Stadt Kempen Heimatverein führt Generationen zusammen

Stadt Kempen · Der Schmalbroicher Verein feierte am Wochenende sein 25-jähriges Bestehen.

Heimat kann so verbindend, so menschlich, so attraktiv sein. Die drei Schmalbroicher Heimattage, die am frühen Sonntagabend im Zelt am Kapellenweg zu Ende gingen, unterstrichen das nachdrücklich. Der Heimatverein Schmalbroich wurde 25 Jahre jung und feierte mit dem Menschen ein richtig tolles Heimatfest. 13 Vereine hat Schmalbroich, und sie hatten zur Eröffnung mit den Krefelder Krähen ihre Vertreter ins Festzelt entsandt, das mit rund 370 Besuchern nahezu ausverkauft war. Der Heimatvereinsvorsitzende und Mitgründer Gottfried Syben unterstrich es noch einmal, was der Heimatverein in Schmalbroich bewirken möchte: "Wir pflegen und fordern Tradition." Der fühlten sich alle 370 Besucher verpflichtet.

Dem flotten Auftakt folgte am Samstag der Heimatabend mit einem bunten Programm, zu dem Filme beitrugen, aber auch der Gesang der Oedter Niersmatrosen oder der Auftritt von Fritz Esser, dem Urgestein des Kempschen Fastelär. Bürgermeister Volker Rübo überzeugte einmal mehr als Festredner mit einer launigen und heimatbezogenen Rede, in der er feststellte, dass die Volksschule in Schmalbroich nur deshalb geschlossen werden musste, weil die Schmalbroicher "nicht mehr so fruchtbar wie früher" seien. Rübo lobte die Schmalbroicher Landschaft und stellte fest, dass in der ehemaligen Landgemeinde die Menschen weitaus mehr Platz zum Leben und Wohnen haben als in der Thomasstadt Kempen. Für Gottfried Syben gab es aus der Hand von Volker Rübo die silberne Stadtmedaille.

Der Höhepunkt war der historische Festzug am gestrigen Sonntagnachmittag durch die Straßen von Kempen und Schmalbroich-Ziegelheide. Es war vor einigen Tausend Zuschauern eine Hommage an die ehemalige Landgemeinde und ihre Bewohner, aber auch ein Dankeschön an die Kempener. Es war, als sei die Zeit in Schmalbroich und seinen Ortsteilen stehengeblieben. Der Heuwender und die Grasmaschine aus den 1940er-Jahren, der Oldtimer aus dem Jahr 1929 begeisterten die Zuschauer. Tanja Mevissen führte als Lehrerin eine köstliche Schmalbroicher Schulklasse durch die Zeit. Die Kappesbuure stellte die Schützenbruderschaft Hüskes Krone. Pastor Wallraffen (Alois Wiefels) fehlte ebenso wenig wie Karl Genneper als Dorfschmied. Ein echter Hingucker die Waschweiber der Nachbarschaft Willmen-Kreuz. Ein absolutes Highlight im Zug war der Traktor mit "Marianne", dem Holztransportgerät, welches man vielleicht nur noch im Bayerischen Wald im Einsatz sieht.

(mab)
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