Stadt Kempen Highlander-Chef entlockt der Mandoline auch zarte Töne

Stadt Kempen · Georg Derks, Pianist und Klassik-Fan, verbindet seit vielen Jahren eine Freundschaft mit Arno Schongen. Der spielt Mandoline und mag vor allem Folk. Da tun sich musikalisch keine unüberwindbaren Schwierigkeiten auf. Aber so recht waren die Beiden musikalisch noch nicht zusammengekommen. Ein erster Anlass zum Duo-Spiel fand sich jetzt mit der vierten und letzten diesjährigen "Sommerlichen Serenade" in Kempens ältester Kirche St. Peter.

Auch wenn sie zum ersten Mal musikalisch zusammen auftraten, klappte das Zusammenspiel auf Anhieb. Zwar war in Paul McCartneys "Let It Be" das E-Piano gegenüber der Mandoline noch etwas zu dominant. Aber das änderte sich in der Folge - aus zwei Gründen. Zum einen hatte Schongen außer seiner klassischen neapolitanischen Mandoline noch eine metallene mitgebracht. Die klang - einem Banjo nicht unähnlich - deutlich kräftiger und passte ausgezeichnet zu den folkloristischen Stücken. Für noch mehr Mandolinenklang sorgte im zweiten Teil des Abends noch ein weiterer Mitspieler. Der wurde als Überraschungsgast ankündigt. Angedeutet wurden lediglich seine Initialen M. M. und die Tatsache, dass es sich um einen Mann handelt, der in Kempen allgemein bekannt ist - allerdings nicht als Musiker.

Das Erstaunen war in der Tat groß, als Manfred ("Manni") Mühlenhaus mit einer Mandoline vors Publikum trat. Der athletische Chef der Highlander vom Niederrhein, bekannt geworden durch das Werfen von schottischen Hämmern und Baumstämmen durch den Burgpark, entpuppte sich als kompetenter Mandolinenspieler, der seinem Instrument auch sehr zarte Töne entlocken konnte. Dazu gehörten melancholische Weisen wie das irische "Londonderry Air". Dessen (später unterlegter) Text "Danny Boy" handelt von einer jungen Frau, die ihren Verlobten davon abringen will, in den Krieg zu ziehen. Damit war eine Brücke zu den vorgetragenen Texten unter dem Thema "Gemeinsamkeit - Verantwortung füreinander" hergestellt. Christa Seibert, Nina Straeten und Marlies Platzen rezitierten.

Die Kapelle St. Peter hätte einen idealen Rahmen abgegeben - wenn nicht so viele Zuhörer gekommen wären. Einige gingen wegen Platzmangel vor Beginn schon wieder nach Hause, andere begnügten sich mit einem Stehplatz, und in den Bänken saß man doch sehr eng beieinander. Das Gedränge war abzusehen, weil die Propsteikirche bei den Sommerserenaden immer sehr gut gefüllt war. Trotzdem: Die Begeisterung des Publikums war groß, so dass erst nach einer Da-Capo-Zugabe von Amazing Grace das Trio Schluss machen durfte.

(-tr)
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