Stadt Kempen HPZ-Mitarbeiter pflegen Kopfweiden

Stadt Kempen · In der Nähe von Tönisberg haben sie geschnitten und geschreddert. Die Zusammenarbeit mit dem Kreis gibt es bereits seit 2003. Das HPZ ist das ganze Jahr im Einsatz für die Natur und ihre Pflege.

 Die HPZ-Mitarbeiter bekamen bei ihrem Einsatz in der Nähe von Tönisberg Besuch von (v.l.) Friedbert Hermes, Michael Kaiser, Klaus Hamacher und Andreas Budde. An der Säge arbeitet Gerd Höddinghaus.

Die HPZ-Mitarbeiter bekamen bei ihrem Einsatz in der Nähe von Tönisberg Besuch von (v.l.) Friedbert Hermes, Michael Kaiser, Klaus Hamacher und Andreas Budde. An der Säge arbeitet Gerd Höddinghaus.

Foto: wolfgang kaiser

"Nur die Harten kommen in den Garten", das ist so eine Redensart, die oft die angehenden Gärtnergesellen zu hören bekommen. Denn auch im Winter bei Minus-Temperaturen müssen Anlagen gepflegt und Bäume und Strauchwerk in der erlaubten Zeit bei- und freigeschnitten werden. Jetzt war ein Trupp der Garten-/Landschaftspflege des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) bei der Arbeit. Am Siebenhäuser Weg, südlich von Tönisberg gelegen, war die Kolonne mit dem Schnitt an einigen Kopfweiden und mit dem Schreddern der Ruten, die früher als Flechtmaterial oder zum Besenbinden genutzt wurden, beschäftigt.

Janusz, Michaela, Dieter, Petra und Dirk hießen einiger der fleißigen HPZ-Mitarbeiter, die durch die Maßnahme für den ersten Arbeitsmarkt fit gemacht werden. Auch Vertreter des Kreises Viersen, angeführt von Umweltdezernent Andreas Budde, waren erschienen - auch um darauf hinzuweisen, dass das HPZ seit 2003 diesen Kopfweidenschnitt an bis zu 60 Standorten im Kreisgebiet erledigt. "Diese Zusammenarbeit hat sich auch auf der gesamten Niersniederung und im Kempener Raum bewährt" sagt Budde und hebt außerdem hervor, dass diese Bäume heutzutage für den Natur- und Artenschutz von großer Bedeutung seien. Denn in den ausgehöhlten Stämmen sind schon längst Lebensräume für Insekten, Kleintiere, für den Steinkauz oder Brut- und Schlafplätze für die Fledermäuse entstanden. Im Tönisberger Außenbereich geht jetzt so langsam der Pflegeschnitt in diesem Winter zu Ende, spätestens Ende Februar muss alles erledigt sein. Etwa seit 1991 hatte Klaus Hamacher, Mitarbeiter in der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Viersen, mit der Anlage einer Kopfweiden-Datei begonnen. Darin sind mittlerweile rund 4000 erhaltenswerte Kopfweiden erfasst, die in der Regel in einem Rhythmus von fünf bis acht Jahren beigeschnitten werden. Etwa 400 Weiden wurden durchschnittlich in den Vorjahren bearbeitet, abhängig ist die Zahl von den finanziellen Mitteln. In diesem Winter waren es bislang nur etwa 200 dieser Bäume, die die niederrheinische Landschaft prägen.

Vom Land und von der EU gibt es dafür Zuschüsse von rund 60 Euro pro Baum. Aus eigenen Mitteln bringt der Kreis noch weitere 20 Prozent der Restkosten auf. "Das ist längst nicht alles, was wir erledigen", sagt Friedbert Hermes, der beim HPZ der Geschäftsleiter für die Produktion und für den Vertrieb ist. Allein für die Garten- und Landschaftspflege sind das ganze Jahr über nahezu rund hundert Mitarbeiter im Einsatz, verteilt auf mehrere Standorte, in Kempen, Tönisvorst, Krefeld und Breyell. Allein vier bis fünf Trupps seien, bestätigt ferner der stellvertretende HPZ-Abteilungsleiter, Michael Kaiser, für die Schnitt- und Pflegearbeiten zuständig, so vor allem auf öffentlichem Grün, in Parks, im Außengelände von Krankenhäusern oder in weiteren Außenbereichen. "Wir sind dem Kreis Viersen dankbar, dass er uns auf diese Art zu einem effektiven und guten Winterdienst verhilft", kommentiert HPZ-Abteilungsleiter Heinz Schmidt.

Der Trupp ist eingespielt und in diesem Tönisberger Sektor schnell mit der Arbeit fertig. Die meisten Arbeiten werden durch Muskelkraft erledigt. Denn oftmals liegen Pflegebereiche in feuchten Gebieten und sind schwer mit den Fahrzeugen zu erreichen, so dass die geschnittenen Äste häufig manuell von den Wiesen und Weiden geschnitten und erst noch zum Häcksler transportiert werden müssen.

(wsc)
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