Kempen Lebenshilfe errichtet Neubau

Kempen · Am Haus Drabben investiert die Lebenshilfe eine Million Euro in ein neues Apartmenthaus. Denn derVerein muss den Anteil der Einbettzimmer in der Einrichtung vergrößern. 2012 soll der Bau abgeschlossen sein.

Ein neues Apartmenthaus mit sechs Wohnungen für behinderte und nichtbehinderte Menschen soll in St. Hubert am Haus Drabben Am Zanger entstehen. Die Lebenshilfe Viersen will in den kommenden Tagen den Bauantrag einreichen. Lebenshilfe-Geschäftsführer Michael Behrendt hofft, dass im Sommer 2011 mit den Bauarbeiten für dieses Projekt begonnen werden kann. Eine Million Euro kostet das neue Haus.

Einziehen sollen dort zunächst elf der derzeit 44 Bewohner des Hauses Drabben. Der Ausbau ist notwendig, weil die Lebenshilfe dazu verpflichtet ist, den Anteil ihrer Einbettzimmer in Betreuungseinrichtungen zu erhöhen.

Bis 2018 müssen im betreuten Wohnen in stationären Einrichtungen 75 Prozent der Zimmer Einbettzimmer sein. Das hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) aufgrund des 2008 verabschiedeten Wohn- und Teilhabegesetzes festgelegt. Derzeit leben von den 44 Einwohnern im Haus Drabben 24 in Doppelzimmern. Im neuen Gebäude wird es keine Zimmer mehr geben, in denen zwei Betten stehen. "Jeder Mieter bekommt ein Einzelzimmer", sagt Behrendt. Fünf der sechs neuen Apartments sind für zwei Bewohner ausgelegt; das heißt, dass sie sich Diele, Wohnzimmer und Bad teilen, das Schlafzimmer aber nicht. Zusätzlich entsteht eine Wohnung für eine Person. Die Wohnfläche beträgt insgesamt 389 Quadratmeter.

2012 soll das neue Gebäude bezugsfertig sein. Anschließend steht der Umbau des alten Hauses an. Denn dort wird Wohnraum frei, wenn elf Mieter umziehen. Die Apartments sollen dann ebenfalls mit mehr Einbettzimmern ausgestattet werden. "Damit müssen wir uns beschäftigen", meint Behrendt.

Mit Eigenmitteln

Doch zunächst steht der Neubau an. Die Kosten von rund einer Million Euro müsse die Lebenshilfe ohne Zuschüsse stemmen, sagt Behrendt, da öffentliche Gelder für die Gebäudefinanzierung nicht mehr zur Verfügung stünden. Der Verein muss auf Eigenmittel zurückgreifen und Kredite aufnehmen. "Selbstverständlich sind wir auch immer auf der Suche nach Spendern", so Behrendt. Im Unterschied zu Haus Drabben soll der Neubau eine ambulante Betreuung bieten.

"Die Betreuung ist für die Mieter dort frei wählbar", erklärt der Geschäftsführer. Auf lange Sicht wünscht er sich, dass vermehrt auch nichtbehinderte Menschen in die Apartments einziehen. "In unserer Einrichtung in Viersen haben wir damit sehr positive Erfahrungen gesammelt."

(RP)
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