Stadt Kempen Kempens Kämmerer nach Wachtendonk?

Stadt Kempen · In Wachtendonk will Hans-Josef Aengenendt im September Bürgermeister werden. Die CDU-Spitze präsentiert ihn als Wunschkandidaten, die Mitglieder entscheiden im März. Für Kempen wäre sein Weggang ein Verlust.

 Georg Camp (links), Leiter der CDU-Findungskommission, ist zufrieden: Die Wahl fiel auf Hans-Josef Aengenendt als Kandidaten in spe.

Georg Camp (links), Leiter der CDU-Findungskommission, ist zufrieden: Die Wahl fiel auf Hans-Josef Aengenendt als Kandidaten in spe.

Foto: Seybert

Hans-Josef Aengenendt geht's ums Vernünftigsein. Um solides Wirtschaften, kurz, um Zahlen. Immerhin ist er Kämmerer in Kempen und Ratsherr in Straelen - noch, jedenfalls. Der 53-Jährige will im September nächster Bürgermeister von Wachtendonk werden. In Kempens Nachbargemeinde wird ein Nachfolger für Amtsinhaber Udo Rosenkranz gesucht. Der tritt bei der Bürgermeisterwahl am 13. September dieses Jahres nicht mehr an. Die "Findungskommission" der Wachtendonker CDU hat sich nun auf Aengenendt als Wunsch-Kandidaten festgelegt. Die Mitglieder werden bei einer Versammlung am 2. März darüber entscheiden. Aengenendt selbst zur Frage, was ihn motiviert: "Diese Chance kriegst du nur einmal im Leben." Und: "Das ist meine ehemalige Heimat, ich habe sehr viele Beziehungen hierhin."

Hans-Josef Aengenendt ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Töchtern. Er wohnt in Herongen, ist aber in Wankum aufgewachsen, wo er bis 1998 auch lebte, ganz in der Nähe seines Elternhauses. Er war im Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde Wankum, war dort Lektor und ist das heute noch in Herongen.

Seit rund 45 Jahren ist er Mitglied des TSV Wachtendonk-Wankum: "Ich bin eingefleischter Leichtathlet" - ein 800-Meter-Läufer. Außerdem war er dort Übungsleiter und im Vorstand. Ferner ist er Mitglied der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung St. Marien Wankum-Wachtendonk. Und auch als Wahl-Heronger und politischer Straelener: "Das Leben in der Gemeinde Wachtendonk habe ich immer sehr intensiv verfolgt", betont er.

Wachtendonk sei in vieler Hinsicht gut aufgestellt, fasst er zusammen: Seit Mitte 2014 ein "schuldenfreier Kernhaushalt", funktionie-rende Wirtschaftsförderung. Er will die gute Arbeit in Kempens Nachbarkommune gerne fortführen.

Das Bürgermeisteramt, stellt er fest, wäre für ihn auch eine "berufliche Weiterentwicklung". Immerhin hat er einen ausführlichen Verwaltungshintergrund. Er ist Diplom-Verwaltungswirt. Nach der Ausbildung beim Kreis Viersen hat er etwa sechs Jahre lang für die Gemeinde Wachtendonk gearbeitet: "Eine kleine Kommune - da ist Flexibilität erforderlich", blickt er auf diese Zeit zurück. "Da hat man auch mit Kultur, Bürgerhaus, Tourismus zu tun."

1991 wechselte er nach Kempen. Dort ist er seit etwa zwei Jahren Kämmerer und zugleich Amtsleiter der Kämmerei, "und nebenamtlich habe ich 18 Jahre den Standesbeamten gespielt".

Mitglied der CDU ist er seit 2007, seit 2009 sitzt er im Straelener Stadtrat. Sein Schwerpunkt dort in der Lokalpolitik: "Alles, was mit Zahlen und Bilanzen zu tun hat." Das würde auch als Bürgermeister ein Leitgedanke für ihn bleiben.

Die Wachtendonker CDU hofft durch Hans-Josef Aengenendt auf besonders gute Kontakte in die Nachbarkommunen. "Wir haben jemanden, der im Stadtrat in Straelen war und in der Verwaltung in Kempen ist", so der Fraktionschef Joachim Oomen. Da erwartet man gute interkommunale Zusammenarbeit.

Bis es so weit ist, wird Aengenendt seine ganze Kraft in seine Arbeit im Kempener Rathaus stecken. Derzeit feilt er am Entwurf für den neuen städtischen Haushalt 2015. Den wird der Kämmerer am 19. Februar erstmals selbst im Stadtrat einbringen und bis zur Verabschiedung am 28. April den Fraktionen für deren Beratungen zur Verfügung stehen.

Kempens Bürgermeister Volker Rübo lobt die gute Zusammenarbeit mit Kämmerer Aengenendt. Der werde seine Arbeit weiterhin gut machen. Aengenendt habe ihn frühzeitig über seine Ambitionen in Wachtendonk informiert, erklärte Rübo. Jetzt müsse man abwarten, was in der Nachbargemeinde passiert. Für Aengenendt ist klar, dass er - sollte er in Wachtendonk nicht gewählt werden - weiterhin seine Aufgabe in der Kempener Stadtverwaltung erfüllen werde.

(RP)
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