Gemeinde Grefrath Heimatverein entdeckt Orgel-Schätzchen

Gemeinde Grefrath · Karl A. Willmen hat recherchiert, dass es bereits 1743 in Grefrath einen Betsaal der evangelischen Christen gab.

Der seit vielen Jahren im Oedter Heimatverein engagierte Vorsitzende Karl A. Willmen hat bei Recherchen entdeckt, dass es in Grefrath bereits im Jahre 1743 einen Betsaal der reformierten Gemeinde gegeben haben muss. Die Gemeinde indes wurde erst 1961 gegründet. Im Jahre 1743 hat der Elberfelder Orgelbauer Jacob Engelbert Teschemacher genau für diesen Betsaal eine Orgel gebaut. Teschemacher, selbst Pietist, baute seinerzeit viele kleinere Instrumente für reformierte Gemeinden am Niederrhein, oder auch in den Niederlanden. Um das Jahr 1760 kam die Grefrather Orgel in die evangelische Kirche nach Kaldenkirchen. Dort tat sie ihren Dienst bis 1905. Dann erwarb sie der Kölner Theologe und Kunstsammler Alexander Schnütgen. Die Grefrather Teschemacher-Orgel stand von 1910 bis 1920 in dem von ihm gegründeten Kölner Schnütgen-Museum. Sie wurde dann im Magazin eingelagert und geriet in Vergessenheit. Im Jahre 2004 wurden Teile der Orgel wiederentdeckt. Restaurierungsleiter Dr. Hans-Wolfgang Theobald wurde um Einschätzung der Erhaltungswürdigkeit des Instruments gebeten. Er erkannte schnell die kunsthistorische Bedeutung dieses Fundes. Da nur noch etwa zehn Instrumente in weitgehend ursprünglichem Zustand erhalten sind, ist das Orgelwerk aus Grefrath eine absolute Rarität. Sie wurde von der Orgelbaufirma Johannes Klais in Bonn restauriert.

Auf der Suche nach einer Finanzierungsmöglichkeit sprang die evangelische Gemeinde in Köln-Rondorf ein. Sie hatte schon im Jahr 1989 eine historische Gerhardt-Orgel bei Klais restaurieren lassen. So steht jetzt die im Jahr 2014 restaurierte Teschemacher-Orgel in der Rondorfer Emmanuel-Kirche.

(mab)
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