Menschen in Kempen KK-Mensch: Kempener "Kappesbuur"

Kempen · Bodenständig, heimatverbunden, politisch engagiert und Landwirt aus Überzeugung und mit Leidenschaft. Das ist Peter Josef Coenen (56) aus Ziegelheide, der auch als Ortslandwirt fungiert.

Peter Josef Coenen (56) aus Schmalbroich hat sich viel erworben in seinem Leben. Und er hat es gut gemacht. Am Ende des Hülingswegs in Ziegelheide bewirtschaftet er seinen Hof mit seinem Sohn. Der Hof ist einige hundert Jahre alt. Coenen ist aus Überzeugung und mit Leidenschaft Landwirt. Er ist sogar ein richtiger "KK-Mensch", ein Kempener Kappesbuur, denn er baut Weiß- und Rotkohl an. Er züchtet unter anderem auch Schweine. Außerdem baut er Kartoffeln für Pommes Frittes an.

Auf seinem Hof ist ein ständiges Kommen und Gehen, denn dort gibt es Pensionspferde, die fast täglich Besuch erhalten von ihren Besitzern. Wenn man mit Coenen über die Landwirtschaft plaudert, erfährt man viel über Ackerbau und Viehzucht. Er ist ein Mann der Tat, der sich für seinen Berufsstand und seine Kollegen einsetzt. Seit vielen Jahren ist er Ortslandwirt für alle drei Stadtteile (Kempen mit Schmalbroich, St. Hubert und Tönisberg). Vor wenigen Jahren löste er als Vorsitzender der Ortsbauernschaft Kempen Heinz-Josef Tölkes aus Klixdorf ab. Und so ist Peter Josef Coenen jetzt derjenige, der beim jährlichen Dreikönigskaffee für die Bauernschaft auf das vergangene Jahr zurück- und in das neu vorausblickt. Der Übergang von Tölkes zu Coenen geschah fast geräuschlos. Er war gut vorbereitet und Coenen hat sich gut und schnell in seine neue Funktion eingearbeitet. Er hat den Kontakt zur Stadtverwaltung gefestigt und ausgebaut und Bürgermeister Volker Rübo zum wiederholten Male in Betriebe eingeladen.

In Kempen und Schmalbroich gibt es heute noch über 30 aktive Landwirte. "Nach dem Krieg waren es noch knapp 100", erinnert sich Coenen und meint, dass dies der Lauf der Zeit ist. Auch in Tönisberg und St. Hubert ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe zurückgegangen. Coenen blickt auf seine vielfältigen Aufgaben als Ortslandwirt und Vorsitzender der Ortsbauernschaft Kempen. Er weist daraufhin, dass die Landwirte es seien, die bei Ackerflächen ein Vorkaufsrecht haben. Doch nicht immer seien die Landwirte finanziell in der Lage, dieses Vorkaufsrecht auch wahr zu nehmen. "Ich sehe mich auch als Vermittler zwischen den Landwirten auf der einen Seite und der Stadt auf der anderen Seite", so Coenen. Er bezeichnet das Verhältnis zur Stadt als gut. Er erinnert an die Vermittlung, als vor einiger Zeit auf den Feldern die "Knallanlagen" in der Kritik der Bürgerschaft standen.

Ab und an gibt es mit den Landwirten auch mal einen Tagesausflug, der zuletzt in den ehemaligen Regierungsbunker in der Eifel führte. Doch Peter Josef Coenen ist mehr als nur Landwirt, Ehemann und Familienvater. Seit der letzten Kommunalwahl ist für die CDU Mitglied des Stadtrate. Er hat seinen Wahlkreis direkt gewonnen. Das Schmalbroicher Urgestein Heinrich Gleumes hat einst das Interesse Coenens für die Kommunalpolitik geweckt.

Der Ortslandwirt ist Mitglieder der Stefanusschützen aus Ziegelheide und war vor gut einem Jahrzehntauch schon Schützenkönig. Er ist Mitglied des Hegerings Kempen und der Kreisjägerschaft Viersen. Er gehört dem Heimatverein Schmalbroich an wie auch dem Trommlercorps Schmalbroich.

(mab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort