Kreis Viersen "Kuhprofis" im Gedankenaustausch

Kreis Viersen · Die Milchbauern spüren die Sanktionen gegen Russland. Trotzdem herrschte bei der gestrigen Hauptversammlung Zuversicht. In Sachen Zucht sieht man sich auf hohem Niveau. Die Lebenserwartung der Tiere ist gestiegen.

 Theo Lenzen (rechts) ehrte gestern in Grefrath zahlreiche Rinderzüchter.

Theo Lenzen (rechts) ehrte gestern in Grefrath zahlreiche Rinderzüchter.

Foto: wolfgang kaiser

Der Kreisrinderzuchtverein Viersen-Krefeld-Ruhrgroßstädte tagte gestern im Saal der Grefrather Gaststätte "Zum Nordkanal" unter der Leitung des Vorsitzenden Willi Achten. Rund 80 der 150 Mitglieder waren der Einladung gefolgt. 150 Mitglieder stehen unter der Milchkontrolle, 60 davon sind Herdbuchzüchter. Kreistierzuchtberater Theo Lenzen sprach in seinem Geschäftsbericht für das Jahr 2013/14 ) von einem wirtschaftlich sehr guten Jahr, denn der Milchpreisrückgang passierte erst nach dem 30. September. Bemerkbar gemacht haben sich bei den Milchbauern und Rinderzüchtern die Sanktionen gegen Russland (Ukraine-Krise) und die Zurückhaltung aus China.

"Unsere Rinderzüchter sind aktiv wie eh und je und es wird bei uns hier eine Rinderzucht und Rinderhaltung auf hohem Niveau betrieben", so Lenzen weiter. Lenzen stellte weiter fest, dass sich die landwirtschaftlichen Betriebe in den letzten Jahren gut entwickelt haben und jeder Milchviehhalter 91 Kühe im Stall stehen hat. Lenzen ließ die Versammlungsteilnehmer wissen, dass sie viel mehr in der Öffentlichkeit erklären müssten, was sie wie und wofür tun. Theo Lenzen sprach von einer immer besser gewordenen artgerechten Haltung der Tiere und einer höheren Lebenserwartung. In den letzten 25 Jahren sei die Alterserwartung um rund 20 Prozent gestiegen. Er lobte die immer größer werden Ställe für die Tiere. Negativ dargestellt werde die Tierhaltung immer wieder von weniger als fünf Prozent der Bevölkerung. Ebenso habe sich das Futterangebot für die Tiere deutlich verbessert. Lenzen weiter: "Wir haben absolute Kuhprofis, das sind ganz ausgezeichnete Fachleute." Auch die Leistungen der Kühe steigen in kleinen Schritten von Jahr zu Jahr. Höchst erfreulich ist die Tatsache, dass es bei den Rinderzüchtern keine Nachwuchssorgen gibt.

Joachim Braunleder vom Landeskontrollverband berichtete über die guten Ergebnisse der Milchleistungsprüfung. Gerade von der Grünen Woche in Berlin zurück war die Referentin des gestrigen Tages, Dr. Bianca Lind, die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter. Sie informierte die Landwirte und Züchter über die "Zukünftigen Herausforderungen an die Rinderhalter", aber auch an ihre Interessenvertretung.

Der Vorstand wurde entlastet und Franz-Josef Ophoves aus Grefrath wurde wieder in den Vorstand gewählt. Groß war die Zahl der Geehrten. Von der Rinder-Union West erhielten Urkunden für 100 000 Liter Lebensleistung folgende Betriebe: Stefan Erkes (Viersen), Ferdinand Ingmanns (Willich), Funkenhof (Grefrath), Franz-Josef Giebelen (Nettetal) und Frank Schönkes (Viersen). Eine Urkunde erhielt weiter der Betrieb Weyers KG Nettetal für die Elite I - Kuhfamilie, für die Lancelottochter Johanna und ihre Nachkommen. Für besondere Herdenleistungen kombiniert mit Milchqualitätskriterien sowie züchterische Faktoren gingen Ehrenpreise an folgende Betriebe: Heinz-Hubert Warder (Viersen), Tenhaef (Grefrath), Franz-Josef Meuskens (Kempen), Weyers (Nettetal), Franz-Josef Giebelen (Nettetal), Heinrich Driehsen (Tönisvorst), Reiner Geurden (Krefeld) und Matthias Stapper (Schwalmtal).

(mab)
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