Stadt Kempen Junge Kempenerin hilft in Nepal

Stadt Kempen · Eva Daubenspeck hat ein privates Hilfsprojekt für die Erdbebenopfer gestartet. Die 27 Jahre alte Grundschullehrerin war bereits mehrfach in Nepal und will in den Ferien wieder dorthin, um vor Ort zu helfen.

Derzeit hat Eva Daubenspeck viel zu tun. Neben ihrem Beruf als Grundschullehrerin an einer Privatschule im Berliner Bezirk Zehlendorf kümmert sich die gebürtige Kempenerin intensiv um eine Hilfsaktion, die die 27-Jährige in den vergangenen Wochen für ihre Freunde in Nepal gestartet hat. Nach ihrem Lehramtsstudium in Paderborn und dem Referendariat ging die Kempenerin, die 2007 an der Liebfrauenschule in Mülhausen Abitur gemacht hat, ins Ausland - genauer: nach Nepal, um dort als Freiwillige an einer Schule Kinder in Englisch zu unterrichten. "Ich wollte mich sozial engagieren", erklärt sie ihr Engagement, das sie im vergangenen Jahr für einige Monate in das nepalesisches Dorf Challing führte. Dort fand sie schnell Freunde und fährt seitdem regelmäßig in das asiatische Land. Zuletzt war die 27-Jährige in den Osterferien dort, nur wenige Tage bevor das Erdbeben den Himalaya-Staat so schwer verwüstete.

Als sie von ihren Freunden Näheres über die Katastrophe erfuhr, stand für die junge Lehrerin fest: "Hier muss ich dringend helfen." Von Berlin aus startete sie via Facebook und Internet eine erste Hilfsaktion, sammelte Geld, um die Menschen in Challing zu unterstützen. Gemeinsam mit Freunden in Deutschland und ihrer Familie - die Eltern Wolfgang und Gisela Daubenspeck wohnen im Blumenviertel in Kempen-Kamperlings, die Mutter war viele Jahre Lehrerin an der Astrid-Lindgren-Grundschule im Hagelkreuz - organisierte Eva Daubenspeck eine erste Hilfslieferung. "Wir haben Medikamente, Mittel zur Wasseraufbereitung und Nahrungsmittel beschafft", berichtet die 27-Jährige im Gespräch mit der Rheinischen Post.

Nun will sie ihr Hilfsprojekt auf eine breitete Basis stellen, hat im Internet eine eigene Website eingerichtet. Unter www.spendenaktionchalling.jimdo.com stellt die Kempenerin aktuelle Informationen zur Lage in Nepal und speziell in Challing ins Netz. Auch Fotos von den aktuellen Lebensbedingungen sind dort zu finden. Die Menschen leben in provisorischen Zelten, weil ihre Häuser durch das Erdbeben weitgehend zerstört sind.

Vor Ort hat Eva Daubenspeck als Vertrauensperson Ashok Giri. Er lebt mit seiner Familie in Challing. Dort lebt auch die Kempenerin, wenn sie nach Nepal fliegt. Das will sie im Juli wieder tun. "In den Sommerferien möchte ich die Hilfe vor Ort ankurbeln und auch Kontakte zu größeren Hilfsorganisationen knüpfen", sagt sie. Sie will in Deutschland weiteres Geld sammeln, das in den Wiederaufbau des Dorfes investiert werden soll. Die Spenden sollen direkt dort ankommen, wo sie benötigt werden. "Ich werde über das Hilfsprojekt ständig über meinen Newsletter und über Facebook berichten", betont Eva Daubenspeck.

Ein Problem hat die Kempenerin derzeit noch: Die Geldspenden, die auf dem von ihr eingerichteten Konto eingezahlt werden, sind steuerlich nicht absetzbar. Sie plant allerdings, dies künftig über einen gemeinnützigen Verein laufen zu lassen, der dann bei Bedarf Spendenquittungen ausstellen kann. "Wir sind ja noch am Anfang. Aber gerade jetzt ist die Hilfe so wichtig. Wir müssen alles unternehmen, um den Nepalesen vor Ort zu helfen", sagt die junge Lehrerin. Sie möchte zudem einen Verein gründen, so dass die Hilfe auch langfristig garantiert werden kann.

(RP)
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