Stadt Kempen Kinder präsentieren Gespenster-Musical

Stadt Kempen · Seit Januar studiert die Kantorin der Evangelischen Kirchengemeinde Kempen mit 45 Kindern zwischen sechs und 16 Jahren das Musical "Das Gespenst von Canterville" von Johannes Matthias Michel ein. Am Wochenende sind zwei Aufführungen.

 Die Kinder freuen sich auf ihren großen Auftritt: Gleich zweimal wird am Wochenende das Musical "Das Gespenst von Canterville" präsentiert.

Die Kinder freuen sich auf ihren großen Auftritt: Gleich zweimal wird am Wochenende das Musical "Das Gespenst von Canterville" präsentiert.

Foto: Hüskes

"Wo sind die ganzen Geister?" fragt Kantorin Stefanie Hollinger in die Runde. Flöhe könne man leichter hüten, meinen die Mütter im Hintergrund, die das ganze Geschehen bei dieser Probe belustigt beobachten.

Schon seit Jahrhunderten treibt das Gespenst in Schloss Canterville sein Unwesen. Dann zieht aber eine amerikanische Familie ins Schloss. Und die glauben überhaupt nicht an Geister. Schlechte Zeiten für ein altgedientes Schlossgespenst. Deshalb wird ein internationaler Gespensterkongress einberufen. Bekannte Geister wie Dr. Frankenstein, Marquis de Sade, der Baron von Münchhausen, Bismarck, Hannibal, Caesar, Mackie Messer geben sich die Ehre. Selbst Hercule Poirot und sein Gefährte Hastings tauchen auf. Irgendwie muss man den Amerikanern doch den Glauben an das Vorhandensein von Gespenstern beibringen. Die Menge an Rollen macht es möglich, dass jedes Kind eine richtige Bühnenrolle hat.

Weiter kann Stefanie Hollinger die Geschichte nicht erzählen, denn gerade kommt Caesar vorbei. Der Lorbeerkranz drückt. Außerdem wirbeln Polizisten durch den Saal, ebenso Butler. Die große Zahl an verschiedenen Charakteren in dem Stück bedeuten auch viel Arbeit. Schließlich muss für jeden Darsteller das passende Kostüm gefunden und im Zweifelsfall noch umgeändert werden. Karin Rethmann, Mutter eines Gespenstes, ist daher im Nebenraum und näht eifrig. Schon ganz aufgeregt sei ihre Tochter, erzählt sie. Maria (9) und Jakob (7) sind auch Gespenster. Sie haben schon Erfahrung auf der Bühne, denn sie waren auch beim Krippenspiel dabei. Während im Gemeindezentrum noch geprobt und genäht wird, sind andere Eltern dabei, das Bühnenbild zu bauen.

Dann ist Schluss mit Kekspause. Stefanie Hollinger ruft ihre Geister wieder zusammen. Schließlich soll alles bis zur Premiere sitzen. Da geht es auch um Kleinigkeiten. Dem Publikum soll man zum Beispiel nie den Rücken zu kehren, lernen die jungen Darsteller. Und bitte, die Texte ins Mikrophon sprechen, damit auch jedes Wort im Saal zu verstehen ist. und dann gilt es noch einmal die Abschlussszene zu proben. Der Gespensterkongress ist vorbei, eine Lösung gefunden. Das muss gefeiert werden. Party ist angesagt. Da muss der Sack Flöhe erst recht wieder irgendwie zusammengehalten werden. Nein, sie sollen nicht ins Publikum springen, sondern einfach nur singen und auf der Bühne ausgelassen tanzen, so Regisseurin Stefanie Hollinger. Und sie setzt noch einmal geduldig mit dem Schlusslied an, bis es halt richtig gut aussieht, wie da Gespenster und Lebende tanzen. Noch muss das Klavier von Stefanie Hollinger reichen. Bei der Aufführung gibt es ein richtiges kleines Orchester mit Bläsern, Streichquartett und Klavier.

Das Stück wird am kommenden Samstag, 20. Juni, und am Sonntag, 21. Juni, jeweils um 16 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum an der Wachtendonker Straße aufgeführt. Die Aufführung dauert etwa eineinhalb Stunden und ist auch für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Der Eintritt ist frei, aber zum Schluss wird um eine Spende für die Kinder- und Jugendarbeit gebeten. Karten gibt es unter Telefon: 02152 3571.

(sr)
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