Stadt Kempen Im Rathaus werden Aufgaben umverteilt

Stadt Kempen · Kempens Bürgermeister Volker Rübo fällt wegen seiner Erkrankung auf unbestimmte Zeit aus. Seine Aufgaben müssen innerhalb der Verwaltungsspitze im Rathaus umverteilt werden. Sein Vertreter ist der Erste Beigeordnete Hans Ferber.

 Das Büro des Kempener Bürgermeisters Volker Rübo im Rathaus am Buttermarkt bleibt auf unbestimmte Zeit verwaist. Seine Amtsgeschäfte übernimmt der Erste Beigeordnete Hans Ferber - gemeinsam mit seinen Kollegen im Verwaltungsvorstand. Wer welche Aufgaben erledigt, soll unter anderem in der heutigen Sitzung des Leitungsgremiums besprochen werden.

Das Büro des Kempener Bürgermeisters Volker Rübo im Rathaus am Buttermarkt bleibt auf unbestimmte Zeit verwaist. Seine Amtsgeschäfte übernimmt der Erste Beigeordnete Hans Ferber - gemeinsam mit seinen Kollegen im Verwaltungsvorstand. Wer welche Aufgaben erledigt, soll unter anderem in der heutigen Sitzung des Leitungsgremiums besprochen werden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Viele Kempener hat die Nachricht sehr betroffen gemacht: Bürgermeister Volker Rübo ist an einem Burn-out erkrankt. Er kann sein Amt als erster Bürger der Thomasstadt und Chef der Stadtverwaltung nicht ausführen. Wann er seinen Dienst wieder aufnehmen kann, ist völlig unbestimmt. Nach Informationen der Rheinischen Post wird sich Rübo in eine Rehabilitationstherapie begeben. Seit der Mitteilung der Stadt, dass Rübo an einem Burn-out erkrankt ist, zollen viele Bürger dem 58-Jährigen Respekt für die Offenheit, mit der er mit seiner Erkrankung umgegangen ist. Viele wünschen dem Bürgermeister möglichst schnelle Genesung.

 Volker Rübo ist seit 2009 Bürgermeister der Stadt Kempen.

Volker Rübo ist seit 2009 Bürgermeister der Stadt Kempen.

Foto: Kaiser Wolfgang

Bei einem Burn-out lässt sich allerdings aus medizinischer und psychologischer Sicht überhaupt nicht sagen, wann die Gesundheit des Betroffenen wieder hergestellt ist. In vielen Fällen dauert dies mehrere Monate. Burn-out ist zudem kein Leiden mit eindeutigen Kriterien, sondern eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung. Die Ursachen sind meist zu hohe Anforderungen am Arbeitsplatz oder psychische Probleme, die nicht angemessen bewältigt werden können. Burn-out gilt inzwischen als Volkskrankheit, die Behandlung kann vielschichtig sein und muss individuell auf die Bedürfnisse des Betroffenen ausgerichtet werden.

 Hans Ferber ist seit 2010 Erster Beigeordneter der Stadt Kempen.

Hans Ferber ist seit 2010 Erster Beigeordneter der Stadt Kempen.

Foto: Kaiser Wolfgang

Volker Rübo ereilt seine Erkrankung zu einem Zeitpunkt, an dem im Kempener Rathaus wichtige Weichen gestellt werden müssen. Als Chef der Stadtverwaltung vertritt ihn der Erste Beigeordnete Hans Ferber. Der steht seit Jahrzehnten in Diensten der Stadt Kempen. Ferber wird nun Rübos Aufgaben für die Übergangszeit auf das Beigeordnetenkollegium umverteilen müssen. Bereits am heutigen Dienstag wird sich der Verwaltungsvorstand - neben dem Bürgermeister bestehend aus den Beigeordneten - mit der künftigen Arbeit in der Verwaltungsspitze beschäftigen. Erstmals mit von der Partie ist der neue Technische Beigeordnete Marcus Beyer. Der Krefelder ist von der Stadtverwaltung in Tönisvorst ins Rathaus am Kempener Buttermarkt gewechselt und hat sein neues Amt Anfang dieses Monats angetreten. Sein Vorgänger Stephan Kahl wurde in der Ratssitzung vor den Osterferien in den Ruhestand verabschiedet. Neben Beyer gehören dem Verwaltungsvorstand der Beigeordnete Michael Klee und Stadtkämmerer Jörg Geulmann an. Zu den Zuständigkeiten von Volker Rübo gehören in der Stadtverwaltung die Bereiche Finanzen, Liegenschaften, Kultur, Stadtmarketing und Öffentlichkeitsarbeit sowie Gleichstellung.

Neben seiner Aufgabe als Verwaltungschef hat Volker Rübo als Bürgermeister auch repräsentative Aufgaben. Hier wird er seit Jahren von seinen ehrenamtlichen Stellvertretern Otto Birkmann, Hans-Peter van der Bloemen (beide CDU) und Irene Steeger (SPD) unterstützt. Die drei Ratsmitglieder sind nun noch stärker gefordert, die Stadt bei öffentlichen Veranstaltungen zu repräsentieren. Aber damit dürften sie keine Probleme haben, denn sie haben sehr viel Erfahrung in ihren Ämtern.

Unklar ist indes, wie wichtige Projekte innerhalb der Stadtverwaltung in nächster Zeit vorangebracht werden. So haben Sprecher der Stadtratsfraktionen zuletzt mehrfach und nachdrücklich die Erarbeitung eines Personalentwicklungskonzeptes angemahnt. Das kommunale Beratungsunternehmen Alevo hatte zudem Schwachpunkte bei Abläufen innerhalb der Stadtverwaltung aufgezeigt. Ein Lenkungskreis unter Führung des Bürgermeisters sollte sich darum in Zusammenarbeit mit der Politik kümmern. Auch die Sanierung des Rathauses am Buttermarkt, für das in den kommenden Monaten ein Konzept erstellt werden soll, ist ein wichtiges Projekt, in das der Bürgermeister eingebunden sein müsste. Nicht zuletzt soll die Stadt Kempen mit dem Kreis Viersen in Gespräche über die Übernahme der Kempener Burg eintreten. Dazu gibt es einen klaren Ratsbeschluss. Andere Vorhaben wie das geplante Integrations- und B egegnungszentrum in der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule in St. Hubert hatte Volker Rübo zwischenzeitlich zur Chefsache gemacht. Hier ist bekanntlich aber auch der Beigeordnete Michael Klee am Ball.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort