Stadt Kempen Kinderhaus-Projekt braucht Spenden

Stadt Kempen · Bei der Mitgliederversammlung des Kempener Vereins "Arbol de la Esperanza" berichtete Angela Aretz über die Aktivitäten in Quito. Es wird weiterhin Geld benötigt für die Arbeit mit Kindern in Ecuador.

Im vergangenen Jahr feierte der Kempener Verein "Arbol de la Esperanza, der ein Straßenkinderprojekt in Quito in Ecuador unterstützt, sein 25-jähriges Bestehen. Bei der Mitgliederversammlung im Gemeindezentrum Christ-König im Hagelkreuz berichtete Angela Aretz, die in Quito das Haus für Straßenkinder leitet, von den Aktivitäten in 2016. Angela Aretz betonte dabei, dass nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ecuador alles unternommen wurde, um die Summe von 147.000 Euro zur Unterstützung des Projekts zusammen zu bekommen. Das Geld muss der Verein allein aufbringen, denn es gibt keine Fördergelder von deutschen staatlichen Stellen, geschweige denn von Behörden aus Ecuador.

Also hat man auch in Quito den spitzen Bleistift gezückt und nach Sparmöglichkeiten gesucht. Die Schüler fahren nicht mehr mit dem teuren Schulbus, sondern werden von Erziehern zum Unterricht gebracht. Die Schulen hätten, so berichtete Angela Aretz den Mitgliedern, nach zähen Verhandlungen teilweise die Schulgelder gesenkt. Außerdem besuchen jetzt mehrere Jungen eine näher gelegene Schule, die sie zu Fuß erreichen können. Auf Nachfrage aus dem Publikum bestätigte Angela Aretz, dass die Kinder den Schulwechsel gut verkraftet hätten.

Zudem wurde die Zusammenarbeit mit einer Trauma-Psychologin gekündigt. Sie wird nun nur noch in Einzelfällen in Anspruch genommen. Weiterhin sind aber an drei Tagen in der Woche Psychologen in den drei Kinderhäusern tätig. Der Vorstand in Quito hat eine Aktion gestartet, mit der jeder drei Paten für den Unterhalt eines Kindes gewinnen soll. Allerdings kommen diese Spenden bislang nur aus dem Mitarbeiterkreis selbst. Nicht zu vermeiden waren dringende Renovierungen in den Häusern. Das habe 8200 Dollar gekostet.

Mit Angst und Schrecken erlebten die Bewohner der drei Häuser das Erdbeben in Ecuador. Nun gibt es in jedem Haus einen Notfallrucksack mit Decken und Verbandsmaterial, der stets griffbereit ist. Aber, so berichtete Angela Aretz, es ruckele immer wieder. Inzwischen hätten sich alle Bewohner daran gewöhnt.

Hart habe der Verein um den Verbleib eines bald 17-jährigen Jungen gekämpft. Der Junge ist HIV positiv und zeigt durch die Krankheit Anzeichen von Demenz. In vielen Gesprächen mit dem dortigen Jugendamt hat der Verein erreicht, dass der Junge auch weiterhin im Heim leben darf und so zumindest die Schule beenden kann.

Angela Aretz wünscht sich für die Zukunft unter anderem, dass den Jugendlichen ein abwechslungsreiches Essen geboten werden könne. Jeffersen, der 13 Jahre im Kinderhaus lebte und mittlerweile eine Ausbildung als Koch fast abgeschlossen hat, möchte ein Freiwilliges Jahr in Deutschland absolvieren. Er will Erzieher werden und im Kinderhaus arbeiten. Sein Freiwilliges Jahr wird er wohl in Aachen ableisten. Um die Reise nach Deutschland und den Aufenthalt in Aachen finanzieren zu können, hat der Kempener Verein ein Sonderkonto eingerichtet. Benötigt werden 4000 Euro. Um Spenden wird gebeten auf das Konto von Christoph Aretz bei der Volksbank Kempen-Grefrath (IBAN DE83 3206 1414 0801 4724 19) Verwendungszweck: "Freiwilligendienst Jefferson".

(sr)
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