Stadt Kempen Heute entscheidet der Stadtrat über das Pflaster für die Judenstraße

Stadt Kempen · Den Kempener Sozialdemokraten fehlt eine wirkliche Alternative beim Musterpflaster für die Neugestaltung der Judenstraße. Die SPD-Stadtverordnete und Vize-Bürgermeister Irene Steeger hatte bereits im Haupt- und Finanzausschuss angemerkt, dass die Stadt die Anregung des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege aufgreifen und ein komplett anders gestaltetes Musterpflaster verlegen sollte. Dies ist nicht geschehen.

Karola Schroeders sowie Gisela und Stefan Ditzen hätten sich gänzlich andere Varianten gewünscht. Bei der RP-Umfrage meinte Karola Schroeder, das Kopfsteinpflaster in der Aachener Innenstadt könne ein Vorbild für Kempen sein. "Es sieht einfach super aus und wäre meiner Meinung nach die passendste Lösung für unsere schöne Altstadt", teilte sie mit - wohlweislich der Tatsache, dass ihr Vorschlag wohl keine Berücksichtigung mehr findet, weil die Diskussion schon zu weit fortgeschritten ist.

Gleichwohl zeichnete sich auch gestern eine Mehrheit für das gelblich eingefärbte Betonsteinpflaster ab. Kurt van Doorn bevorzugt dieses strukturierte Pflaster, weil es "nichts Besseres gab", meinte er gegenüber der RP. "Denn ich finde es fantasielos, nochmals das Klosterhof-Modell und ein ,totes' Graupflaster zu präsentieren; besser wären zwei andere Muster gewesen, die echte Alternativen sein könnten." Einer, der sich mit Pflastersteinen besonders gut auskennt, tendierte bereits am Samstag eindeutig zu der gelblichen Variante. "Die passt sehr gut in die Altstadt. Die Platten mit hohem Sand- und Kieselstein-Anteil erinnern an die Materialien aus unserer Region", sagte Jürgen Hamelmann, Chef der mit den Arbeiten in der Judenstraße betrauten Kempener Tiefbaufirma, im Gespräch mit der RP. Ziegelsteine als Straßenbelag, wie sie SPD-Ratsfrau Irene Steeger ins Gespräch gebracht hatte, passten zwar zu niederländisch geprägten Städten wie Rees oder Kevelaer oder nach Brüggen, wo die Tonindustrie beheimatet ist, nicht aber nach Kempen, meinte der Experte.

Die Entscheidung übers Straßenpflaster trifft der Stadtrat heute ab 18 Uhr in öffentlicher Sitzung im Rathaus am Buttermarkt.

(RP)
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