Stadt Kempen "Heimat shoppen" stärkt Einzelhandel
Stadt Kempen · Industrie- und Handelskammer, Einzelhandelsverband und Rheinische Post wollen den Handel vor Ort unterstützen, Kunden zu binden. "Heimat shoppen" soll Anfang September mit Sonderaktionen der Werbegemeinschaften laufen.
Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes Krefeld-Kempen-Viersen, nutzte die "Blaue Stunde" des Werberings Kempen am Dienstagabend im Restaurant "Ellenpoort", um die Arbeit und die Aktionen der Kempener Einzelhändlergemeinschaft zu loben. Ottersbach unterstrich die Bedeutung von Kempen als Einkaufsstadt. Sein zentrales Thema war aber die Vorstellung der Aktion "Heimat shoppen", die am 5. und 6. September im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein laufen wird.
IHK-Geschäftsführer Andree Haack hat dazu bereits vor geraumer Zeit die Initiative ergriffen und Professor Richard Jung von der Hochschule Niederrhein beauftragt, ein Konzept für einen Aktionstag zu entwickeln. Bereits im März wurde das Konzept beim "Forum Werbegemeinschaften" vorgestellt. Das Konzept fand große Zustimmung. Der Einzelhandelsverband unterstützt den Plan, ließ Markus Ottersbach die rund 50 bei der "Blauen Stunde" anwesenden Mitglieder des Kempener Werberings wissen. Die Rheinische Post unterstützt die Aktion. Eine Auftaktveranstaltung ist im Schloss Neersen geplant. Schirmherr wird Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin sein.
Ottersbach riet dem Kempener Werbering, an den beiden ausgewählten Tagen Anfang September, es handelt sich um einen Freitag (5. September) und einen Samstag (6. September) Sonderaktionen für die örtliche Kundschaft vorzubereiten. Ziel der Aktionstage ist aus Sicht der Organisatoren, dass die örtlichen Einzelhändler - nicht nur in Kempen - mit ihren Kunden ins Gespräch kommen und dabei bei ihnen ein positives Bewusstsein für den Einkauf vor Ort wecken. "Heimat shoppen" soll die Kompetenz und den Service der Einzelhändler herausstellen. Ein weiteres Ziel der Aktion ist, den Kunden zu verdeutlichen, was mit Internetkäufen bewirkt wird, wie Städte und Gemeinden aussehen würden, wenn es keinen örtlichen Einzelhandel mehr geben würde.
"Die Einzelhändler sind Teil der örtlichen Gemeinschaft, sie tragen zur Lebensqualität in einer Stadt maßgeblich bei, denn sie unterstützen vielfach Brauchtum und Vereinswesen sowie das kulturelle Leben vor Ort", betonte IHK-Geschäftsführer Haack gestern gegenüber der RP. Das Leben in einer Stadt oder Gemeinde wäre also um vieles ärmer, gäbe es den örtlichen Einzelhandel nicht mehr.
Der Geschäftsführer des regionalen Einzelhandelsverbandes erinnerte an eine spektakuläre Aktion der Einzelhändler in St. Tönis. Sie hatten Mitte Juli vergangenen Jahres ihre Schaufensterfür zwei Tage mit schwarzen Folien verhüllt. Der Werbering St. Tönis wollte so auf das Ausbluten der Innenstädte durch den Internethandel aufmerksam zu machen. Ebenso müsse man negativen Schlagzeilen über Leerstände in den Innenstädten entgegenwirken, meinte Ottersbach. Für ihn sehen die Städte noch "ordentlich" aus. Kempens Werberingchef Armin Horst hielt die wenigen Leerstände in Kempen für "hausgemacht".
Markus Ottersbach appellierte an die Mitglieder des Kempener Werberings, den Kunden das Einkaufserlebnis in der Heimat so attraktiv wie möglich zu gestalten. Da Shoppen eine Freizeitbeschäftigung geworden sei, sei dies auch eine Chance für den Handel. "Konsumerlebnisse sind heute wichtiger als Konsumgüter", betonte Ottersbach. Die beiden Aktionstage am 5. und 6. September seien in dieser Hinsicht eine besondere Premiere. Der Einzelhandelsverband kann sich durchaus eine Wiederholung vorstellen, erklärte er.
