Stadt Kempen Heyerdrink: Was die Anwohner wünschen

Stadt Kempen · Die Stadt hat das Konzept für die neuen Mietwohnungen auf dem ehemaligen Tankstellengelände vorgestellt. Anwohner befürchten zu viele Autos und zu wenig Parkplätze am Heyerdrink. Die Tiefgarage sollte größer gebaut werden.

 Das ehemalige Tankstellengelände am Heyerdrink soll mit Mehrfamilienhäusern bebaut werden. Hier war zunächst ein weiteres Altenheim geplant. Das soll nun aber an der Ecke Berliner Allee/Mülhauser Straße entstehen.

Das ehemalige Tankstellengelände am Heyerdrink soll mit Mehrfamilienhäusern bebaut werden. Hier war zunächst ein weiteres Altenheim geplant. Das soll nun aber an der Ecke Berliner Allee/Mülhauser Straße entstehen.

Foto: Kaiser

Am Ende der etwa einstündigen Bürgerversammlung im großen Sitzungssaal des Kempener Rathauses gab es Beifall von den etwa 70 Zuhörern. Das städtebauliche Konzept für die Neubebauung des Areals im Innenbereich Heyerdrink/Ludwig-Jahn-Straße/Möhlenring am Rande der Altstadt findet grundsätzlich die Zustimmung der Anwohner. Nur zu einigen Punkten gab es kritische Stimmen. So befürchten Anwohner des Heyerdrinks, dass nach der Fertigstellung der vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 60 Wohneinheiten der Verkehr auf der bislang ruhigen Wohnstraße zunehmen und vor allem die Parkplatzsuche schwieriger wird.

Außerdem gab es einige kritische Stimmen zur Höhe der geplanten Häuser. Am Heyerdrink soll auf dem Tankstellenareal ein viergeschossiger Bau (inklusive ausgebautem Mansardendach) entstehen. Im hinteren Teil werden die Mehrfamilienhäuser ein Geschoss niedriger ausfallen. Dazu, so erläuterten Bettina von der Linde von der Stadtplanung und der Technische Beigeordnete Stephan Kahl, soll noch ein Einfamilienhaus mit ausbaufähigem Dach errichtet werden.

Als Partner für das Projekt hat die Stadt bereits die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft für den Kreis Viersen (GWG) mit ins Boot genommen. Die GWG wird das Areal von der Stadt kaufen und dort barrierefreie und familienfreundliche Mietwohnungen bauen. Die Hälfte der 60 Wohneinheiten soll mit öffentlicher Förderung erstellt und dadurch besonders günstig zu mieten sein. Auf Nachfrage nannte Beigeordneter Stephan Kahl als mögliche, allerdings unverbindliche Mietpreise: unter sechs Euro für die öffentlich geförderten Wohnungen und bis zu acht Euro für die übrigen Einheiten.

Mit Interesse verfolgten auch der Vorstandsvorsitzende der GWG, Dieter Thelen, und der Kempener Architekt Udo Thelen im Publikum die Diskussion. Das Gespann hat bereits die Wohnungen auf dem Gelände des früheren Arbeitsamtes an der Wiesenstraße zusammen errichtet und wird wohl auch am Heyerdrink aktiv werden. Konkrete Pläne gibt es derzeit noch nicht. Die werden erst im Rahmen des nun angeschobenen Bebauungsplan- und Genehmigungsverfahren erstellt. Die Stadt hofft das Verfahren bis Ende dieses Jahres abschließen zu können. Der Stadtrat muss dem zustimmen. Danach könnte ab Anfang 2016 gebaut werden. Die Bauzeit wird auf etwas mehr als ein Jahr geschätzt, so dass die Häuser im Frühjahr 2017 bezugsfertig sein könnten. Zum Projekt gehört auch die denkmalgerechte Sanierung der beiden Häuser Möhlenring 13 und 15. Auch die kauft die GWG von der Stadt.

Ob die Tiefgarage, die derzeit mit 60 Stellplätzen geplant ist, größer ausfallen wird, ist offen. Anwohner wünschen sich das. Die GWG könnte Plätze zur Miete oder zum Kauf anbieten, schlug Anwohner Apotheker Hans-Jürgen Beulertz vor. Ebenso kam der Wunsch auf, den früheren Fußweg vom Heyerdrink zur Ludwig-Jahn-Straße wieder zu öffnen. Der könnte dann vor allem von Kindern und Jugendlichen als Schulweg zum Thomaeum und den anderen Schulen genutzt werden, hieß es.

Beigeordneter Kahl versprach, dass die Stadt die Anregungen aus der Bürgerversammlung prüfen und gegebenenfalls in die Planung einbeziehen wird. Es wird im Laufe des Jahres ein weiteres öffentliches Verfahren geben, wenn die Planung konkretisiert wird. Dann können Bürger wieder ihre Bedenken und Anregungen einbringen. Der Stadtrat entscheidet abschließend.

(RP)
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