Dass der Druck auch auf die Stadt Kempen wächst und es zunehmend schwieriger wird, geeignete Unterbringungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge zu finden, hatte Klee zuletzt bereits mehrfach betont. Dennoch bleibt er auch jetzt bei seiner Meinung: Eine Unterbringung in Turnhallen wird es nicht geben. Gerüchte, die bereits seit Tagen in St. Hubert kursieren, wonach die Stadt plane, Asylbewerber demnächst in die mit dem morgigen letzten Schultag frei werdende Johannes-Hubertus-Schule einzuquartieren, wies Klee gestern auf RP-Nachfrage zurück. St. Hubert sei ohnehin schon besonders durch die Flüchtlingsproblematik mit dem Erstaufnahmelager in der Via Stenden im benachbarten Kerken belastet, da komme die zum Schuljahresende aufgelöste Förderschule nur als äußerste Notlösung, "und dann auch nur vorübergehend", in Frage, sagte Klee.

Derzeit hat die Stadt Kempen noch eine Reserve von maximal 27 Plätzen. Nicht alle angemieteten Wohnungen stünden allerdings dauerhaft zur Verfügung, da müsse man flexibel umverteilen können, so Klee. Die Stadt plant weiterhin, Wohnungen anzumieten. Dort sollen dann in erster Linie Flüchtlinge einziehen, die schon länger in Kempen leben. Sollte es erforderlich sein, beispielsweise Übergangsheime in Containerbauweise anzuschaffen, dann sollen sie vor allem an den bestehenden Standorten von Flüchtlingsheime errichtet werden, so Klee. In Kempen leben derzeit 83 Flüchtlinge, was 0,4 Prozent der Wohnbevölkerung ausmacht, in St. Hubert 52 (= 0,7 Prozent) und in Tönisberg 43 (= 1,4 Prozent).