Gemeinde Grefrath Hip-Hop - Unterricht mal anders

Gemeinde Grefrath · Mit dem Kulturrucksack NRW präsentierte die Schule an der Dorenburg ihren Siebtklässlern vier kreative Angebote. Fotoworkshop, Creativ-Werkstatt, Lichtgestalten und Hip-Hop standen zur Auswahl.

 Unter den Augen von Trainer Mo tanzen die Schüler erste Hip-Hop-Bewegungen. Gar nicht so einfach, stellen sie schnell fest.

Unter den Augen von Trainer Mo tanzen die Schüler erste Hip-Hop-Bewegungen. Gar nicht so einfach, stellen sie schnell fest.

Foto: kaiser

"Nicht rumzappeln, das stört die Dehnung. Kopf hoch, schön zu mir gucken", die Aufforderung von Mohamed Elkaddouri, kurz Mo genannt, lässt die Köpfe der knapp 30 Schüler wieder ein Stückchen in die Höhe schnellen. Wobei an den Gesichtern eindeutig abzulesen ist, dass es anstrengend ist, in der Grätsche zu stehen, einen geraden Rücken zu machen und mit den Händen den Boden zu berühren. Doch Mos aufmunterndes Herunterzählen der Sekunden lässt alle durchhalten. Bei der Zahl eins geht allerdings ein lautes "Phhh" durch die Reihen der Schüler in der Turnhalle der Schule an der Dorenburg.

Kurz etwas lockern und das Aufwärmtraining hat seinen Abschluss gefunden. Der Leiter der Krefelder "Urban Dance Company" startet mit der ersten Hip-Hop-Tanzbewegung. Mo, die schwarze Kappe verkehrt herum auf dem Kopf, macht die Bewegung in ihren einzelnen Sequenzen langsam vor. Aus der ersten Reihe ist ein leises "Ich kann das nicht" zu hören. Etwas, das Mo energisch den Kopf schütteln lässt. "Wenn Ihr denkt, Ihr könnt das nicht, habt Ihr verloren. Probiert es einfach aus", sagt er und zeigt den Bewegungsablauf noch einmal. Und siehe da, Sekunden später klappt es bei allen, auch bei der jungen Skeptikerin.

Basiselement für Basiselement erklärt der junge Trainer geduldig und dennoch mit viel Power, die alle Teilnehmer richtiggehend mitreißt. Wenn er selber die einzelnen Bewegungen kurz aneinander reiht und zeigt, wie es flüssig getanzt aussieht, dann leuchten die Augen der Teilnehmer des Hip-Hop-Kurses im Rahmen des Kulturrucks NRW auf. In der Turnhalle herrscht volle Konzentration bei allen. "Ihr dürft auch ein bisschen mehr Spaß dabei haben", lacht Mo in die Runde. Eine Bemerkung, die mit viel Gelächter quittiert wird und die Stimmung eindeutig lockerer macht, zumal der Trainer für die gerade gelernte Bewegungsabfolge die mobile Musikanlage aufdreht.

Hip-Hop-Musik schallt durch die Halle und auf einmal laufen die zuvor gründlich einstudierten Bewegungen rund. Hip-Hop sei keine einfache Tanzart. Jede Grundlage müsse man sich Stück für Stück erarbeiteten, sagt Trainer Mo, für den Tanzen eine Sprache ist, die alle verstehen, egal welcher Nationalität man ist. Bei den Siebtklässern kommt das Training bestens an. "Das macht Spaß", meinen Dina und Celine unisono. Für die Schule an der Dorenburg ist es das erste Hip-Hop-Angebot, obwohl der Kulturrucksack schon mehrmals genutzt wurde. "Wir machen zum dritten Mal beim Angebot Kulturrucksack mit. Über die vorausgegangenen Jahre können wir feststellen, dass die Angebote für viele ein Input waren, mit etwas neuem, bislang Ungewohnten zu starten und dazu gehörten auch Ballett und Tanz", resümiert Schulsozialarbeiterin Vera Korb-Ciesla.

Über den Kulturrucksacks entsteht ein Zugang zu Angeboten, die sonst nicht wahr genommen würden. Die Lehrer indes sind immer wieder während der Workshops erstaunt, welche verborgenen Talente in ihren Schülern schlummern. "Es ist zwar auch Schule, aber trotzdem etwas ganz anderes als der normale Unterricht, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass Trainer von außerhalb kommen", bemerkt Korb-Ciesla.

(tref)
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