Stadt Kempen Malte, der junge Trompeter aus Kempen

Stadt Kempen · Der 13-jährige Malte Lindner ist ein besonderes Trompeten-Talent. Er gewann den Regionalwettbewerb beim Lions-Jugend-Musikpreis, bei "Jugend musiziert" qualifizierte er sich fürs Landesfinale und spielt in der Kempen Big Band.

 Der junge Trompeter wird von Ulla Böer von der Kreismusikschule Viersen in Kempen unterrichtet. Das Preisgeld aus dem Lions-Jugendwettbewerb wird vielleicht in ein neues Instrument investiert.

Der junge Trompeter wird von Ulla Böer von der Kreismusikschule Viersen in Kempen unterrichtet. Das Preisgeld aus dem Lions-Jugendwettbewerb wird vielleicht in ein neues Instrument investiert.

Foto: FRANZ-HEINRICH BUSCH

Es sieht so mühelos aus: Malte Linder hebt die Trompete an seine Lippen, lehnt sich leicht nach hinten und produziert reine, helle Klänge in perlenden Abfolgen. Damit konnte der 13-jährige Schüler aus Kempen auch eine Jury an der Musikhochschule in Köln überzeugen. Beim internationalen Lions-Jugend-Musikpreis gewann er am 11. Februar den ersten Preis im Regionalwettbewerb. Dafür gibt es ein Preisgeld von 1.000 Euro. Außerdem wird er im Mai am Bundeswettbewerb in Berlin teilnehmen.

Das Ganze ist auch deshalb so bemerkenswert, weil Malte der jüngste Teilnehmer im Wettbewerb war. Seine sechs Mitkonkurrenten waren älter - das Höchstalter liegt bei 23 Jahren - und zumeist schon Musikstudenten. Vorbereitet auf den Wettbewerb hat ihn seine Lehrerin Ulla Böer (28) von der Kreismusikschule Viersen. Malte musste ein Pflichtstück spielen, ein weiteres konnte aus bestimmten Vorgaben ausgewählt werden.

Besonders spannend war es, weil der Wettbewerb kurzerhand von Düsseldorf nach Köln verlegt wurde und vier Wochen früher stattfand, als er zunächst angesetzt war. Da waren die beiden noch mitten im Probenstadium. Ja, "ein bisschen Lampenfieber" habe er schon gehabt, sagt Malte und wirkt dabei doch sehr entspannt. Seine Lehrerin erzählt, wie sich die Stimmung im Saal beim Vortrag von Malte "aufgehellt" habe. "Im Gespräch mit der Jury wurde mir gesagt, dass Malte das beste Gesamtpaket aus Musikalität und Technik geboten habe", erzählt sie im Rückblick.

Seit 2014 Jahren ist Ulla Böer seine Lehrerin. Einmal in der Woche unterrichtet sie ihn am Musikschulzentrum der Kreismusikschule Viersen am Kempener Gymnasium Thomaeum. Als sie seine Lehrerin wurde, spielte Malte erst drei Jahre Trompete. Doch die Begabung ihres Schülers sei von Anfang an schon "sehr eindeutig" gewesen: "Vieles fällt ihm einfach so zu." Doch üben muss Malte schon. Rund 50 Minuten am Tag sind es. "Das macht mir aber auch Spaß", sagt er. "Du hast in der letzten Zeit vor allem gelernt, auch richtig professionell zu üben", sagt Ulla Böer an Malte gewandt. Meist spielt er hinterher auch noch etwas Klavier. Darin hat er seit kurzem ebenfalls Unterricht.

Malte wohnt mit seinen Eltern und drei Geschwistern in Kempen. Die Musikalität liegt wohl in der Familie. Seine Mutter spielt Klavier, seine beiden jüngeren Geschwister lernen ebenfalls Instrumente. Maltes musikalische Laufbahn begann mit der Blockflöte. Über eine Kooperation mit der Regenbogen-Grundschule kam er dann zum Trommeln. Seit 2011 ist es die Trompete. Vielleicht wird das Preisgeld von 1000 Euro in ein neues Instrument investiert, erzählt er auf Nachfrage. Seine Lehrerin schmunzelt, sie würde sich darüber freuen. Malte besucht die achte Klasse des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums in Kempen. An seiner Schule spielt er in der Big Band unter der Leitung von Markus Türk. "Jazz mag ich nämlich auch sehr", sagt er. Mit zwei anderen Blechbläserensembles war er gerade übrigens auch sehr erfolgreich. Dort qualifizierte er sich beim Wettbewerb "Jugend musiziert" für das Landesfinale. Jetzt freut er sich erst einmal auf Berlin. Seine Mutter und seine Lehrerin werden ihn voraussichtlich begleiten. Dort muss er zusätzlich zu dem Repertoire von Köln noch ein weiteres Stück präsentieren. Es heißt "Die Legende" des rumänischen Komponisten George Enescu (1881-1951) und gilt als "schwer". Malte sieht das alles aber nicht so verbissen. Für ihn zählt schon die Teilnahme. Festlegen lassen auf einen musikalischen Beruf will er sich derzeit nicht: "Das will ich mir noch offen halten", sagt er. Jetzt hat er es aber erst einmal eilig: Er muss zum Badminton. Denn Malte ist bei allen Erfolgen immer noch ein ganz normaler 13-Jähriger Junge geblieben.

(evs)
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