Stadt Kempen Kleine Rechenkünstler im fairen Wettstreit

Stadt Kempen · Im Kreis Viersen sind die Grundschüler gut im Rechnen. Für die zweite Stufe des Mathe-Wettbewerbs qualifizierten sich 440 Kinder.

 Voll konzentriert waren auch diese Viertklässler der St. Huberter Grundschule beim Mathe-Wettbewerb dabei.

Voll konzentriert waren auch diese Viertklässler der St. Huberter Grundschule beim Mathe-Wettbewerb dabei.

Foto: Kaiser

An den Eingangstüren zu den verschiedenen Schulgebäuden der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) St. Hubert studieren Erwachsene und Kinder aufmerksam die farbigen Zettel, die an den Glastüren aushängen. "Ich bin Gruppe blau", erinnert Marvin seine Mutter Doris Krakau, die sich gerade anhand der Aushänge informiert, in welchen Klassenraum es geht. Der Zehnjährige von der GGS Grefrath ist einer der insgesamt 440 Schüler, die den Sprung auf die zweite Stufe des landesweiten Mathematikwettbewerbes NRW geschafft haben, der für Viertklässler und mathematikbegeisterte Drittklässler ausgeschrieben wird.

"In diesem Jahr haben sich aus den 21 teilnehmenden Grundschulen aus dem Kreis Viersen so viele Kinder qualifiziert wie noch nie zuvor. 440 erreichten in der ersten Runde, die in den jeweiligen Schulen ausgetragen wird, die entsprechende Punktzahl, um weiterzukommen", berichten Sabine Schöpgens und Uta Louwen von der St. Huberter Grundschule, die gemeinsam für die örtliche Durchführung innerhalb der zweiten Ebene zuständig sind. Vor dem Hintergrund der hohen Schülerzahl musste die zweite Qualifizierungsrunde erstmals zweigeteilt werden. 150 Grundschüler aus neun Schulen waren bereits in der Grundschule Willicher Heide in die zweite Runde gegangen. Die restlichen 290 Kinder aus den weiteren zwölf Grundschulen gingen jetzt in St. Hubert an den Start.

Während auf dem Schulhof und in den Fluren noch hektische Betriebsamkeit herrscht, ist es in den einzelnen Klassenräumen schon merklich ruhiger geworden. Kinder haben sich einen Platz an den einzeln stehenden Tischen ausgesucht und breiten ihre Federmäppchen aus. Anwesenheitslisten werden kontrolliert. "Mathe braucht man immer. Daher ist so ein Wettbewerb toll", meint die neunjährige Amelie. Außerdem mache das Knobeln an den Aufgaben richtig Spaß, schließt sich die ein Jahr ältere Emma an. "Die Aufgaben in der ersten Runde waren einfach. Mal sehen, wie sie heute sind", bemerkt Sophie, die sich ebenfalls einen Tisch ausgesucht hat.

Auch wenn sie sich auf den Wettbewerb freuen, so sind alle drei Mädchen, die von der GGS Hülser Straße in Tönisvorst kommen, aber trotzdem aufgeregt. So manch einer hat auch seinen Glücksbringer mitgenommen. Marvin schwört so auf seinen Bleistiftspitzer in Form einer Blume, der zudem ein kleines Fach für etliche Glücks-Cents hat.

Nicht nur in den elf Klassenzimmern ist es voll geworden. In der eigens eingerichteten Cafeteria drängeln sich die Eltern und auf dem Schulhof stehen etliche Gruppen, die sich die Wartezeit mit einem Kaffee verkürzen. Dann fällt der offizielle Startschuss: "Ich begrüße euch alle und freue mich, dass es so viele in die zweite Runde geschafft haben. Ich hoffe, ihr seid alle gut in den Klassenzimmern angekommen. Ein Dank an alle Kollegen, die uns heute unterstützen und nun kann ich nur sagen, viel Erfolg und Spaß beim Knobeln", knattert die Stimme von Schulleiterin Mechthild Radtke durch die Lautsprecheranlage.

Anne Goldstein ist eine der elf Lehrerinnen, die eine Prüfungsaufsicht führt. "Hier ist alles wirklich top vorbereitet", lobt die von den Katholischen Grundschule St. Tönis kommende Pädagogin, während sie die Prüfungsblätter mit den jeweiligen fünf Aufgaben verteilt. In den Klassenzimmern herrscht völlige Konzentration. Kinderköpfe sind über Arbeitsblätter gebeugt. Das Tüfteln an den kniffeligen Aufgaben hat begonnen. Es geht dabei nicht nur ums reine Rechnen. Es sind Kombiaufgaben, bei denen logisches Denken gefragt ist. Aufgaben in der Art, wie aus sechs Ziffernkarten zwei dreistellige Zahlen mit der Differenz 111 zu bilden, lassen Köpfe rauchen.

Zwei Stunden haben die Grundschüler insgesamt Zeit, dann müssen die Arbeitsblätter abgegeben werden. Danach werten Lehrer die 290 Blätter aus. Danach gehen die Punktzahlen nach Düsseldorf.

(tref)
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