Stadt Kempen Hier soll's Schöner Wohnen geben

Stadt Kempen · Das Kendeldorf soll in den nächsten Jahren aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden. In der Nähe der so genannten Wackertapp-Mühle entsteht ein großes Neubaugebiet. Auch sonst tut sich viel in dem Kempener Stadtteil.

 Das Gelände an der Aldekerker Straße in St. Hubert - im Hintergrund ist die Mühle zu sehen: Hier will die Stadt Kempen ein neues Baugebiet mit bis zu 120 Wohneinheiten erschließen.

Das Gelände an der Aldekerker Straße in St. Hubert - im Hintergrund ist die Mühle zu sehen: Hier will die Stadt Kempen ein neues Baugebiet mit bis zu 120 Wohneinheiten erschließen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Wie ist St. Hubert künftig aufgestellt? Wo haben junge Familien, aber auch Ältere noch die Chance, bezahlbaren Wohnraum zu bekommen, sei es als Eigentümer oder Mieter? Wie sieht es derzeit für Kinder, Senioren oder Pflegebedürftige aus? Und wann wird die verkehrsreiche und schadhafte Bahnstraße umgebaut? Dazu erfuhren Interessierte jetzt bei der Mitgliederversammlung des CDU-Ortsausschusses sozusagen aus erster Hand. Kempens Technischer Beigeordneter Stephan Kahl war zu Gast.

"Ich darf ihnen noch nicht die Varianten vorstellen, das würde kommunalpolitisch gesehen böses Blut ergeben", sagte Kahl zum großen Vorhaben, in den nächsten Jahren ein großes neues Baugebiet "An der Mühle" entlang der Aldekerker Straße auszuweisen. Es gebe, so Kahl, auch nach der Bebauung "An der Kreuzkapelle" im Kempener Süden - dort wird demnächst der letzte noch verfügbare Bauabschnitt vermarktet - eine große Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum, insbesondere nach Einfamilienhäusern, aber auch nach Miet- und Geschosswohnungen.

 Der neu gestaltete Spielplatz an der Bendenstraße soll in der kommenden Woche wiedereröffnet werden.

Der neu gestaltete Spielplatz an der Bendenstraße soll in der kommenden Woche wiedereröffnet werden.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Und hier sei man in ständiger Abstimmung mit den Stadtwerken Kempen dabei, die Planideen mit einer effektiven Versorgung zu entwickeln. Diese sollten aber zunächst mit einigen Varianten den Fachausschüssen und dem Aufsichtsrat der Stadtwerke vorgestellt werden. Und zwar bei einer gemeinsam Präsentation am Montag, 30. Mai, 18 Uhr, im Kempener Rathaus. Weiter gehe es dann in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung und Klimaschutz am Montag, 6. Juni. Als einen ersten Schritt solle der Ausschuss dann eine frühzeitige Bürgerbeteiligung beschließen.

Es geht, nach dem die Stadt größtenteils die entsprechenden Flächen erworben hat, um einen ersten Teilbereich von rund fünf Hektar. Darauf seien 100 bis 120 Wohneinheiten möglich. In der Verwaltung werde sogar in einem zweiten Abschnitt, direkt im westlichen Anschluss, über einen Ausweisung in ähnlicher Größe nachgedacht. Dazu Kahl: "Leider lehnt der Eigentümer derzeit einen Verkauf seiner Flächen ab." So werde man sich erst einmal auf die andere Fläche konzentrieren, auf der alles in trockenen Tüchern sei.

 Die Bahnstraße soll bis 2018 saniert werden. Der Abwasserkanal muss erneuert werden.

Die Bahnstraße soll bis 2018 saniert werden. Der Abwasserkanal muss erneuert werden.

Foto: Kaiser

Kahl berichtete ferner von weiteren Verbesserungen in St. Hubert für spielende Kinder als auch für Senioren. Er nannte zum einen die Fertigstellung des rund 80.000 Euro teuren Kinderspielplatzes an der Bendenstraße. Dort ist für kommenden Dienstag, 10. Mai, 15 Uhr, geplant, mit den Kindern und Jugendlichen, die sich mit Ideen zur Gestaltung eingebracht hatten, die offizielle Eröffnung zu feiern.

Kahl nannte außerdem das neue Pflegewohnheim am Beyertzhof, das wahrscheinlich im Sommer Schritt für Schritt bezogen werde. Betreiber ist das Lazarus-Hilfswerk, das dort in drei Wohngemeinschaften 36 stationäre Plätze anbietet, außerdem 14 Plätze in der Tagespflege. Vor der Inbetriebnahme wird dort der Stadtrat am 28. Juni, 18 Uhr, seine öffentliche Sitzung haben. Der Rechtsstreit zwischen der Stadt und einer Anwohnerinitiative über die Erschließung des neuen Altenheims über die verkehrsberuhigte Straße "Am Beyertzhof" ist nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Münster vor drei Wochen nun endgültig beendet. Nachdem die Anwohner mit ihren beiden Klagen - zunächst vor dem Verwaltungsgericht in Düsseldorf und dann vor dem Gerichtshof in Münster - gescheitert sind, haben sie auf weitere Rechtsmittel verzichtet. Aus Sicht der Stadt haben sie wohl die Aussichtslosigkeit des von ihnen angestrebten Klagewegs erkannt. Immerhin hatten beide Gerichte ihre jeweiligen Klagen erst gar nicht zugelassen.

"Das wird ein langer und sicherlich schwieriger Prozess, aber wir müssen jetzt endlich da ran", kam Kahl außerdem auf die Erneuerung der St. Huberter Bahnstraße zu sprechen. Hierzu stünden bis zum Jahr 2018 Mittel von 770.000 (Straßenausbau) und rund 405.000 Euro (Kanal) bereit. Derzeit sei man dabei, alle technischen Anforderungen dafür zusammen zu stellen. Dabei gehe es unter anderem darum um die optimale Ausnutzung der Flächen für alle Verkehrsteilnehmer, um Parkplätze und um die Verkehrsberuhigung. Natürlich dürfte es den Anliegern dabei auch um die Kosten gehen. Jedenfalls versprach Kahl, dass man die Anwohner mitnehmen, sie auch beteiligen werde. Bis zum Jahresende könnte eine erste Bürgerbeteiligung erfolgen.

Kurz kam Kahl auch auf das künftige Freiraum- und Nutzungskonzept an der großen Auskiesungsfläche am Königshüttesee zu sprechen. Nach wie vor sei der Stadt der Aufwand für die Instandsetzung und Unterhaltung einer öffentlichen Zuwegung zu hoch, er wünschte sich hier ein größeres Entgegenkommen der verschiedenen Eigentümer. Kahl: "Wir schieben das erst einmal, endgültig gestorben ist das Konzept aber noch nicht. Vielleicht brauchen wir Teile des Areals noch für neuen Sportstätten."

"Wann kommt der Schandfleck eigentlich am Hohenzollernplatz weg?", wurde Kahl noch gefragt. Es geht um ein altes Haus, das wohl immer mehr verkommt und zu dem bei der Stadt einige Beschwerden der unmittelbaren Nachbarn eingegangen sind. Der Beigeordnete berichtete, dass wohl erste Überlegungen des Eigentümers vorliegen, das Haus abzureißen und dann auf dem Grundstück bei maximaler Ausnutzung der Bauhöhen einen großen Komplex von drei Reihenhäusern zu errichten. Ob das aber so kommt, ist derzeit noch völlig unklar.

(wsc)
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