Gemeinde Grefrath Irische Landfahrer kampieren in Grefrath

Gemeinde Grefrath · Sechs Wohnwagen stehen auf dem Parkplatz am Sportpark Heidefeld. Die ungebetenen Gäste haben zugesagt, bis morgen verschwunden zu sein. Ansonsten droht ihnen eine Zwangsräumung.

 Sechs Wohnwagen der irischen Landfahrer stehen auf dem Parkplatz am Sportpark Heidefeld.

Sechs Wohnwagen der irischen Landfahrer stehen auf dem Parkplatz am Sportpark Heidefeld.

Foto: wolfgang kaiser

Sechs Wohnwagen stehen zurzeit auf dem Parkplatz der Sportanlage Heidefeld in Grefrath. In ihnen leben irische Landfahrer, die die Gemeinde möglichst rasch wieder loswerden will. Zunächst tauchten sie auf dem Campingplatz Waldfrieden in Vinkrath auf. Norbert Franken, Leiter des Ordnungsamts, hat sie dort ganz offiziell vom Platz gewiesen. Er erschien dort mit einigen Polizisten und einem Abschleppwagen, um seine Forderung zu untermauern.

Zeitnah verließen die Landfahrer weisungsgemäß den Campingplatz, aber keineswegs die Gemeinde Grefrath. Sie fuhren nämlich mit ihren Wohnwagen gerade einmal einen guten Kilometer weit und nisteten sich dann in der Nähe des Eisstadions ein.

Franken erfuhr telefonisch davon, machte sich auf und suchte erneut das Gespräch mit den Iren. "Sie haben mir zugesagt, bis Freitag verschwunden zu sein", sagte der Ordnungsamtsleiter gestern auf Anfrage der RP. Erneut drohte er den Iren mit Zwangsmaßnahmen: "In der Ordnungsverfügung steht klipp und klar, dass sie dass Gebiet der Gemeinde Grefrath verlassen zu haben." Ansonsten werde er, so Franken weiter, die Polizei um Unterstützung bitten. Heute werde er sich noch einmal bei den Landfahrern einfinden, um sie an ihr Versprechen zu erinnern, bis morgen verschwunden zu sein.

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Das sei möglich, so lange sich die ungebetenen Gäste auf öffentlichem Gelände breitmachen. Anders sei die Situation, wenn sich die Landfahrer auf privatem Gelände niederlassen. Dann nämlich seien der Kommune die Hände gebunden, sie könne nicht von sich aus aktiv werden. Der Besitzer des Geländes müsste einen Anwalt einschalten und eine einstweilige Verfügung beantragen.

Aus polizeilicher Sicht bereiten die Landfahrer in Grefrath zurzeit keine Problem. "Es gibt keine besonderen Vorkommnisse und nichts strafrechtlich Relevantes", sagte gestern Behördensprecherin Antje Heymanns. Man fahre in diesem Bereich auch nicht verstärkt Streifen. Die Polizei werde jedoch, falls sie angefordert wird, bei einer eventuell notwendigen Räumung des Parkplatzes helfen.

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Auch für Norbert Franken stellen die Iren keine Bedrohung dar. Aus Kreisen der Bevölkerung habe es bislang keine Klagen gegeben. Es sei ihm auch nicht bekannt, dass die so genannten Tinker an Haustüren ihre Geschäfte angeboten hätten. Auch er habe im persönlichen Umgang keine negativen Erfahrungen gemacht. Aus dem Campingplatz in Vinkrath hätte sich eine Menge Müll angesammelt: "Den haben die Landfahrer auf mein Geheiß in die dort aufgestellten Gefäße entsorgt", sagt Franken.

Bereits vor gut drei Monaten war eine Gruppe Fahrender auf dem Campingplatz Waldfrieden aufgekreuzt. Sie wurden des Platzes verwiesen und verschwanden schnell wieder. Komplizierter war die Sache in Kempen. Dort nämlich hatten sich im November irische Landfahrer auf Privatgelände eingenistet, nämlich auf dem Parkplatz des Self-Markts an der Otto-Schott-Straße. Eigentümer Bernd Kanders hatte größte Mühe, bis die ungebetenen Gäste sein Gelände wieder verließen. Hier bedurfte es eines Gerichtsbeschlusses, damit der Tross nach sechs Tagen endlich weiterzog und damit einer Zwangsräumung zuvorkam.

(RP)
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