Stadt Kempen Kempen bekommt schnelleres Internet

Stadt Kempen · In der Thomasstadt laufen die Arbeiten für die Umrüstung auf die Vectoring-Technik. Bis zum Jahresende will die Telekom für 12.500 Haushalte in Kempen und St. Hubert schnelleres Internet anbieten können.

 Standen beim Pressetermin an der Von-Loe-Straße in Kempen gestern im Regen (von links): Bürgermeister Volker Rübo, Manuel Breuer (Telekom), Wirtschaftsförderer Heinz-Peter Teneycken und Sebastian Schuchall (Telekom).

Standen beim Pressetermin an der Von-Loe-Straße in Kempen gestern im Regen (von links): Bürgermeister Volker Rübo, Manuel Breuer (Telekom), Wirtschaftsförderer Heinz-Peter Teneycken und Sebastian Schuchall (Telekom).

Foto: Hüskes

Das meiste wird sich unter der Erde abspielen. Am ehesten kann man die Aufrüstung des Internetangebotes an den neuen Schaltkästen, die die Telekom derzeit in Kempen und St. Hubert aufstellen und mit modernster Technik bestücken lässt, feststellen. Gestern gab die Telekom gemeinsam mit Vertretern der Stadt Kempen offiziell den Startschuss für den Ausbau des Breitband-Netzes. Der Ausbau läuft bereits. Beim Pressetermin an der Ecke Von-Loe-/Clemens-August-Straße erläuterten Daniel Breuer und Sebastian Schuchall von der Telekom das Projekt und den Zeitplan. Bürgermeister Volker Rübo und Kempens Wirtschaftsförderer Heinz-Peter Teneyken zeigten sich sehr erfreut darüber, dass die Telekom in Kempen bereits sehr aktiv am schnelleren Internet arbeitet.

Besonders erfreut ist der Bürgermeister, dass die Telekom den Breitbandausbau schon in diesem Jahr vornimmt und bis zum Jahresende abgeschlossen haben will. Denn noch im vergangenen Jahr sah der Zeitplan der Telekom den Ausbau des Kempener Netzes erst für 2017 vor. Möglicherweise haben die Proteste aus der Kempener Politik und von Unternehmen die Sache beschleunigt. So genau wollte sich der zuständige Vertriebsbeauftragte der Telekom, Daniel Breuer, gestern nicht zu dem Sinneswandel in seinem Hause äußern. Bürgermeister Rübo berichtete von internen Gesprächen im Kempener Rathaus. Die mögen zum beschleunigten Ausbau geführt haben.

Sei's drum. Zum Jahresende sollen fast alle Kempener und St. Huberter Haushalte dank neuer Vectoring-Technik schneller im Internet surfen können. Durch die Umrüstung und den Ausbau des Netzes soll sich die Geschwindigkeit beim Herunterladen von bisher bis zu 50 auf 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) verdoppeln. Beim Heraufladen vervierfacht sich die Geschwindigkeit sogar auf bis zu 40 MBit/s. Bauliche Veränderungen an den Häusern oder Wohnungen müssen dazu nicht vorgenommen werden.

Dafür werden aber in Kempen derzeit rund drei Kilometer Glasfaserkabel neu in die Erde verlegt und insgesamt etwa 21 Kilometer Glasfaser eingezogen. 50 neue Schaltkästen werden aufgestellt. Sie entstehen zumeist an den bereits bestehenden Standorten von Telekom-Schaltkästen. Die neuen Relaisstationen sind jedoch meist doppelt so groß wie die alten. Die Schränke sind zweiflügelig. Dazu gibt es weitere, schmalere Verteilerkästen. Weitere 26 vorhandenen Schaltkästen werden auf die neue Technik umgerüstet. Übrigens: Auch Schmalbroich ist in das derzeitige Ausbauprojekt einbezogen. Auch in Ziegelheide soll es bis zum Jahresende das schnellere Internet geben. Der aktuelle Ausbau wird nicht die Endstation bei der Versorgung von schnellerem Internet für die Telekom-Kunden sein. Daniel Breuer kündigt bereits gestern an, dass in etwa drei Jahren eine neue Software für "Super-Vectoring" sorgen soll. Gebuddelt werden muss dafür in den Straßen im Stadtgebiet dann nicht mehr. Das Gleiche gilt für weitere Nutzer des schnelleren Internet, die im Laufe der nächsten Jahre dazu kommen. Das jetzt verlegte Leitungsnetz bietet entsprechende Reserven.

Unklar ist derzeit noch, wann die Anwohner der beiden St. Huberter Sektionen Bendheide und Escheln schnelleres Internet bekommen werden. Diese Ortsteile können bei dem derzeitigen Netzausbau von der Telekom aus Kostengründen nicht berücksichtigt werden. Eine entsprechende Markterkundung hat hier für das Unternehmen eine zu geringe Nachfrage ergeben. Die Stadt Kempen bemüht sich nun ihrerseits um finanzielle Zuschüsse, damit das Netz auch hier - möglicherweise im kommenden Jahr - ausgebaut werden kann. "Wir sind an der Sache dran", versprach gestern Bürgermeister Rübo.

Tönisberg ist übrigens von der derzeitigen Breitband-Offensive der Telekom ausgenommen. Das Bergdorf befindet sich in der glücklichen Lage, bereits seit 2014 mit der modernen Technik ausgerüstet zu sein. Damals hatte die Telekom von Neukirchen-Vluyn aus bereits das Tönisberger Netz aufgerüstet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort