Stadt Kempen "Luise" ist mit 150 noch taufrisch

Stadt Kempen · Das Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) gehört zu den traditionsreichsten Schulen in der Region. Gestern wurde das 150-jährige Bestehen mit einem Festakt begangen. Heute feiert die ganze Schulgemeinde mit vielen Ehemaligen.

 Schulleiter Benedikt Waerder begrüßte gestern die vielen Gäste, die zum Festakt aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des Luise-von-Diesberg-Gymnasiums in die Schulaula gekommen waren.

Schulleiter Benedikt Waerder begrüßte gestern die vielen Gäste, die zum Festakt aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des Luise-von-Diesberg-Gymnasiums in die Schulaula gekommen waren.

Foto: Kaiser

Auch mit 150 Jahren ist das Kempener Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) noch kein bisschen leise. Vielmehr feierte es gestern mit einem streckenweise sehr humorvollen Festakt sein Jubiläum. Viele Gäste waren gekommen. Darunter neben den Festrednern Bürgermeister Volker Rübo, Thomas Dudda vom Schulministerium, Vertretern der Schulpflegschaft, des Fördervereins auch alle drei stellvertretenden Bürgermeister der Stadt sowie Vertreter der Kirchen. Ebenfalls anwesend waren alle drei Dezernenten der Stadt sowie Vertreter der Firmen, mit denen die Schule Bildungspartnerschaften unterhält, und schließlich viele Lehrer und Schüler wie auch Ehemalige.

Durch alle Vorträge zog sich als roter Faden die Anerkennung für die pädagogische Leistung der Schule in den vergangenen 150 Jahren. Vor allem den großen Wert, den die Schule schon mit der Gründung für die Emanzipation der Mädchen hatte. Denn in den Gründungszeiten 1867 war Bildung eben nicht alltäglich für Mädchen. Bürgermeister Rübo erinnerte sich gerne an seinen ersten Eindruck von der Schule. Das war der "Kultursplitter". Das hat ihn damals positiv überrascht. Eine Schule, die nur so vor Kreativität sprühte. Er erinnerte daran, das die Schule auch ein Spiegelbild der Geschichte sei. Denn das Erziehungsbild von Mädchen habe sich seit den Anfangsjahren der Schule doch sehr gewandelt. War es ursprünglich vor allem darauf ausgerichtet, aus den Mädchen tüchtige Hausfrauen zu formen, wurden die Mädchen zunehmend in allen ihren Begabungen gefördert. Rübo lobte das Engagement der Schulleiter. Neben dem derzeitigen Direktor Benedikt Waerder waren mit Dr. Helmut Grießmann und Dr. Rainer Helfenbein gleich zwei frühere Schulleiter da, die die Entwicklung der Schule maßgeblich mitgeprägt haben. Rübo gab auch einen Ausblick auf die Zukunft der Schule. Denn es wird durch die drei nahe beieinander liegenden Schulen Thomaeum, Gesamtschule und LvD ein Campus entstehen, der nun fit für die Zukunft gemacht werden müsse. Das sei noch ein langer Prozess, so Rübo, aber er äußerte sich zuversichtlich, dass dieser gelinge.

In Vertretung für die neue Schulministerin Yvonne Gebauer verlas Thomas Dudda deren Grußworte. Auch sie betonte die gesellschaftliche Verantwortung der Schule, die hier vorgelebt werde. Claudia Mülders als Vertreterin der Schulpflegschaft freute sich, dass die Ideen und die Mitwirkung der Eltern stets willkommen sei. Das bestätigten auch die Schülervertreterinnen Kim Peschke und Lisa Broeckmann. Ein wenig Eigenwerbung machte dann Marion Pelle für den Förderverein. Denn dieser unterstützt die Schule in vielen Bereiche immer dann, wenn Mittel für weitere Entwicklungen nötig werden.

Schließlich lobte Schulleiter Benedikt Waerder das bürgerschaftliche Engagement, das die Schule von Beginn an bis heute getragen hat. Die Schule stelle eine besondere Form von G 8 dar, meinte er, denn immerhin trug die Schule bis heute acht verschiedene, dem Zeitgeist angepasste Namen. Geblieben sei aber, dass die Förderung der Schüler im Mittelpunkt steht - und zwar so, dass jeder seinen Neigungen entsprechend lernen kann. Das können Naturwissenschaften sein oder auch die Musik ebenso wie Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Ländern. Das LvD lege wie zu Gründerzeiten den Schwerpunkt auf das Lernen von Werten, nicht allein auf Wertschöpfung, so Waerder. Konfliktfähigkeit solle es geben, Schüler sollten die Werte von Pluralismus und Demokratie einer Gesellschaft lernen - und das im Miteinander von Lehrern und Eltern. Über allem solle der Respekt vor dem Mitmenschen stehen.

Weiter geht es mit dem Jubiläum heute ab 14 Uhr mit einem großen Schulfest. Am Abend treffen sich ab 19 Uhr die ehemaligen Schüler und Lehrer. Morgen endet um 18 Uhr die Jubiläumsfeier mit dem Kabarettabend mit Jürgen B. Hausmann zum Thema "Ach, Luise ...".

(sr)
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