragen nach einem Platz vor.

Vera Becher-Andre präsentiert auf der Baustelle Beyertzhof die genauen Pläne für das Pflegewohnheim des Lazaruswerks. Es liegen bereits zahlreiche Anfragen nach einem Platz vor.

Foto: achim hüskes

Wir wollen ein gutes Verhältnis mit den Nachbarn", sagt Vera Becher-Andre. Sie ist beim Lazarus-Hilfswerk Referentin des Vorstandes und kommt eigens aus ihrem Hürther Büro angereist, um der RP vor Ort den Bau des beabsichtigten Pflegewohnheimes zu erläutern, das gerade zwischen dem St. Huberter Friedhof und der Straße Am Beyertzhof entsteht. Die Projektentwicklerin hofft, dass das Wohnheim wie geplant im September 2015 seinen Betrieb aufnehmen kann.

Um die Bauphase mit den sonst üblichen Lärmemissionen und dem ständigen An- und Abfahren der Baufahrzeuge zu minimieren, soll das Haus mit seinen 36 vollstationären Pflegeplätzen und einem integrierten Bereich mit 14 Plätzen für die fünftägige Tagespflege in einer Modulbauweise entstehen. Vera Becher-Andre erklärt "Die Module kommen wahrscheinlich in der achten Kalenderwoche 2015, werden in einer Produktionshalle vorgefertigt und vor Ort dann weiter ausgebaut beziehungsweise ergänzt." Wenige Tage vorher will das Hilfswerk die Nachbarn einladen und ihnen die Vorgehensweise genau erläutern.

Wie die RP ausführlich berichtete, haben derzeit Anwohner gegen die Stadt und gegen den geänderten Bebauungsplan geklagt. Ungeachtet dessen hatten die Arbeiten im September begonnen. Die Baugrube für das rund 47 mal 55 Meter lange und breite Gebäude ist bereits ausgehoben. Das nicht unterkellerte Wohnheim ("Das eine helle Fassade mit einigen farblichen Akzenten bekommen wird") erhält ein Flachdach, ist größtenteils eingeschossig, bekommt teilweise aber einen Aufbau für die Verwaltungs- und Sozialräume der Mitarbeiter. Gerade ist ein Subunternehmer mit den von ihm beauftragten Firmen, so aus Kevelaer und Kempen, bei den Erd-, Kanal- und ersten Betonarbeiten. Generalunternehmer ist die Firma Kleusberg aus Wissen; der Architekt heißt Oliver Hartmann.

Vera Becher-Andre vom Lazarus-Hilfswerk, das neben dem Betreuten Wohnen und der ambulanten Pflege bereits vier vollstationäre Einrichtungen betreibt, bringt zum Lokaltermin den Ausbauplan mit und erläutert: "Das Pflegewohnhaus wird über 36 Plätze verfügen, davon bilden jeweils zwölf Bewohner eine Hausgemeinschaft." In jeder der drei Gemeinschaften gibt es zwölf Einzelzimmer mit WC und Dusche, mit je einem großen Gemeinschaftsraum mit Küche, Wohn- und Essbereich, außerdem kleinere Sitzecken und Hauswirtschaftsräume, so fürs Waschen, Trocken und Bügeln.

"Die Bewohner können auch für ihre Zimmer Mobiliar oder für sie wichtige Erinnerungsstücke mitbringen, wir stellen auf jeden Fall das Pflegebett und den Nachttisch auf", sagte sie. Nahezu alle Bewohner sollen über eine eigene Terrasse verfügen. Es gibt aber auch große Gemeinschaftsterrassen. Durch mobile Wände könnte ferner im Foyer in unmittelbarer Nähe der Tagespflege und einer Hausgemeinschaft ein großer Saal für Veranstaltungen oder Ausstellungen entstehen.

"Über den Namen der Wohngemeinschaften machen wir uns später Gedanken, wir werden die Bewohner fragen, wahrscheinlich nehmen wir etwas für St. Hubert Typisches", meint Vera Becher-Andre. Und sie hofft, dass Vereine, Kindertagesstätten oder Hobbykünstler aus der unmittelbaren Umgebung sich dort begegnen und mit den Bewohnern in irgendeiner Weise aktiv seien. Kurz zur Tagespflege: darin sollen ab September nächsten Jahres pflegebedürftige Menschen von montags bis freitags bedarfsgerecht betreut werden, von etwa acht bis 16.30 Uhr.

Wer kann das Pflegewohnheim beanspruchen? "In der Regel werden dies Alleinstehende sein, die bereits eine Pflegestufe haben", sagt die Mitarbeiterin des Hilfswerkes. Der genaue Preis könne erst dann nach entsprechenden Verhandlungen mit den Pflegekassen festgelegt werden; von der Pflegebedürftigkeit sei auch die genaue Anzahl der Mitarbeiter abhängig. "Die Preise dürften aber ähnlich sein wie bei unseren anderen Häusern", schätzt Vera Becher-Andre. Die Preise betragen beispielweise in der Bergheimer Einrichtung, bei keiner Pflegestufe: etwa 2360 Euro monatlich, Pflegestufe I: Anteil Pflegekasse 1023/ Eigenanteil: 1773; II: 1279/2039, III: 1550/2313. Wer den Eigenanteil nicht selbst tragen könne, für den übernehme im Regelfall die Kommune die restlichen Kosten.

(wsc)
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